Können Menschen mit physischer und psychischer Behinderung Freunde finden unter nicht behinderten Menschen?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Ja 96%
Nein 4%
Schwierig 0%

10 Antworten

Ja

Klar geht das.

Als ich Kind war, war in meiner Kirchengemeinde ein Mädchen, welches im Rollstuhl saß. Wir waren insgesamt 4 Kinder im gleichen Alter und wir hatten super viel Spaß zusammen.

Eine gute Freundin von mir ist Epileptikerin und hat deswegen einen Grad der Behinderung.

obwohl sie selber Depressionen hatte, aber keinen Schwerbehindertenausweis deswegen angefordert hat.

Woher weißt du, dass aufgrund der Depression überhaupt eine Schwerbehinderung vorliegt? Vielleicht wird ja auch kein SBA angefordert, weil der GdB dafür nicht ausreicht...

Aber irgendwie sehe ich nie wirklich Menschen mit Behinderungen integriert in der Gesellschaft. Immer sind solche Menschen unter gleichen, also ebenfalls Menschen mit Behinderungen oder denke ich mir das nur?

Nein, das denkst du nicht nur, Exklusion ist vorherrschend in Deutschland.
Das hat viele Gründe:

  • Wir haben durch große Wohngelände, in denen behinderte Menschen alles haben was sie brauchen, eine Parallelgesellschaft. Das ist der Grund warum behinderte Menschen kaum bis gar nicht in die Gesellschaft der Nicht-Behinderten kommen und somit weder Kontakt geknüpft noch Freundschaften aufgebaut werden können
  • Es gibt unsichtbare Behinderungen -> somit ist eine eventuelle Behinderung von Freund*innen nicht direkt ersichtlich.
  • Angst vor Kontaktaufbau. Viele Nicht-Behinderte Menschen vermeiden den Kontakt zu Menschen mit Behinderungen, denn aktuell herrscht bei vielen Menschen der Gedanke vor, dass behinderte Menschen kein lebenswertes Leben verdient haben, einfach nur ein Störfaktor sind und viel Geld kosten.
  • fehlende Barrierefreiheit -> dadurch werden Behinderte ausgeschlossen und dementsprechend sind sie oft nicht dort unterwegs, wo Nicht-Behinderte sich häufig aufhalten.
  • Ableismus, Ausgrenzung, im schlimmsten Fall sogar Mobbing und Drohungen -> dies fördert Inklusion nicht, sondern führt nur dazu, dass sich Menschen mit Behinderungen abgrenzen.
  • fehlende Inklusionsbereitschaft z.B. in Berufen -> einen Menschen mit Down-Syndrom in der Bäckerei? Eine Bankmitarbeiterin im Rollstuhl? Einen autistischen Erzieher im Kindergarten? Leider Fehlanzeige.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Heilerziehungspflegerin/ Ally der Behindertencommunity
Ja

Das geht durchaus, kommt aber auch stark auf die Behinderung an.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite seit 18 Jahren in der Heilerziehungspflege
Ja

Unmöglich ist es definitiv nicht, nur schwierig. Dass Problem dabei ist, dass sich ein gesunder Mensch schlecht in die Lage eines behinderten Menschen versetzen kann und daher auch verschiedene Verhaltensmuster nicht kennt. Und ehrlich, behinderte Menschen müssen wegen ihrer Behinderung nicht minderwertiger sein als gesunde Menschen. Ich denke, dass jeder froh sein kann, der gesund ist.

Ja

Natürlich! Habe seit Jahrzehnten Bekannte / Freunde mit diversen Behinderungen, alles easy. Und im Laufe des Lebens kann da so einiges hinzukommen: Heute noch Leistungssportler, in der Nacht schon auf Intensivstation und für den Rest des Lebens im Rolli. Alles schon erlebt.

Ja

Das Ja bezieht sich auf deine oben genannte Frage.

Natürlich können auch Menschen mit Einschränkungen mit Menschen ohne befreundet sein