Klassenkamerad gestorben Trauer oder doch nicht?
Vor ungefähr 10 Tagen ist ein Klassenkamerad von mir ertrunken.... Das alles habe ich erst heute erfahren. Ich konnte ihn nie wirklich leiden und er mich auch nicht sonderlich. So im ersten Moment war ich natürlich geschockt und so....doch dann habe ich angefangen zu weinen...ich meine ertrinken ist wirklich nichts schönes...und das obwohl ich nicht eigentlich wirklich um ihn trauer... . Weine ich dann einfach nur um den Schock loszuwerden oder ist das doch schon trauern obwohl ich wiegesagt ihn nie leiden konnte und wenig mit ihm zu tun hatte!
5 Antworten
Hallo,
ich kann das gut verstehen und nachvollziehen! - Auch uns ging es vor ein paar Jahren so ähnlich. Jemand, den wir kannten, der aber nicht unbedingt unser Freund war, ist auf dramatische Weise ums Leben gekommen, und wir waren doch sehr geschockt - vor allem auch wegen der dramatischen Art seines Sterbens.
Da wir zu weit weg wohnten, konnten wir nicht zur Beerdigung. Ich habe aber seiner Frau einen ehrlich mitfühlenden Brief geschrieben.
Ich denke, auch wenn man im Leben nichts miteinander zu tun hatte - oder noch krasser, wenn man sich gegenseitig "nicht leiden" konnte, so kann man doch ehrlich erschrecken, wenn es mit demjenigen plötzlich zu Ende gegangen ist. Tod durch Ertrinken finde ich ziemlich heftig - und das ist einfach etwas, was man KEINEM wünscht. Deshalb finde ich auch Dein Weinen vollkommen ok und angebracht und keinesfalls gestellt oder gar geheuchelt.
Ich denke, dass Du tief in Deinem Herzen nun Angst hast, wegen Deiner Tränen für jemanden, den Du doch "eigentlich gar nicht leiden" konntest - nicht wahr, nicht echt, eben ein "Heuchler" zu sein. Diese Angst kannst Du getrost ablegen, Du bist kein Heuchler, Du bist echt und wahr - und herzlich - weil Du ehrliches Mitgefühl mit jemandem empfindest, der auf so grausame Art sein Leben lassen musste.
Es ist normal und gesund, angesichts eines so schrecklichen Todes Tränen des Mitgefühls zu vergießen. Lass ihnen freien Lauf und lass Deine Zweifel an Dir und Deinem Empfinden los.
Alles Liebe und Gute, und viel Kraft!
Er ist weg und hinterlässt eine Lücke.
Sein Tod macht deutlich, wie schnell das Leben aus sein kann.
Allein deswegen sind Tränen nicht unangebracht.
Für mich ist wichtig, bei einer Trauerfeier möglichst ehrlich zu sein, ohne dabei zu verletzen.
Ich bin Pfarrer, und wenn ich wüsste, dass jemand wie Du auf der Beerdigung ist, würde ich versuchen, diese Beerdigung so zu gestalten, dass Du auch von diesen negativen Gefühlen Abschied nehmen und loslassen kannst.
daß du ihn nicht leiden konntest, solltes du vergessen. natürlich bist du jetzt traurig
Hass ist das schlimmste, an deiner stelle hätte ich ein schlechtes gewissen einen Menschen zu hassen der nun Tod ist! Was ist Hass? Warum entsteht Hass? Überleg mal warum du ihn gehasst hast! Vielleicht weil er durch genau seine 1 Besonderheit die ihn ausmachte so war wie er war und nun ist er Tod!! Willst du ihn weiter hassen einen Toten einen Menschen der nicht mal sein ganzes leben erlebt hatte! Ein schweres schicksal hat ihn ereilt! Seine Seele wird dich hoffentlich ruhen lassen!!!
Man wieviele dumme Menschen es gibt.. er/sie hat nie gesagt das er ihn hasst. Und selbst wen es gibt genug Gründe warum man jemanden hassen könnte.
Es ist normal, dass du weinst, wenn du einen Menschen verloren hast, den du kanntest, egal ob du ihn mochtest oder nicht.