Kirchliche Feiertage für Atheisten abschaffen, dafür mehr Urlaubstage?
Ich kenne einige Christen, die sich darüber aufregen, dass auch Ungläubige an ihren wichtigsten Tagen frei haben. Aber auch einige Ungläubige wollen nicht an Karfreitag und Co. frei haben.
Wie fändet ihr es, wenn nur die Gläubigen ihre Feiertage haben, während Atheisten dafür genau die Anzahl der Feiertage entsprechend mehr Urlaubstage bekommen?
Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen
15 Antworten
Das ist eine tolle Idee. Im Kern könnte man einfach alle Feiertage abschaffen und dafür den gesetzlichen Mindesturlaub entsprechend erhöhen.
Einen Nachteil hätte es allerdings: Wenn jeder individuell seinen Urlaub planen muss, kann es passieren, dass sich eine Familie gar nicht treffen kann, weil nicht jeder zur gleichen Zeit Urlaub bekommen hat. Feste Feiertage haben den Vorteil, dass sie für alle gelten. Man könnte aber ein Vorzugsrecht gesetzlich verankern, das es ermöglicht an den alten gesetzlichen Feiertagen auch dann Urlaub zu bekommen, wenn es betrieblich nicht passt. Die Unternehmen könnten sich mit so einer Regelung denke ich durchaus arrangieren und daran anpassen.
Vielleicht könnte man sich darauf einigen Weihnachten und Neujahr beizubehalten und alle anderen in Urlaubstage umzuwandeln.
Das kann nicht funktionieren, dann müsste ich ja die Konfession der Kaufleute in meiner Gegend kennen um zu wissen wer wann geöffnet hat, zudem haben Gläubige auch nicht alle die gleichen Feiertage, sollen wir dann konfessionslose, christliche, muslimische, hinduistische, buddhistische und jüdische Kalendare einführen?
Ich kenne keinen einzigen Menschen, der nicht an einen, völlig egal welchen, Tag frei haben möchte und ein gläubiger Mensch, der sich darüber aufregt, dass an einem Tag, den er nutzt um eines bestimmten Ereignis, das eine Bedeutung für ihn hat, zu huldigen, auch andere Menschen anderes tun können muss schon ein ziemliches 4rschloch sein und die Meinungen solcher Menschen interessiert mich nicht.
auch andere Menschen anderes tun können muss schon ein ziemliches 4rschloch
Jupp, siehe Kirchen mit ihren zig verboten an gewissen Feiertagen, die auch für Andersgläubige und Atheisten gelten... (tanz und veranstaltungsverbote usw..)
Das würde in dieser Form ein komplettes Durcheinander geben.
Du willst als Arbeitgeber am Karfreitag eine Extraschicht in der Fabrik laufen lassen, um die Umsatzzahlen über Ostern anzukurbeln? Geht nicht, über die Hälfte deiner Arbeiter sind "Christen" und haben frei.
Du möchtest am Ostermontag zu deinem Lieblingsbäcker gehen und für deine Familie leckere Brötchen kaufen? Pech gehabt, der Bäcker ist "Christ" und lässt seinen Laden geschlossen.
Niemand wüsste mehr, wer wann arbeitet, und die schiere Anzahl an "Christen" würde hier für enormes Ungleichgewicht bei der Urlaubsverteilung sorgen, da in diesem Modell ihnen die "christlichen" Feiertage ja automatisch zustünden und vom Arbeitgeber nicht abgelehnt werden können. Ganz nebenbei würde jeder Arbeitgeber darauf achten, nicht zu viele "christliche" Arbeiter einzustellen, damit sein Betrieb über Ostern planmäßig weiterlaufen kann. Damit wäre Diskriminierung und jeder Menge Konflikten Tür und Tor geöffnet.
Meine Alternative: alle "religiösen" Feiertage streichen und durch weltliche Tage ersetzen. Die Geschichte der Menschheit, des deutschen Gesamtstaates und der einzelnen Bundesländer bietet mehr als genug Inspirationsmaterial, um ein paar hübsche, neue Feiertage für alle Menschen zu entwerfen. Ganz ohne "religiösen" Tinnef.
Es macht keinen Sinn einen im Kern säkularen Staat in Gläubige und Atheisten aufzuteilen - Christen alleine machen sowieso keine Sinn, weil es eben auch eine Menge Muslime und andere Religionsvereine.
Am besten wäre es alle kirchlichen Feiertage abzuschaffen und in frei verfügbare Urlaubstage umzuwandeln (d.h. die müssen in der Regel vom Arbeitgeber gewährt werden- außer wenn triftige betriebliche Gründe dagegen sprechen); dann kann sich jeder für oder gegen Urlaub an religiösen Feiertagen entscheiden.
Das käme nicht mal bis zum Verfassungsgericht. Die gesellschaftliche Struktur lässt das gar n7cht zu. Kein Mensch weiss, wer dann arbeiten wäre und wer nicht. Termine bräuchtest du gar nicht machen für diese Tage. Der eine Bäcker hat offen, der andere nicht, was wiederum dazu führt, daß Relegion ein einstellungskriterium wäre, je nachdem, ob der Chef dort gern offen hätte oder nicht. Behörden müssten an den Tagen offen haben. Auch Ferien sind an Feiertage gekoppelt. Kein Mensch will das. Such dir einen Job, wo du Feiertags arbeiten kannst und woanders dafür Frei hast und nimm das Geld dafür mit.
Wäre ja auch ein Verfassungsbruch. Die Feiertage sind staatlich geschützt. Vllt. reicht eine Zweidrittel-Mehrheit im Bundestag aus? .