Warum feiern Humanisten / Atheisten kirchliche Feiertage?
Ostern, Weihnachten, Pfingsten, Fronleichnam. Die meisten unsere Feiertage sind kirchlicher Natur.
Ich wüsste gerne weshalb Atheisten und Humanisten diese in Anspruch nehmen. Es wäre doch nur konsequent diese zu ignorieren und an diesen Tagen zu arbeiten oder Urlaub zu nehmen.
Gibt es Ideen oder Bestrebungen dazu? Ich habe dazu noch nichts gehört und wundere mich. Was sagt der humanistische Verband? Dem müsste das doch sauer aufstoßen, dass selbst seine überzeugtesten Mitglieder sich über den Karfreitag freuen? Hört die Ablehnung der Religion da auf, wo man praktischerweise einen Tag frei bekommt? Ist das nicht irre inkonsequent?
Gibt es Ideen die kirchlichen Feiertage abzuschaffen? Schließlich ist die Mehrheit der Deutschen beinahe schon nicht mehr in den Kirchen?
15 Antworten
Dass Feiertage einen religiösen Ursprung haben, heißt nicht, dass man sie auch heute mit religiösen Inhalten füllen muss!
Weihnachten kann eben z.B. auch einfach eine besondere Zeit für Familie sein!
Feiertage strukturieren das Jahr. Menschen brauchen eben auch mal besondere Höhepunkte im Leben. Wenn das ganze Jahr nur Arbeitseinheitsbrei sein soll - was ist denn das dann noch für eine Kultur?
Gerade jetzt, die Zeit zwischen zwei "Feiertagen" (Martinstag - oder auch für viele Faschingsanfang, 11.11.) und Weihnachten - da kann man sich - ganz ohne Gott und Kirche - darauf besinnen, dass Menschen früher nicht immer zu jeder Zeit alle Nahrungsmittel verfügbar hatten. Da war z.B. der Gänsebraten, den man an beiden Tagen isst, etwas ganz Besonderes. Und dazwischen wurde eben "gefastet", weil Nahrungsmittel knapper wurden; die Zeit der Ernten ist schließlich vorbei, und man muss auf Reserven zurückgreifen, mit denen man nicht verschwenderisch umgehen sollte, will man den Winter überstehen. Und "nicht verschwenden", achtsamer Umgang - was könnte aktueller sein in Hinblick auf einen Planeten, den wir meinen auffressen zu können, obwohl wir doch gar keinen zweiten haben? Somit können solche Zeiten/Feiertage uns etwas lehren - und zwar auch komplett ohne Bibel. Genauso ist es mit der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern - die bunten Eier haben einen ganz praktischen und absolut keinen religiösen Hintergrund, und auch die können uns etwas lehren. Man muss halt nur mal die Simmelierblubber da auf dem Hals auch einsetzen und nicht nur die Haare darauf kämmen. ^^
Und ich habe dir geantwortet, dass auch ein "Atheist" einen Feiertag mit religiösen Ursprüngen (!) durchaus anders interpretieren und somit auch begehen darf. Das hat mit "Inkonsequenz" nichts zu tun. Deine starre, unbelehrbare Ansicht hat dafür was mit Sturheit zu tun. Und die ist dann inkonsequent - weil Sturheit im Denken wird gemeinhin doch eher Gläubigen zugeschrieben. Atheisten sollten schon flexibler im Denken sein. Sonst sind sie da durchaus auch irgendwie "inkonsequent". :P
Wenn jemand sich die Gedanken und Mühe macht, auf deine Frage eine ausführliche Antwort zu formulieren, dann komm ihm nicht mit "das war nicht die Frage". Auch das ist eine grobe Unhöflichkeit! ^^ Deinen Unwillen, auch nur ansatzweise auf das von mir Gesagte einzugehen und es mit einem Thema verfehlt, setzen! einfach vom Tisch zu wischen, konnte nur als Sturheit verstanden werden. Und damit - einen schönen Tag noch.
Aus dem gleichen Grund, aus dem "religiöse" Menschen im Krankheitsfall auch zum Arzt gehen, anstatt ihren "allmächtigen" Kumpel im Himmel um eine kleine "Wunderheilung" zu bitten:
Weil wir es können.
Abgesehen davon feiern wir Atheisten/Humanisten diese Tage nicht im religiösen Sinne. Kein Atheist wird an Weihnachten der Geburt von "Jesus" gedenken (der, wenn überhaupt, mit Sicherheit nicht im Dezember geboren wurde).
Übrigens sind manche Menschen ganz froh darüber, wenn sie an Feiertagen arbeiten können. In manchen Branchen wird die Bereitschaft dazu finanziell großzügig entlohnt. Was mich selbst betrifft: die Firma, für die ich beruflich tätig bin, schließt über die Weihnachtstage. Ich darf schlichtweg nicht arbeiten gehen.
Die Feiertage sind in mein Arbeitsentgelt eingerechnet, werden also praktisch wie Urlaub bezahlt. Natürlich nehm Ich die dann auch an, abgesehen davon , dass die Firma sowieso an Feiertagen geschlossen ist.
Das meine ich ja. Wenn man frei hat ... endet die Ideologie ;-)
Es sind gesetzliche (religiöse) Feiertage und Gesetz steht immer noch über Religion.....
Wobei es (stille Feiertage wie Heute) oft auch Rücksicht vor der religiösen Brauch nimmt. Diese Rücksichtnahme wird dann auch von Andersgläubigen oder Nichtgläubigen gefordert.
Ja klar, sind das gesztzliche Feiertage. Aber man könnte die auch zu Werktagen Rückstufen und neue, säkulare Feiertage einführen.
...und das im Dialog mit wem? Christen, Muslimen, Hinduisten, Buddhisten, Atheisten und vor allem Arbeitgeberverbänden?
Das wäre relativ einfach. Alle religiösen Feiertage zu Werktagen. Gff. säkulare Feiertage dafür. Natürlich steht es Dir dann frei Urlaub zu nehmen, wenn Du Ostern oder Weihnachten feiern möchtest ... Du kannst dir ja auch in China zu Weihnachten frei nehmen ...
So einfach ist das nicht!
Bekommst du dann auch für die "Mehrarbeitstage" eine doppelte Lohnanpassung? Immerhin sind die bisherigen Feiertage schon in deinem Lohngefüge eingepreist und jede Abschaffung ein Geschenk an den Arbeitgeber?
In der Vergangenheit wurde so z.B. der Buß und Bettag (außer in Sachsen) zur Arbeitgeberfinanzierung der Pflegeversicherung abgeschafft. Ausgerechnet der einzige bundesweite protestantische Feiertag!
Was machen wir dann mit BW und BY? Die haben mehr Feiertage als z.B. Berlin! Bekommen die dann noch mehr Einkommen? Obwohl sie mit fünf Tagen mehr frei deutlich mehr erwirtschaften als die Berliner?
Deine Idee der "Holy Days" ist z.B. in den USA Realität, aber auch hier stehen sie jedem Arbeitnehmer gleichermaßen zusätzlich zu den "Vacation Days" zur Verfügung egal welchen Glauben er hat oder auch nicht hat.......
Gesetzliche Feiertage ohne Religion sind in D nur Neujahr, 1.Mai und der Tag der deutschen Einheit......
Ich halte es für bedenklich z.B. Allerheiligen zu feiern, weil der Ursprung der ist der "Märtyrer" zu gedenken. Dabei ist es ziemlich bescheuert sich wegen eines Glaubens umbringen zu lassen.
Das darf man bei der Betrachtung nicht vergessen. Ist in einer Liga mit den religiösen Selbstmördern mit denen wir es heutzutage zu tun haben. Zumal die auch von den betreffenden Religionszugehörigen verehrt werden und die so viel Leid bringen.
Das ist nicht falsch, nicht jedoch Kern der hier geführten Fragestellung.....
Zur Diskussion über Religionen, Ja!
Zur Diskussion über den Sinn von gesetzlichen religiösen Feiertagen?
Sicher das trägt doch dazu bei darüber nachzudenken ob religiöse Feiertage sinnvoll sind.
Und wenn dann jemand dazu übergeht den Sinn oder Unsinn von Religionen generell zu hinterfragen umso besser
Fast sämtliche kirchliche Feiertage basieren auf heidnischen Ursprüngen.
Jeder muß mal ausruhen vom Streß des Erwerbslebens mit all den damit verbundenen Entfremdungserscheinungen.
Zu Weihnachten feiere ich als Atheist also nicht die Geburt einer fixen Idee, sondern genieße einfach nur die Ruhe ...
Na so leicht kommst du da nicht raus. Die kirchlichen Feiertage entspringen alle einer Verquickung von Staat und Kirche und sind rein kirchlich belegt. Da hilft es auch nicht, wenn irgendwelche Germanen an Weihnachten früher schon Feuer angezündet haben ...
Ausserdem feierst du ja auch keine paganistischen Feste. Die Feiertage sollte es ja auch nicht geben, wenn sie heidnisch-religiöse Feiertage sind.
Na dann hast Du mich nicht richtig verstanden, ob heidnisch oder kirchlich, ist mir doch wurscht, Hauptsache, der Alltag ist für ein paar Stunden oder Tage vergessen.
Das war nicht die Frage. Natürlich ist jeder freie Tag nett und man kann etwas sinnvolles machen .... die Frage war, ob es inkonsequent für einen Atheisten ist .... religiöse Feiertage in Anspruch zu nehmen