Kind ist extrem undiszipliniert, faul und aufmüpfig - was soll ich tun?
Mein Sohn (13) ist der maßen faul in der Schule, dass es nur noch nervt. Er macht fast nie seine Hausaufgaben, er lernt die Vokabeln nur halbherzig. Es wurde angeraten, die Vokabeln abzuschreiben, da man sie sich dann besser merken kann, doch Filuus hat keine Lust zum Schreiben und von daher schreibt er sie nicht ab. Er liest ein paar Mal drüber und gut ist. Alles wird auf die lange Bank geschoben. Seine PC-Spiele sind ihm wichtiger. Doch wie soll ich ihn von den Medien wegbringen? Ich kann ihn nicht den ganzen Tag beobachten. Es ist einfach nur nervig, ihn immer wieder zu maßregeln . Sich duschen und Zimmer aufräumen tut er nur nach der 5. Aufforderung. Danke vorab für euren Rat.
13 Antworten
Ich denke, wenn man dem Kind durchgehend sagt, was es tun soll, und somit die Eigenständigkeit nimmt, verlässt es sich darauf, dass es "schon gesagt bekommt, wenn es was tun muss". Es könnte blind werden selbst Dinge zu erledigen. Das Zimmer aufräumen und das Lernen ist bei wiederholter Ermahnung eine Strafe, anstatt eine sinnvolle Aufgabe.
Ich meine, ich kann große Reden halten mit 15, aber ich beobachte bei meiner besten Freundin, wie sie voller Lustlosigkeit ist, weil ihre Eltern sie zu oft ermahnen und vergleiche das mit der Freiheit, die meine Mutter mir schon immer gab.
Wiederholt sagte sie mir immer, dass ich selbst am Besten weiß, wie ich am Besten lerne, brachte mir so bei Selbstständig zu sein, ließ mich zum größten Teil in Ruhe und bot Hilfe an, sobald ich sie brauchen würde. Vor allem hilft es den Kindern Motivation für die Schule zu bekommen, erkennen sie endlich für was das gut ist. Gefällt ihm ein besonderes Fach? Hat er ein besonderes Hobby oder hat er ein Vorbild? Seitdem ich wusste, was ich in etwa werden möchte, war ich wieder unglaublich schulmotiviert.
Vielleicht hilft Ihnen der Tipp. Ich bemerke nur persönlich bei mir, dass es um so viel weniger Spaß macht und sich um so viel schlechter anfühlt, etwas für die Schule zu tun, weil ich es muss, anstatt mich selbst darum zu kümmern. Leider jedoch ist mit 13 das Kind eventuell faul etc, weil es einfach noch nicht erkennt, für was Schule eigentlich gut ist (und zwar in der Praxis).
das ist jetzt interessant, was für eine art gehirnwäsche denn?
In dem Alter sind die Jungs so. Das muss man in Bahnen lenken. Also Ausflug und Vokabeln mitnehmen und unterwegs abfragen. So hat er gleich noch andere Eindrücke außer PC. Andere Dinge gemeinsam erledigen. SAchen, die er gern hat erst nach Hausaufgaben erlauben und konsequent danach fragen. Das ist anstrengender als einem Kleinkind hinterher zurennen.
Motivation ist das Zauberwort, loben wo es geht und das dreckige Zimmer nicht beachten. Auch keine Wäsche rausräumen, irgendwann ist er abgenervt, weil er nix mehr zum anziehen hat. Nicht zu sehr reglementieren, dann macht er komplett dicht.
Er lässt sich nich abfragen. Dann antwortet er mir eben nicht. Er macht , was ER will und nicht, was ich will oder was er soll. Er hat seinen eigenen Kopf ist unbelehrbar, ist beratungsresistent und keine Argumente der Welt können ihn bessern. Die Idee mit dem Loben finde ich toll.
Man muss die Spirale unterbrechen. Ich hab gelesen, dass dein Mann sehr großzügig ist, es ist wichtig, dass ihr euch einig seid, sonst ist alles zwecklos. Er antwortet nicht, dann sitzt ihr eben solange am Tisch bis er antwortet, auch wenn es Stunden dauert. Ich kenne das, hatte auch zwei pubertäre Jungs, die zeitweise ähnlich waren. Ist aus beiden was geworden.
Hast du denn mit 13 brav und widerspruchslos das gemacht, was Erwachsene von dir verlangten? Besonders bei deinen Eltern?
Ich bin auch so alt also kann ich dir vllt. weiterhelfen :) Also erstmal: zum Duschen etc. forderst du ihn auf? Ich mache das jeden 2. Tag weil meine Haare sonst so mega fettig sind dass es nur peinlich ist :D Aber Pubertät = Trotzphase. In dieser Zeit sind fast alle Schüler schlecht in der Schule und wollen nur Spaß haben anstatt zu lernen. Wenn meine Mum sagt dass ich lernen soll dann bin ich auch nicht die ganze Zeit am lernen sondern am Handy xD Dafür kann ich mir die Lernzeit aber wenigstens halbwegs selbst einteilen dass ich hauptsache nicht sitzenbleibe. Wenn du mit ihm reden willst würde ich Mal empfehlen nicht zu befehlen sondern ihm die Folgen zu erklären. Also z.B. "Wenn du nicht lernst, musst du ein Jahr länger in die Schule und bist weg von deinen Freunden." Notfalls musst du prioritäten setzen und ihn mit Game-Verbot etc. bestrafen, aber nicht zu voreilig sonst will er sich dir erst recht wiedersetzen. Ziemlich kompliziert :D Viel Glück! :)
Vielen lieben Dank für deine ehrlichen und aufbauenden Worte. Ich finde, für dein Alter formulierst du schon ganz schön ansprechend. Toll!
Wie einige schon sagten, braucht er eine Motivation. Möglicherweise sieht er noch keinen Sinn in der Schule und hat auch noch kein bestimmtes Lebensziel. Ich bin inzwischen in dem Alter angekommen, mich selbst zu motivieren, was für mich sehr schwierig ist.
Doch mir wurde damals immer Angst gemacht mit dem Thema Beruf und "auf eigenen Beinen stehen". Als ich angefangen habe darüber ernsthaft nachzudenken, was aus mir werden soll, bekam ich einen Motivationsschub, ich habe mich überwunden und gelernt, getan, Ordnung gehalten usw.
Man braucht immer ein Ziel und einen Sinn, sonst wird das nichts. Er braucht Belohnungen, wenn er in der Schule erfolgreich war, du musst ihn wichtige Gegenstände entziehen, bis er Leistung erbracht hat und ihn darauf aufmerksam machen das die Schule seine einzige Chance ist ein ordentliches Leben zu führen.
Du kannst ihm Beispiele zeigen, wie es enden kann, wenn man die Schule nicht ernst nimmt. Ein Beispiel für mich war mein Vater (so traurig es auch klingt). Er hat es später ernsthaft bereut und jene Beispiele haben mir die Augen geöffnet. Angst ist nicht immer negativ.
MfG
Es kann mit Schule schlimm enden.
Ich finde es erschreckend, dass so viele immer glauben, dass nur in einem Schulgebäude Bildung sowie Schulabschlüsse erlangt werden können.
Heute im Zeitalter des Internets gibt es zig Möglichkeiten, sich auf einen externen Abschluss vorzubereiten.
Bei Millionen von Erwerbslosen ist es ein Märchen, einen gut bezahlten Job zu bekommen, nur weil irgendwann mal ein (sehr) guter Schulabschluss hingelegt wurde.
Selbst ein Studium ist nicht zwingend ein Garant für ein lebenslanges gutes Einkommen.
Dennoch sollte man die Chance nutzen, es geht ja nicht nur um die Ausbildung und den Schulabschluss, sondern auch darum was für sein Leben zu lernen! Der Großteil meiner Klasse besteht aus Schülern die keine Lust haben zu lernen, mitzumachen, oder wenigstens aufmerksam zu sein. Man merkt sehr deutlich, wer aufgepasst hat und wer nicht.
Natürlich gibt es viel Lernstoff den man im späteren Leben nicht braucht, aber es kann für jeden was dabei sein. Was zählt ist das Grundwissen, die Aufklärung über bestimmte Dinge, Ordnung und Disziplin. Als ich auch 13 Jahre alt war, habe ich in bestimmten Fächern eine Zeit lang nicht aufgepasst, weil sie mich nicht interessiert haben. Es fällt mir heute noch schwer darauf aufbauende Themen zu verstehen. Man kann mit Hilfe des Internets und Nachhilfeunterricht diesen Stoff nachholen, man kann es sich aber auch ersparen.
Naja, in dem Alter war ich auch so und meine Geschwister auch :D Aber er ist ja wohl langsam alt genug, dass er selbst merkt, wo er damit landet...in der Schule gibt's schließlich nicht nicht gerade Preise dafür, dass man seine Hausaufgaben nie hat. Auf Dauer findet er die Computerspiele bestimmt auch wieder langweilig und widmet sich mehr anderen Dingen. Warum ist es wichtig, wann er duscht oder sein Zimmer aufräumt? Er ist ja kein kleines Kind mehr und kann jetzt mal lernen, solche Entscheidungen selbst zu treffen...
Er ist leider nicht alt genug, bzw. nicht reif genug. Mein Kind ist total zurück für sein Alter. Ich könnte heulen. Er ist fast sitzengeblieben mit blauem Brief oder so, aber das interessiert ihn nicht. Er wäre lieber sitzengeblieben, als das er was für die Schule tut. Er nimmt alles alles alles in Kauf - nur nicht das Lernen.
Was genau wäre denn so katastrophal daran, wenn das passieren würde? Sicher, es ist keine schöne Sache, aber wenn er ohnehin nicht so weit ist wie andere Kinder in seinem Alter, ist es vielleicht gar nicht so schlecht, ihm ein Jahr mehr Zeit zu geben. Andere Leute haben auch so die Schule schließlich noch mit guten Abschlussnoten gepackt. Vielleicht merkt er ja dann auch, dass er ohne etwas für die Schule zu tun nicht weiterkommt und da tatsächlich etwas passiert.
Andererseits ist das mit dem Anfang der Pubertät auch so eine Sache...für viele war das eine ziemlich schlimme Zeit. Könnte es nicht auch so sein, dass ihn zur Zeit etwas anderes belastet? (es könnte ja auch nur eine Kleinigkeit sein :D) Oder dass ihm jetzt, wo es etwas schwieriger in der Schule wird, nicht bewusst ist, wie man es eigentlich schafft, sinnvoll zu lernen und sich länger auf etwas zu konzentrieren?
Das was du hier über deinen Sohn schreibst, dieses Gefühl, dass du aufgrund seiner Zurückgebliebenheit heulen könntest und dich das so fertig mit dem Sitzenbleiben macht, das überträgst du geradewegs auf deinen Sohn. Er reflektiert nur dein Verhalten - er verliert den Glauben an sich selbst. Ich würde dir wirklich raten, dass du zu einem Elternberater/Familientherapeuten gehst.
Ich bin fast 53 und stelle immer mehr fest, dass Schule höchstens für Gehirnwäsche gut ist.