Kind 2 Jahre spricht nicht?

9 Antworten

Quatsch, das ist völlig normal. Verschone doch bitte dein sehr kleines Kind mit diesen überzogenen Erwartungen und Ängsten. Wenn es dreieinhalb ist, kannst du mal den Kinderarzt fragen,

Vielleicht wird es ja ein zweiter Einstein. Der fing, soweit ich weiß, erst mit vier an zu reden.

Von ihm gibt es den schönen Witz.

Es gab Mittagessen in der Familie Einstein und der kleine Albert nahm sich einen Löffelsuppe und sagte dann:: "Die Suppe ist kalt." Seine Eltern machten quasi einen Salto rückwärts und riefen: "Du kannst ja sprechen. Warum hast du bisher denn nicht gesprochen?" Und Klein-Albert antworte: "Bisher war ja auch die Suppe nicht kalt,"

Ich würde auch erstmal die Ruhe bewahren. Es gibt eben Kinder, die einfach generell später mit dem (verständlichen) Reden anfangen, ohne dass etwas dahinter stecken muss.

Auf Ihr Namen hört sie so gut wie nie. Wird schnell Aggro. Was hat meine Tochter ? Viele sagen könnte Autismus sein. Aber nur weil sie nicht spricht ?

Nur das alleine reicht nicht für eine Diagnose. Wenn du sicher gehen willst, musst du zu einem Kinderneurologen/Kinderpsychiater mit Fachrichtung Autismus.

Ich habe damals erst mit circa 2,5 Jahren angefangen, herumzuquasseln und davon verstand selbst meine eigene Mutter das Meiste nicht, was schnell zur Frustration - besonders von meiner Seite aus - geführt hatte.

Das ging so lange, bis ich 5 Jahre alt war. Dann entschied sich meine Mutter dazu, mich zu einer (guten) Logopädin zu schicken und nach 2 Jahren Therapie konnte ich ganz normal reden - Pünktlich zu meiner Einschulung. Damals hatte ich meine Diagnose noch nicht (erst 3 Jahre nach Beendung der Logopädie), aber ich hatte deutlich mehr Anzeichen, die für Autismus sprachen, als nur das.

Wenn sie 4 oder 5 ist und das Problem bestehen bleibt, dann wäre es keine falsche Idee, es zumindest mal mit einer Logopädie zu versuchen bzw. erstmal dem eigentlich Grund für ihre Schwierigkeiten mit dem Sprechen auf die Schliche zu kommen.

Also: Nur weil es bei mir so war und nur weil es möglich sein kann, heißt es nicht unbedingt, dass deine Tochter Autismus hast.

Redest du denn ganz normal mit ihr? In korrektem Deutsch, versteht sich. Liest du ihr ab und an etwas vor, lest ihr gemeinsam?

Du könntest dich fragen, weshalb sie denn "aggro" wird. Wenn etwas nicht nach ihrem Willen geht, oder wenn sie überstimuliert ist, wenn ihr etwas wehtut, wenn sie Angst hat, sie gestresst ist, erschöpft/müde, wenn plötzlich eine Veränderung im Plan ansteht?

Letzteres (also alles nach "es geht nicht nach ihrem Willen") KÖNNTE ein Punkt für Autismus sein. Und das wären dann Meltdowns, die nichts mit "aggro" sein zu tun haben und auch nichts mit Trotzanfällen.

Hat sie Probleme mit dem Essen? Isst sie vieles nicht oder isst sie vielleicht Dinge, die sie gar nicht essen sollte? Beäugt sie Essen, welches sie nicht kennt, sehr kritisch? Ist sie sehr pingelig und man muss ihr Essen auf eine bestimmte Art und Weise zubereiten? Weigert sie sich, manche Nahrungsmittel mit komischen Konsistenzen zu essen? (Ich kann dir ein Beispiel an mir geben und ich war da noch lange nicht so krass wie manch andere autistische Kinder: Den Inhalt meines Fläschchens aß ich nur kalt, Soßen sehr selten, einzelne Lebensmittel durften sich nicht berühren, Essen wurde in einer bestimmten Reihenfolge gegessen, Reis, Erbsen usw. gingen gar nicht - Erbsen gehen bis heute nicht -, die Rinde musste immer ab, hab auch eine ganze Weile lang nur Nudeln pur gegessen, sogar häufig pure Butter ...)

Wenn ja, KÖNNTE das ein Punkt für Autismus sein.

Braucht sie einen strukturierten Tagesablauf? Muss sie immer ihre Umgebung kontrollieren können? Mag sie Überraschungen nicht?

Wenn ja, KÖNNTE das ein weiterer Punkt für Autismus sein.

Hast du Schwierigkeiten damit, sie anzuziehen, weil sie viele Kleidungsstücke nicht tragen kann, aufgrund der Materialien? (Ich rede hier nicht von allergischen Reaktionen, genauso wie ich beim Essen auch nicht von Allergien und Unverträglichkeiten rede. Sondern von "Sensory Overload", weil sie hypersensibel darauf reagiert.)

Hält sie sich z.B. oft die Ohren zu, wenn ihr an "lauteren" Orten seid?

Betreibt sie viel Stimming?

Hat sie Schwierigkeiten mit ihrer Grob- und/oder Feinmotorik? Konnte sie z.B erst spät Laufen, spät Sitzen? (Wobei ich denke, die Frage ist eventuell nicht leicht zu beantworten aktuell, aufgrund des jungen Alters deiner Tochter.)

Das sind alles potenzielle Anzeichen für Autismus. Aber es kann auch etwas ganz anderes sein. Differenzialdiagnostiken sind hier wichtig.

Es ist schwer, autistische Anzeichen bei sehr kleinen Kindern festzustellen. Selbst meine Mutter hatte meine "erst" ab meinem 3. Lebensjahr festgestellt. Eine Diagnostik bei einem Facharzt ergibt nur Sinn, wenn sie in 2, 3 Jahren noch immer einige potenzielle Anzeichen für Autismus zeigt.

Wie gesagt: Ruhe bewahren und geduldig sein. Bei mir haben sie auch alle gespannt gewartet, wann ich nun endlich "reden" würde ... Dann, als ich endlich mein erstes Wort sprach, gab es keinen Halt mehr und sie suchten vergeblich den Ausschaltknopf. Legenden besagen, dass meine Mutter noch heute, fast 22,5 Jahre später, häufig nach besagtem Knopf sucht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽

Nur die Ruhe.

Wir sind das Thema damals mit dem Kinderarzt durchgegangen. Dann wurd ein Termin bei einem HNO-Spezialisten vereinbart (dieser stellte in unserem Fall fest das mit den Ohren, mit dem Hörsinn, alles in Ordnung ist). Dies ging als Arztbrief zurück zum Kinderarzt.

Bei uns gabs in dem Fall eine wahrscheinlich andere Ursprungsssituation als bei euch - daher war von Beginn an (nach der Entlassung aus dem Krankenhaus) in regelmäßigen Abständen das SPZ (sozialpädiatrisches Zentrum) regelmäßig involviert (in bestimmten Zeitabständen Termine um zu schauen wie sich das Kind entwickelt, ob sich Defizite bemerkbar machen....). Im Endeffekt lief es dann ab "nach dem 3. Lebensjahr" auf Logopädie raus.

Man ist nicht gleich Autist oder andersweitig eingeschränkt nur weil man mit 2 Jahren noch nicht spricht.

Und man ist kein schlimmes Elternteil nur weils Kind mit 2 Jahren noch nicht spricht.

Mit 2 Jahren liegt ein Kind noch im "Kann"-Bereich. Die einen sprechen dann bereits "ein bisschen" oder "viel", die anderen "kaum".

Wie schaut's denn mit Ein-Wort-Sätzen (Ausdrücken) aus? Mama, Papa, namnam?

Kann sie euere Sprache verstehen (z.B. "hol' mal den Ball")?

Versucht sie, von euch vorgesprochene Wörter zu wiederholen?

Rate zwar jetzt nichts überstürzen, aber aufmerksam dranbleiben - es könnte eine geistige Beeinträchtigung drohen, die rechtzeitig noch behandelt werden kann.

Nur Geduld, das kommt von ganz alleine. Vermutlich hat euer Kind es nicht nötig zu sprechen, weil ihr auch so wisst, was euer Kind will.