Kein Drill?

5 Antworten

Das liegt zum Teil daran das bei der Bundeswehr und den US Streitkräften völlig verschieden Führungsgrundsätze angewandt werden.

Die Bundeswehr verwendet Führen mit Auftrag (Auftragstaktik). Ein Einheitskomadeut bekommt einen Auftrag und es bleibt weitgehend ihm überlassen wie er das Ziel erreicht. Hier brauchst du auf allen Ebenen Soldaten die mitdenken, keinen Kadavergehorsam.

Bei den US Streitkräften gibt es dagegen die Befehlstaktik. Hier brauchst du Soldaten die bedingungslos den Befehlen folgen. Eigene Entscheidungen sind nicht vorgesehen. Das wird den Soldaten von der ersten Minute an beigebracht.

Drill wird oft falsch gedeutet. Er ist nicht per se schlecht. Grad was das mechanisches Einüben von Fertigkeiten beim Militär betrifft macht er Sinn. Jeder von uns macht es unbewusst auch selbst. Während ein Fahrschüler noch überlegen muss wie er einen Gang einlegen muss oder wie man anfährt, so wird das durch die vielen Wiederholungen im Alltag für uns zur Gewohnheit. Bei der Armee wird das nur komprimiert, es ist nicht jahrelang Zeit um eine Waffe automatisiert zu bedienen. In Stresssituationen reicht es aber nicht nur zu wissen wie es geht, die Handgriffe müssen automatisch ablaufen.

Wenn du der Meinung bist das die amerikanische Methode besser ist dann überlege mal warum auch deren Spezialeinheiten nach der Auftragstaktik arbeiten.

So richtig knallharten Drill mit knallharten Drill Searganten, wo wie ständig angeschrien und beleidigt werden

Wenn man weis was dahinter steckt muss man sich wohl eher das lachen verkneifen. Zum Glück hat die Masse der US Soldaten da nicht wirklich so den Durchblick. Ansonsten hätten die Drill instructor da wohl echte Probleme.

Ein guter Ausbilder schafft es auch ohne Beleidigungen gute Soldaten zu erziehen.

um sie für das Schlachtfeld vorzubereiten?

Wer nur stumpf Befehle befolgt ist Alles, aber nicht für das Schlachtfeld vorbereitet.

zu einer mehr Disziplinierten Armee führen? 

Drill ist nur sinnvoll bei bestimmten* Tätigkeiten. Ansonsten kann man das in einer modernen Armee auf ein Minimum reduzieren

*) zb. Waffendrill

Ein Drillsergeant macht keinen besseren Soldaten, nur mehr stumpfsinnige.

Ein deutscher Zeitsoldat ist einen vergleichbaren US-Soldat in allem überlegen.

um sie für das Schlachtfeld vorzubereiten?

"Schlachten" gehören nicht zu moderner Kriegsführung. Und keine stumpfsinnige Soldaten. Gefragt ist der selbstständige, kritische, teamfähige, geistig hoch bewegliche Kamerad, keine Kampfmaschine.

Es ist häufig besser, sich vor Feindfeuer wegzuducken, um handlungsfähig zu bleiben, als durchs Feuer zu stürmen.

Hast du über die Feiertage Full Metal jacket gesehen?

Ja Drill und Kadavergehorsam statt denken und handeln. Mit dem Drill sind die geschlossenen Reihen früher ins feindliche Feuer gelaufen, schön in Reih und Glied und Gleichschritt.

Das sind aber nicht die Gefechtsanforderungen von heute. Absolut nicht.

Nein Sir, Nein.

Klar wurden in der Bundeswehr zeitweilig völlig falsche Prioritäten gesetzt (bes. Ministerin U.v.der Leyen), aber die Abwägung von Härte und der Bereitschaft der Freiwilligen kann niemand übersehen. Manche wollen unbedingt mehr Drill und Härte und die findet man dann bei ausländischen Streitkräften und Söldnertruppen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hoffe doch sehr, AntiAtheist99, dass deine Frage nicht ernst gemeint ist.

Allerdings lassen deine Frage und auch deine Kommentare vermuten, dass du eine extrem millitaristische Gesinnung hast:

So richtig knallharten Drill mit knallharten Drill Searganten, wo wie ständig angeschrien und beleidigt werden, um sie für das Schlachtfeld vorzubereiten?
Körperliche züchtigung war übrigens früher auch normal in allen Armeen.
Deutschland sollte massiv aufrüsten. Das wäre das beste.

Und begründet hast du deine Meinung mit den Worten:

Die Jugend muss abgehärtet werden.

Auf den Ausgang des atomaren 3. Weltkrieg wird auch eine knallhart gedrillte, abgehärtete Jugend kaum einen Einfluss haben.

Übrigens haben wir in Deutschland auch ein Grundgesetz mit dem Artikel 1:

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Das gilt auch für die Jugend!

AntiAtheist99 
Fragesteller
 14.06.2023, 15:53

Menschenrechte sind von Menschen gemacht.

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Pescatori  14.06.2023, 16:14
@AntiAtheist99

Ja, und die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" der Vereinten Nationen 1949 ist doch sicher ein bedeutsamer Schritt in der Menschheitsgeschichte.

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Deutschland hat eine Verteidigungsarmee. Nicht wie die USA - auch Angrifssarmee.

Und die Deutschen Soldaten sind sicherlich auch nicht schlecht unterwegs auf dem Schlachtfeld, wenn es mal drauf ankommt.

Du möchtest doch nicht die USA mit Deutschland vergleichen?

AntiAtheist99 
Fragesteller
 14.06.2023, 15:05

Deutschland sollte massiv aufrüsten. Das wäre das beste.

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broti0790  14.06.2023, 15:07
@AntiAtheist99

Und wieso die Jugend? Es gibt ja nicht mal mehr eine Wehrpflicht. Jeder, der dort hingeht, konnte es selbst entscheiden.

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broti0790  14.06.2023, 15:10
@AntiAtheist99

Deutschland ist nicht alleine - es ist Mitglied einer starken Gruppe. Und ich bezweifle, dass wir einen großen (Welt)krieg gegen Russland führen müssen.

Und wenn sich die Staaten gegenseitig mit Atombomben beschießen, bringt Aufrüstung nur bedingt etwas.

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