Wieso haben Soldaten in Deutschland solch einen schlechten Ruf?

9 Antworten

das nachkriegsdeutschland hat niemals mit seiner neuen armee geprotzt und hat sich wohl auch unter der last des III reich-vermächtnisses bedeckt gehalten.  andere länder (gerade auch die siegermächte) haben eher grund ihre macht darzustellen.

die BW wurde also lediglich als notwendiges übel gesehen. später kamen dann auch noch in den 60er/70er die ablehnung des establishments dazu und deren nachfolger haben auch kein interesse daran gehabt das einengende,disziplinfordernde militär zu glorifizieren.

manche der antworten deuten aber auch darauf hin, daß geistige höhenflüge glückssache sind. das erklärt zumindest einige.


Die Armee hat bei uns einen schlechten Ruf, weil man schlechtes mit ihr verbindet.

Die Bundeswehr war als erste Linie gegen die sowjetischen Truppen gedacht und sollte nur Zeit verschaffen. Ebenso die NVA. Beide Armeen waren gegründet, um jemand anderem Zeit zu lassen zu reagieren. Die Konsequenz wäre gewesen, dass Deutschland das Schlachtfeld der Machtblöcke gewesen wäre und vernichtet worden wäre.

Weiterhin hatten die Menschen allgemein ein Problem mit dem Militär. Viele der Menschen in Ost und West hatten die Wehrmacht als Übel angesehen, welches einen Krieg führte, welchen man verlor. Davor hatte die Armee des Kaisers einen Weltkrieg verloren, welcher zu einer Zeit führte die nicht sehr angenehm war.

Die Menschen zu beginn hatten also ein Problem damit, wieder eine Armee aufzustellen. Hatte vorher nicht wirklich gut geendet und die neue Armee ist sowieso nur da um Zeit zu schinden, wird also wahrscheinlich vernichtet. Aber die neue Armee schießt auch auf Deutsche. Das fanden ebenso wenige als positiv.

Heute sieht man eher eine verfehlte Rüstungspolitik, einen nicht optimalen Einsatz in Afghanistan und allgmein Einsätze der Bundeswehr als Kritikwürdig. Die Soldaten selbst können nichts dafür, dass man sie nicht mag.
Viele sehen jedoch das Militär als Kriegstreiber und Mörder, weil sie denken Soldaten töten gern.

Und überleg einmal selbst, was macht die Bundeswehr für Schlagzeilen?
Waffen die angeblich nicht treffen, Großgerät welches nicht funktioniert oder Projekte die teuer sind und abgebrochen werden.
Spätestens bei der nächsten Naturkatastrophe schreit man wieder nach der Bundeswehr (vor allem die, die vorher gegen sie waren)
Die Bundeswehr hat ein Imageproblem, ja. Aber viele Leute vergessen auch wofür wir da sind und wer uns befehle gibt. 

Kein Soldat geht ins Ausland, wenn die Regierung es nicht befiehlt.

 Und das vergessen manche gern. Soldaten trainieren für den Fall der Fälle, aber Politiker schicken einen dahin wo sie wollen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dienst im Militär
Apfelkind86  27.02.2016, 15:47

Und überleg einmal selbst, was macht die Bundeswehr für Schlagzeilen? 

Überleg du lieber mal, was denn bitte überhaupt als Schlagzeile genommen wird. "Bad news are good news!"

Oder glaubst du, in der Zeitung würde als Schlagzeile stehen: "Neue Gewehre bei der Bundeswehr schießen wie erwartet" oder "Nichts nennenswertes passiert in Einsatz XY"?

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Militär zu glorifizieren ist der falsche Weg. Armeen sind dazu da, entweder ein Land zu verteidigen oder Kriege zu führen. Letzterem haftet eben an, dass es im Krieg um Leben oder Tod geht. Ein Soldat erschiesst einen anderen Menschen, den er überhaupt nicht kennt und der ihm auch nichts getan hat.

Wenn man sich die Bilder im TV anschaut, wo Menschen erschossen wurden, Leiber zerfetzt auf den Strassen liegen, Kinder sterben müssen, spätestens dann wird einem dieser Wahnsinn klar.

Unsere Bundeswehr wird auch durch die Medien gezielt bemängelt. Angeblich funktionieren viele Flugzeuge, Panzer und anderes Gerät nicht. Da muss man sich doch fragen, mit welchen Geräten die Bundeswehr ihre Auslandseinsätze überhaupt ausführen kann, wenn es da nur Schrott gibt ?

Nein, diese Meinungsmache ist gewollt, um den Verteidigungshaushalt immer weiter aufzublähen. 14 Jahre Afghanistan kosteten uns Milliarden und werden weitere Milliarden sinnlos verschlingen. Geld, welches bei uns sinnvoller eingesetzt werden könnte.

Nicht die Bundeswehr, der einfache Soldat ist daran schuld, nein, es sind die Politiker die glauben, wir müssen uns überall einmischen, wo sich Gelegenheiten bieten. Aus der Vergangenheit lernen - Fehlanzeige.

Wir haben zwei Weltkriege verloren. Die Bundeswehr wurde aufgestellt, um unser Land gegen Aggressoren zu verteidigen. Als ich zur Bundeswehr ging, wurden uns über mehrere Stunden erklärt, wer unser Feind sei und welche Aufgabe wir haben.

Wir hatten damals Unimogs die zu Panzerattrappen umgebaut wurden. Hatten noch Befehlsgeber aus dem zweiten Weltkrieg.

Heute ist die Bundeswehr eine moderne Armee, auch wenn das oft auch anders dargestellt wird.

Doch bei der Bundeswehr wird sehr viel Geld ausgegeben. Ein Flugzeugtyp wird geplant. Die Planung verschlingt Milliarden. Dann ist dieser Flugzeugtyp fertig und einsatzbereit. Einsatzbereit ? Nein, die Bundeswehr sagt, dieser Flieger ist nicht tauglich für unsere Anforderungen. Wie kann so etwas passieren ?

Also setzte man Milliarden in den Sand und das Flugzeug bleibt am Boden, weil untauglich. Das sind Fragen die wir Steuerzahler uns stellen müssen. wo bleiben da die fachkompetenten Leute ? Aber der Ruf nach immer mehr Geld verstummt indessen nicht.

Die Bundeswehr ist zumindest für Deutschland komplett unnötig. Deutschland hat keine Feinde in seiner Umgebung.

Zudem ist das Verhältnis der deutschen zur Armee ein anderes als in anderen Staaten, da sich die Wehrmacht nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert hat.

Zusätzlich gibt es viele Soldat_innen, die rechte Positionen vertreten, was ich von einem Kumpel von, der Soldat ist weiß und aus diesen Artikeln http://www.welt.de/politik/deutschland/article109241172/Weltbild-deutscher-Soldaten-nicht-unproblematisch.html und http://www.dw.com/de/extremismus-in-der-bundeswehr/a-16951944

Zudem wurden 55 Prozent der Soldatinnen schon mal sexuell belästigt, was auch nicht unbedingt für ein progressives Frauenbild spricht. Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/protest-gegen-verharmlosung-von-sexueller-belaestigung-in-bundeswehr-a-946400.html

JohnGrammaticus  27.02.2016, 16:46

Irgendwie habe ich eine solche Antwort von dir erwartet.

 Die Soldaten dürfen doch die politische Einstellung haben, die sie möchten. 

Und außerdem haben sich die anderen Armeen im zweiten Weltkrieg genau so wenig "mit Ruhm bekleckert" wie die Wehrmacht.

Ich sehe jedenfalls Millionenfach Frauen und Kinder wegzubomben, Frauen zu vergewaltigen, Menschen ihre Heimat zu nehmen und sinnlos Kulturgüter zu zerstören nicht als ruhmreich an.

Und manche Leute mit Antifa- und Refugees-Welcome Bannern brüllen heute noch: "Bomber Harris do it again!!!", wenn man versucht den toten Zivilsten bei Bombardierungen zu gedenken,

Es gab natürlich auch Helden bei den Briten, Russen und Amerikanern. Die gab es aber in der Wehrmacht auch zu Hauf.

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MrHilfestellung  27.02.2016, 16:58
@JohnGrammaticus

Cool, du kennst mich mittlerweile.

Natürlich dürfen Soldat_innen die politischen Einstellung haben, die sie möchten. Es steht aber jedem auch frei, diese politische Einstellung nicht gut zu finden.

Das deutsche Reich hat den Krieg begonnen und ebenfalls mit den Kriegsverbrechen begonnen. Die Armeen der Allierten finde ich auch nicht gut, trotzdem waren zumindest die Westallierten Befreier.

Mehrere Millionen Deutsche wurden übrigens durch den Luftkrieg nicht getötet. Man schätzt ungefähr 600.000. Auch in Dresden, was ja immer als Beispiel für den inhumanen Luftkrieg verwendet wird sind ungefähr 25.000 gestorben. So viele Menschen starben im Holocaust fast wöchentlich, von der Ostfront ganz zu schweigen.

Du kannst hier gern Whataboutism betreiben. Hier gehts es aber um Soldat_innen und nicht um antideutsche Antifas.

Dann nenn mir doch mal einen Helden der Wehrmacht, der "Heldentaten" bei der Unterstützung eines der größten Verbrechen der Menschheit geleistet hat.

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JohnGrammaticus  27.02.2016, 17:43
@MrHilfestellung

Japaner werden auch gern vergessen, genauso wie etliche Opfer im Mittelmeerraum.

Damit kommen sehr wohl wir in den 7 stelligen Bereich.

Ich finde nicht, dass Verbrechen andere Verbrechen rechtfertigen.

Und nein. Die Wehrmacht hat die Kriegsverbrechen nicht neu erfunden un auch nicht damit angefangen. In 6000 Jahren Menschheitsgeschichte gab es viele Kriege und in JEDEM auch Verbrechen von meistens beiden Seiten.

Und jetzt nenne ich dir och ein paar Heldentaten der Wehrmacht:

Kleine Trupps, die unglaubliche Mengen an Feinde gegen Ende des Krieges zumindest für eine Zeit aufhielten, das mit dem Leben bezahlten und somit tausenden Deutschen Frauen und Kindern die rechtzeitige Flucht ermöglichten.

Das Abschießen von Bombern von den letzten verbliebenen Jägern und Soldaten am Boden rettete ebenfalls etlichen Zivilsten das Leben, weil somit zumindest weniger Boden geworfen wurden.

Und ja, sich gegen eine unbesiegbare Übermacht an Feinden zu stellen, um wenigstens noch ein paar unschuldige Menschenleben zu retten und das mit dem eigene Leben bezahlen ist durchaus eine Heldentat.

Hetze ruhig weiter gegen deine eigenen Vorfahren, die ihr Leben im Glauben gaben, für die richtige Sache zu kämpfen, und gehe auch schön immer zu den Antifa-Demostrationen. Da kannst du dich dann wunderbar entfalten, indem man ein paar Leute verprügelt, ein paar Scheiben einschmeißt, eure schönen roten Fahnen schwenkt, Stalin glorifiziert und lauthals "Deutschland verrecke!!!" oder "Die DDR war kein Unrechtsstaat!!!" brüllt.

Schönen Tag noch

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MrHilfestellung  27.02.2016, 17:51
@JohnGrammaticus

Auch mit japanischen und italienischen zivilen Opfern kommen wir nicht in den sieben-stelligen Bereich, aber nun gut.

Wenn Verbrechen dafür sorgen, dass der Holocaust zu Ende geht stimmt der Spruch "der Zweck heiligt die Mittel". Ja eventuell hätte man den ein oder anderen Luftangriff auch vermeiden können, deswegen die Allierten zu verteufeln halte ich für falsch.

Dass die Wehrmacht mit Kriegsverbrechen begonnen hat, hab ich auch nicht behauptet, aber den 2. Weltkrieg hat sie begonnen.

Du kannst mir keine konkreten "Helden" nennen. Die Wehrmacht hat natürlich die Stellung gehalten, aber auf Hitlers Befehl, nur verbrannte Erde zurücklassen und die unsinnige Deklaration einiger Städte als "Festungen".

Wenn meine Vorfahren ihr Leben für den Nationalsozialismus gaben, sehe ich keinen Grund die irgendwie in Ehren zu halten.

Man merkt auch, dass du von der Antifa keine Ahnung hast, wenn du meinst, dass auf solchen Demos Stalin oder die DDR verherrlicht werden.

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JohnGrammaticus  27.02.2016, 18:46
@MrHilfestellung

Deshalb haben sie dann auch rote Fahnen dabei?

Ich könnte konkrete Helden nennen, weil ich sogar einen persönlich kenne. Den Namen werde ich aber nicht schreiben. Man wird im Internet sowieso nichts über ihn finden.

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MrHilfestellung  27.02.2016, 18:49
@JohnGrammaticus

Rote Fahnen stehen für Kommunismus bzw. Sozialismus. Stalinismus und die DDR sind beides Ausprägungen bzw. Perversionen des Sozialismus, aber nicht die einzigen. 

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MrHilfestellung  27.02.2016, 19:20
@JohnGrammaticus

Kommunismus wurde noch nie verwirklicht. Realsozialismus ist nicht Kommunismus. Das ist aber eine ganz andere Diskussion.

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Deutschland war schon immer etwas "Grün". Militär ist für Ordnung, Leistung, Befehle befolgen. Das will man in der antiautoritären Erziehung nicht. Auch will man nicht, dass  sich die BW in der Bevölkerung verankert. Die Soldaten sind nicht schlecht-die Politik(Politiker) sind schlecht Siehe verschiedene Zivilklagen (über mil. Maßnahmen im Ausland /Einsatz) gegen Offiziere in DEUTSCHLAND!!!