Katze weggegeben/ schlechtes Gewissen.?
Hallo,
Ich hab mich jetzt extra hier angemeldet, um Rat zu bekommen.
Vor 7 Jahren habe ich mir einen Kater angeschafft (da war er noch kitten). Von vorne rein war er nachts überaus chaotisch. Hat mich und meinen Ex Partner nicht schlafen lassen. ( An Wänden gekratzt, Möbeln, alles runtergeschmissen). Tagsüber war er die liebste Katze. Verschmust, eher sensibel und gemütlich. Ich habe viele Maßnahmen ergriffen, um ihn nachts vom oben genannten abzuhalten. Habe versucht mit ihm zu Spielen, zu schmusen, ihm essen zu geben etc. pp. Nichts half. Damals war er noch Einzelkatze und hatte keinen Freigang. Das änderte sich aber, als ich mit meinem jetzigen Ehemann zusammenzog. Er brachte eine Katze mit und wir hatten ein kleines Gartenstück was wir katzensicher machten ( riesen Straße und Straßenbahn direkt vor der Tür und die Katze meines Mannes ist eine Rassekatze ). Mein Kater kam mit der anderen Katze gut zurecht (tagsüber). Den Garten nutzte er auch hin und wieder, forderte es aber nicht aktiv ein. Manchmal wollte er auch trotz geöffneter Tür nicht raus.
Die Nächte sind weiterhin eine Katastrophe geblieben. So schlimm, dass die andere Katze gejagt und gebissen wird von meinem Kater. Man muss dann dazwischen gehen. Sobald wir uns schlafen legen ( kann auch mittags sein ) ist er wie ausgewechselt. Macht weiterhin alles kaputt, kratzt an alles Möbeln, drangsaliert die andere Katze bis diese vor Schmerzen schreit etc.
Vor rund einem Jahr hat der Kater sich dann Stellen von Fell weggeleckt.Wir waren.Ein Tierarzt. Dieser sagte, entweder Futter-Allergie oder Psychisch bedingt. Auf haben jedes Futter ausprobiert, muss man ja immer langsam angehen und per Ausschlussverfahren. Nix half. Die Stellen blieben kahl. Wurden aber nie wund oder nässend oder scheinen ihn gestört zu haben. Wir haben alles mögliche ausprobiert um ihn entspannter zu machen: Bachblüten, feliway ( Pheromone), cbd Öl, extra Rückzugsorte, nur Zeit für ihn, nachts die Möglichkeit in den Garten zu gehen. Alles mit Rücksprache des Tierarztes. Keine Besserung.
Vor 6 Monaten habe ich unser Kind bekommen und seitdem ist es richtig schlimm. Der Kater ist unsauber (pinkelt auf Sachen vom Kind, pinkelt und Kotet in die Badewanne).Sonst kommt er eigentlich gut mit dem kleinen klar,lässt sich sogar streicheln. Wir haben mehrere Katzenklos und diese sogar nach jedem Toilettengang gereinigt,damit er wieder sauber wird. Streu gewechselt, Katzenklo in die Wanne gestellt, Wasser in die Wanne gemacht etc. Dann hat er halt woanders hingemacht. Mal hat er ne Woche ins Katzenklo gemacht, Dann wieder 3 Tage in die Wanne. Dann wieder 2 Tage aufs Katzenklo. völlig willkürlich.Organisch alles ok, waren beim Tierarzt.
Die Nächte sind katastrophal. So dass ich unserem Sohn die Ohren zu halten muss wenn er wieder randaliert, während mein Mann versucht sich mit ihm zu beschäftigen. Wir haben auch schon die ganze Nacht den TV angelassen,damit er Unterhaltung hat.
4 Antworten
In der Nacht TV angelassen, zur Unterhaltung von "wem"?
Einer Katze ist das TV schnurz. für die ist die Flimmerkiste keine Unterhaltung sondern eher Stress - unbekannte Geräusche, Stimmen.... ohne das die Katze das riechen oder fühlen kann..... Quasi "akustisches Zeugs ohne begreifen zu können woher das kommt".
Der Tierarzt hat vor rund einem Jahr gesagt das es entweder psychisch bedingt ist oder durch das Futter ausgelöst wird..... Ihr habt verschiedenes Futter und sonstige Mittel durchprobiert - ohne Erfolg. Was bleibt dann noch? Der psychische Faktor!
Der Reihe nach:
Wie alt war der Kater als du ihn zu dir geholt hast? Vielleicht erinnerst du dich noch wieviele Wochen oder Monate er alt war.
Wird ein Kitten noch vor der vollendeten 12. Lebenswoche vom Muttertier getrennt, kann das sich negativ auf die Psyche und Verhaltensweisen auswirken.
Möglicherweise ist das schon mal ein Teil zu deiner Ursachensuche.
Ja, Katzen sind in der Nacht unter Umständen laut. Das ist normal. Vor allem in der Anfangszeit (so die ersten Tage, Wochen, Monate) bis sich eine Katze daran gewöhnt hat sich alleine beschäftigen zu müssen.
Katzen sind entdeckungsfreudig. Ist ihnen langweilig oder fühlen sie sich unterfordert..... oder auch wenn sie einfach nur neugierig sind... springen sie dort drauf wo sie hin können und stöbern herum. Schleppen Kleinkram weg, knabbern an Dingen, reißen dabei auch mal das eine oder andere herunter. Absolut normal. Deshalb haben wir beispielsweise über Nacht (oder wenn wir nicht daheim sind) das Wohnzimmer zu und die Tiere im Flur.
Wenn sich 2 oder mehr Katzen zusammen ein Revier teilen, kann es durchaus mal hier und da zu Raufereien kommen. War bei meinen (Geschwister, Männchen und Weibchen) beiden nicht anders. Da wurd sich quer durchs Haus geprügelt, Tags und Nachts, in unregelmäßigen Abständen. Meist klang es fürchterlicher als es eigentlich war.
Die unterlegene Katze lernt mit der Zeit sich zu behaupten.... oder aber akzeptiert ihre Niederlage und überlässt der anderen Katze den Vortritt bei diversen Lebensbereichen. Aber das Blatt kann sich irgendwann, bei einer erneuten Auseinandersetzung wenden.
Das der Kater auch mal in die Badewanne gemacht hat kann man ihm hoch anrechnen finde ich. Letztlich sind Katzen eben doch sehr reinliche Tiere. Die Badewanne lässt sich wenigstens leicht reinigen. Nur, mit dem Urin am/im Abfluss sollte man aufpassen.
Fassen wir zusammen: Der Kater hat psychische Probleme, wird als der Böse, der Unruhestifter wahrgenommen, entsprechend wird sich ihm gegenüber verhalten. Und das seit Jahren...
Dann schenkt ihm doch wenigstens die Möglichkeit vielleicht einen ruhigen Lebensabend in einem ruhigen neuen Zuhause zu finden.
Ah, ich hab deinen Zusatz gelesen....
Du bist traurig? Ich denke, wenn er sich erst mal in dem neuen Zuhause eingelebt hat... und falls die neuen Besitzer sich auf seine Probleme einlassen können und ihn "da abholen wo er steht", dann wirds ihm dort besser gehen.
Hallo,
ich hab ihn damals, als er angeblich 12 Wochen war geholt. Bzw. eher gerettet. Er war nämlich voller Flöhe, Milben und bereits seit was weiß ich wann ohne Muttertier.
Da er zuerst nicht die optimalsten Voraussetzungen bei mir hatte, ist nicht schön.
Zu dem nächtlichen Aspekt: er wollte weder spielen, noch was anderes. Wie oft habe ich mich nachts hingesetzt und mit ihm gespielt. Sogar Leckerli versteckt, Hürden gebaut, Dinge die ihn herausfordern und nachts beschäftigen können. Wir haben nachts im Sommer auch die Terrassentür offen gehabt, damit ihr (leider nur im begrenzten) Garten toben könnte. Wollte er nicht. Er musste genau neben uns sein und alles umhauen und zerkratzen was uns wach machen könnte. Allerletztes Mittel war immer die andere Katze zu jagen. Das war über 6 Jahre nachts teilweise nicht mehr schön anzusehen. Die andere Katze war unterwürfig und hat sich teulweise verkrochen. Die Rangordnung wurde nie neu geklärt.
Nachts der TV an war einfach ein jämmerlicher weiterer Versuch einer Lösung. Denn wenn wir wach waren, war alles super. Er war super lieb, verschmust.
Letztendlich zum unsauber Problem. Nein, er hat auch auf die Kleidung vom Kind gemacht. Also nicht nur die Badewanne aufgesucht. Wir haben ihn natürlich auch nie angemeckert, aber es war teilweise unfassbar belastend hier zeitgleich mit Säugling und high need Katze.
Erst einmal: Ich finde es toll das du dir Gedanken darüber gemacht hast für den Kater ein neues Zuhause zu finden.... und dies auch umsetzen konntest.
Und dann.... Naja, wenn man deinen Text oben liest, dann baut sich genau dieser Eindruck nach und nach immer weiter auf. Und dieses "...seit Jahren..." okay, das war reine Mutmaßung aufgrund dessen was du geschrieben hattest in deinem Text. Es las sich so als wär das von Beginn an so, als wär das seit mittlerweile Jahren ein Problem für euch. Und da der Kater nun 7 Jahre alt ist kam ich zu dem Schluss "das es seit Jahren so läuft".
Katzen sind verflixt feinfühlig. Sie merken es wenn die menschlichen Mitbewohner gestresst sind oder evtl eine mehr oder weniger vorhandene Abneigung (oder Vorsicht) entwickeln.
Seis drum, er bekommt (oder bekam bereits) eine neue Chance in einemm ruhigeren naturnahen Zuhause ohne tierische Konkurrenz. Und da er jetzt schon 7 Jahre alt ist, hat er ja noch pi mal Daumen die Hälfte seines Lebens vor sich.
Über Füchse mach dir mal keine Sorgen. "Wenn", dann ists naturgegeben, da kann man dann nix machen. Aber bis dahin hätte er Freiheit und auch die Chance seinen Stresspegel zu senken.
Selbst ne reine Drinnehaltung lebt nicht automatisch "ewig". Und unterschätz die Kämpfernatur von Katern nicht, Solange er wendig ist, die Krallen zum Klettern nutzen kann und ansonsten keine Korrdinationsschwierigkeiten hat, hat er ziemlich gute Chancen wenn er mal draußen unterwegs ist
Der ist psychisch traumatisiert. Eifersucht. Das wird sich nicht mehr geben. Sucht ein Plätzchen mit Einzelhaltung und ruhigem Garten für ihn.
Ich konnte nichts mehr schreiben, mein Text war bereits zu lang. Er ist jetzt weg. Wir haben ihn ein Rentnerpaar ausgesucht. Sie wohnen mitten im Wald. Er hätte Auslauf, wenn er mag. Aber ich bin so unfassbar traurig. Hab Angst das falsche gemacht zu haben. Jetzt muss er sich ja wieder eingewöhnen und alles neu erkunden. Habe auch Angst dass er gerissene wird vom Fuchs oder sich verläuft. Hab total das Gefühl ihm im Stich gelassen zu haben.
Wegen verlaufen brauchst du dir im Wald keine Gedanken zu machen. Bei euch war er ja auch Freigänger, und Autos sind um einiges gefährlicher als Füchse, die in der Regel keine anderen Raubtiere angreifen, sofern sie nicht bedroht werden.
Du brauchst dir nichts vorzuwerfen! Er hat jetzt viel weniger Stress und noch schöne Jahre vor sich. Katzen sind nicht dumm. Er wird sich weder verlaufen, noch Opfer eines Fuchses. Ist er kastriert, läuft er auch nicht so weit von einer Siedlung weg, dass er vom Jäger erschossen werden darf.
Unser Garten war quasi katzensicher. Er konnte nicht raus. Haben ein Katzennetz gespannt wegen der riesen Straße direkt vor der Tür und weil die andere Katze eben eine Rassekatze ist. Die Rentner sind auch schon mega alt, aber super fit. Wir waren vor Ort und konnten uns alles anschauen. Sie meinten dort kennt jeder jeden und wenn jemand verstirbt, dann wird die Katze dort übernommen, sie kümmern sich wohl rechtzeitig. Der Kater ist ja auch "erst" 7. Ich hab einfach die Hoffnung er kriegt was er braucht und handelt vllt. auch mit Nachbarn an und lässt es sich dort gut gehen. Will ihn nur nicht noch mehr traumatisieren, wenn er immer von ein neues Zuhause ins nächste muss :(
in einer Stunde ein Rentnerehepaar gefunden das ihn aufnimmt?
Nein, ich konnte meinen Ausgangstext nicht weiterführen, da man ein Maximum an Zeichen hat. Er ist jetzt weg. Also genau genommen seit Samstag. Das jetzt ist nicht wortwörtlich gemeint sondern umgangssprachlich.
Eigentlich bin ich so egoistisch und will ihn einfach nur wieder. Ich vermisse ihn tierisch und er war einfach mehr als "nur" eine Katze. Gerade wenn man so viel Zeit und Geduld in ein Tier investiert hat, geht es einem so nah. Aber ich hab das Gefühl ich musste jetzt im Wohle für alle hier handeln. Es ist nur richtig schwer :(
Du solltest froh sein! Mit einem Baby hat man schon genug zu tun. Da kann man nicht auch noch ständig Katzendreck putzen. Wir hatten nach 4 Jahren brüderlicher Katerliebe auch plötzlich einen Eifersuchtsfall. Ich war heilfroh, dass Flory zu einer Freundin konnte, die eine verträgliche Main Coon hatte und Freigang möglich machte. Nach 11 Monaten überschwemmte die Elbe die Wohnung. Meine Freundin ging mit Mann und Katze nach Mailand und wir holten Flory wieder zu uns. Wir lebten nun in einem Haus mit Garten. Flory erkannte seinen Bruder und uns wieder, fand sein Glück im Garten und das Haus blieb sauber. Wenn ich heute in alte Fotoalben sehe, müffeln dies noch etwas und sind gelblich. Sie waren sein bevorzugtes Ziel. ;)
Er war von Anfang an nicht erzogen und alleine. Jetzt ist der Kater Eifersüchtig und mit allem total überfordert. Ein neues, ruhiges zu Hause, mit viel Freigang würde ihm gut tun.
Da brauchst du echt kein schlechtes Gewissen bei haben, Gegenteil!
Leute die nicht einsehen wollen, das es so nicht weitergeht, und dann z.B. so eine Katze zeitweise wegsperren, DIE sollten ein schlechtes Gewissen haben.
Du hingegen möchtest ja auch, das es ihm besser geht als jetzt bei euch, von daher mach dir keinen Kopf!
Alles gute euch!
Wo hast du gelesen, dass sich dem Kater gegenüber so verhalten wird? Siehe : " Der Kater hat psychische Probleme, wird als der Böse, der Unruhestifter wahrgenommen, entsprechend wird sich ihm gegenüber verhalten. Und das seit Jahren".
Im Gegenteil. Er bekam immer mehr Aufmerksamkeit als die andere Katze, extra viel Liebe, Zeiten nur für ihn.