kastrierter und unkastrierter Rammler und der gemeinsame Auslauf
Wir haben einen kastrierten und einen unkastrierten Rammler in getrennten Käfigen. Wir würden sie allzu gerne gemeinsam laufen lassen, jedoch gibt es dort zwei Probleme. Mir ist bekannt, dass sich Männchen untereinander nicht verstehen, jedoch denke ich auch, dass jedes Tier einen anderen Charakter hat und nichts unmöglich ist. Der unkastrierte Rammler will jedoch mit dem kastrierten rammeln, sonst gibt es vom ihm keine Probleme. Der kastrierte jedoch rennt, wenn man ihn loslässt auf den unkastrierten zu und beißt ihn einmal kurz, sodass er wegrennt. Besteht die Chance, dass sie sich vielleicht einmal erst einander gewöhnen müssen oder ist schon Hopen und Malz verloren?
4 Antworten
Das die beiden sich erstmal ein bisschen "raufen" ist normal. Damit klären sie die Rangfolge. Versucht es einfach. Ich habe 2 Weibchen und einen Rammler. Die Weiber haben sich auch erstmal Fell rausgezupft und sich gegenseitig "angegriffen".
:-) Viel Erfolg
Ach noch was... ist einer der beiden schon länger da? Am einfachsten sind Zusammenführungen immer auf neutralem Grund (Badezimmer oder so). Da hat dann keiner Heimvorteile
Ich habe die beiden vorhin auf neutralem Boden zusammengeführt, wo sie beide noch nicht waren. Danke für deine Antwort(en) ;)
Dann wünsche ich Dir viel Glück :) Falls Du noch Fragen haben solltest, kannst Du mich gerne anschreiben.
Hallo,
ich habe bereits mehrere Rammler miteinander vergesellschaftet, aber die waren immer alle kastriert. Natürlich kommt es immer auf das einzelne Kaninchen an, aber unkastriert stelle ich es mir sehr schwierig vor - warum wird der zweite denn nicht auch kastriert? Selbst wenn es dann mit Eurem Hasi nicht klappt, wird er in neuer Gesellschaft (einer netten Hasendame) ja auch sowieso kastriert sein müssen.
Du schreibst, daß der eine den anderen kurz beißt, bis dieser dann wegrennt... wie stark geht es bei den beiden denn zur Sache?
Also Ferndiagnose ist schwierig, aber ich sehe aus meiner Erfahrung keine Zukunft für diese Männerfreundschaft. Aber vielleicht gibt es hier ja auch andere Erfahrungen? LG, klickybunti
Der erste wurde kastriert, da er mit einer Dame in Gesellschaft lebte, die jedoch verstorben ist. Das beißen is meiner Ansicht nach nur ein "Wahnschuss", halt nur so, dass der andere Hase sich erschreckt.
Hallo,
Natürlich lässt sich nie 100%ig ausschließen, dass sich zwei Kaninchen verstehen. Allerdings können sich gerade unkastrierte Rammler bzw. ein "ungleiches" Duo wochen- und monatelang gut verstehen und sich dann völlig plötzlich und unvermittelt zu bekriegen beginnen. Dies kann schwere, mitunter tödliche Verletzungen nach sich ziehen. Daher rate ich dir dringend von einem derartigen "Experiment" ab. Davon abgesehen leiden unkastrierte Rammler praktisch immer unter ihrem unbefriedigten Sexualtrieb, d.h. man tut ihnen keinen Gefallen damit, sie intakt zu lassen.
In deinem Fall handelt es sich noch nicht um großartige Aggressionen, allerdings ist deutlich erkennbar, dass du die Vergesellschaftung völlig verkehrt angehst: Da du die Kaninchen immer wieder trennst und wieder zusammensetzt, fühlen sie sich jedesmal aufs Neue animiert, ihre Rangordnung erneut zu regeln - sie kommen also nie zur Ruhe. Wenn kleinere Rangeleien auch noch aus "Vorsicht" unterbunden werden, ist der ganze Prozess noch komplizierter, da die Tiere selbst beim Aufeinandertreffen an einer vernünftigen Rangordnungsregelung gehindert werden.
Zudem schreibst du, dass deine Kaninchen in Käfigen leben. Vielen Haltern ist nicht bewusst, dass es für derart bewegungsfreudige Tiere eine absolute Qual ist, auf so engen Raum eingepfercht zu werden. Sie können dort weder hoppeln noch sich anderweitig beschäftigen, leiden also unter tödlicher Langeweile, es kommt zum Stress- und Aggressionsaufstau, der sich entweder während des Freilaufs entlädt - d.h. auch Vergesellschaftungen erschwert - oder eines Tages im Käfig, was lebensgefährlich für die Tiere ist. Täglicher Freilauf kann ohnehin nie ein Ausgleich für stundenlanges Eingesperrtsein darstellen, da die Ruhe- und Aktivitätsphasen beim Kaninchen sehr schnell wechseln, d.h. sie von Natur aus eben nicht über längere Zeit am Stück ruhen oder sich austoben können.
Meine konkreten Ratschläge daher:
Lasse den zweiten Rammler baldestmöglich kastrieren.
Bevor die Kaninchen das erste Mal und damit auch endgültig zusammengeführt werden, musst du sie strikt voneinander trennen - d.h. sie dürfen sich weder sehen noch riechen. Alles andere setzt sie massiv unter Stress, da sie ihrem Drang nach Rangordnungsklärung durch die Gittertrennung nicht nachgehen können. Die dabei aufgestauten Aggressionen entladen sich dann beim Aufeinandertreffen umso stärker.
Du solltest unbedingt etwas gegen die Käfighaltung tun - Käfige dürfen als Rückzugsort dienen, aber niemals verschlossen werden. Im Internet, Zooladen oder Baumarkt kannst du einzelne Gitterelemente kaufen, die zusammengesteckt einen Teil des Zimmers abgrenzen können. Auf dieser Fläche können die Kaninchen dann nach Herzenslust hoppeln und sich beschäftigen. Grundsätzlich sollten es pro Kaninchen mindestens 2-3qm rund um die Uhr sein.
Am besten liest du dir einmal die folgenden Artikel durch:
Unverträglichkeiten zwischen Kaninchen:
kaninchenseele.de/index.php?p=1-1-4
Kaninchen vergesellschaften:
kaninchenseele.de/index.php?p=1-1-5
Die unerlässliche Kastration:
kaninchenseele.de/index.php?p=5-2-7
Kaninchen sind keine Käfigiere:
http://kaninchenseele.de/index.php?p=1-2-0
Ich hoffe, dir geholfen zu haben!
Liebe Grüße!
Hallo MassHysteria,
gibt´s einen besonderen Grund, warum der zweite Rammler nicht kastriert ist? Nicht kastrierte Rammler, die sich sexuell nicht so austoben können wie in freier Natur, leiden unter ihrem Sexualtrieb. Der winzige Eingriff einer Rammler-Kastration verschafft ihnen da endlich Ruhe, sie werden ausgeglichener. Und für ein Zusammenleben mit einem anderen Rammler ist die Kastration eine dringende Voraussetzung. Bei den Kaninchen haben vor allem die gleichgeschlechtlichen Tiere untereinander eine besonders strenge Rangordnung, und bei einer Haltung von kastrierten und nicht kastrierten Rammlern sind schwere bis tödliche Rangordnungskämpfe an der Tagesordnung. Übrigens ist es auch nicht gut, wenn die beiden überwiegend getrennt sind und nur für den Auslauf zusammenkommen. So müssen sie die Rangordnung bei jedem neuen Treffen neu klären.
Wenn das mit den beiden auf Dauer klappen soll, dann kastriert und immer zusammen und das auf viel Platz. Käfighaltung ist eh nichts für diese bewegungsfreudigen Tiere, die alle paar Stunden mal aktive Phasen haben und sich dann bewegen können müssen (sonst werden sie nicht nur verhaltensgestört, sondern auch krank, ihr Körper braucht Bewegung, um zu funktionieren). Und gleichgeschlechtliche Kaninchen in einem Käfig halten, das könnte bei Spannungen (die immer mal vorkommen) zu gefährlichen Verletzungen führen. Das rangniedrigere Tier muss immer schnell und weit genug flüchten können, sonst wird das als Aufforderung zum Kampf fehlinterpretiert, die Kämpfe werden dann lebensgefährlich. "Viel Platz", das heißt bei gleichgeschlechtlichen Tieren mindestens 6 qm rund um die Uhr, möglichst viel Auslauf zusätzlich, oder (platzsparender) freie Zimmerhaltung. Bei freier Zimmerhaltung sind die Chancen am größten, dass es mit der Harmonie auf Dauer klappt.
Tipps zu Gehegen, Absicherung eines "Kaninchenzimmers", Vergesellschaftung etc. findest du hier auf der Seite der Nager- und Kaninchen-Info:
http://www.diebrain.de/k-index.html
LG von Ninken
Danke für deine Antwort. Das selbe kann ich mir nämlich auch vorstellen und wollte mal sicher gehen. Ist bei und Menschen ja in gewisser Weise auch so ;)