Hallo LamJuli,

Also wie ja schon von anderen Leuten geschrieben wurde, gibt es Hasen nicht als Haustiere. Ein Hase sieht so aus und nicht anders:

http://wildlife-media.at/bild/22144/feldhase.jpg

Alles, was du in Heimtierhaltung hast, egal, wie schwer es ist und wie lang die Ohren sind, ist ganz sicher ein Kaninchen.

Wie du schon richtig gesagt hast, mögen Kaninchen es als Fluchttiere gar nicht, wenn man sie festhält. Einige tolerieren es zwar, wenn sie sehr zahm sind, und kommen auch mal freiwillig auf den Schoß gehoppelt. Aber viele bekommen auch richtig Panik, wenn sie merken, dass sie nicht weg können. Sofern es nicht unbedingt notwendig ist (z.B. um dem Tier Medikamente zu geben), sollte man ein Kaninchen nie unter Zwang festhalten oder herumtragen.

Viele Kaninchen mögen es aber sehr gern, wenn man sie am Boden streichelt und krault. Da ist jedes Tier anders. Manche kommen zu dir aufs Sofa gesprungen und stupsen solange an dir herum, bis du sie streichelst. Andere machen sich nicht viel daraus und wieder andere mögen es einfach nicht, angepasst zu werden.

In einem Käfig sollten Kaninchen, wie schon mehrmals (wenn auch in nicht gerade nettem Tonfall) geschrieben, gar nicht leben. Natürlich beraten dich Zooläden etc. gerne anders, sie wollen ja ihre Käfige verkaufen... Aber Käfighaltung ist für ein Kaninchen genauso ungeeignet wie für eine Katze oder einen Hund. Die Kleinen können sich darin weder bewegen noch beschäftigen, doch gerade nachts ist es sehr wichtig, dass sie das eben können.

Du kannst anstelle des Käfigs (oder als "Anbau) ein handelsübliches Metallgehege verwenden. Damit lässt sich z.B. ein Teil des Zimmers abgrenzen. Alternativ kannst du bei stubenreinen Kaninchen auch das komplette Zimmer absichern (v.a. die Kabel) und sie komplett "gitterfrei" halten. Bei meinen beiden funktioniert das super, sie gehen brav aufs Klo und laufen Tag und Nacht frei im Zimmer herum. Für zwei Kaninchen sollten mindestens 4qm Tag und Nacht zur Verfügung stehen, besser 6qm oder noch mehr.

Hier findest du viele Informationen zu diesem Thema:

kaninchenseele.de/index.php?p=3-1-0

Viel Spaß beim Belesen =)

Liebe Grüße,

Melina

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Hi Selina!

Alles kann, nichts muss. Ich habe früher auch die Gitter-an-Gitter-Methode angewendet und die Vergesellschaftung ist geglückt. Heute weiß man, dass diese Vorgehensweise die Zusammenführung erschweren kann, da die Kaninchen schon im Voraus gestresst werden und sich diese Aggressionen beim Aufeinandertreffen entladen können. Daher wende ich die frühere Methode sicherheitshalber nicht mehr an. Wenn deine momentan friedlich nebeneinander leben, würde ich mir nicht allzu große Sorgen machen, dass bei der nächsten Zusammenführung der Krieg ausbricht. Anders wäre es, wenn die beiden sich schon durchs Gitter ununterbrochen angreifen würden, aber das ist ja nicht der Fall, so wie ich dich verstanden habe. Setz sie auf neutralem Raum zusammen und greife nur bei richtigen Raufereien ein, nicht bei "normalen" Verfolgungsjagden mit Fellfliegen. Um ihnen Rückzugsmöglichkeiten zu bieten, kannst du z.B. Stühle in den Raum stellen, über die du eine Decke hängst, oder anderweitige Unterschlüpfe mit mindestens 2 Ausgängen anbieten. Wichtig ist es (zumindest jetzt am Anfang), dass Unterschlüpfe mit nur einem Eingang vermieden werden, damit keines der Tiere "in der Falle sitzen" kann, wenn das andere ihm folgt. Was ganz wichtig ist, dass die zwei nach der Vergesellschaftung erstens nicht mehr getrennt werden (um Aggressionen beim nächsten Zusammentreffen zu vermeiden) und zweitens dauerhaft genügend Platz zur Verfügung haben (mindestens 2, besser 3 qm pro Tier). Vor allem nachts ist das sehr wichtig, da Kaninchen dann am aktivsten sind. Auf engem Raum kriegen sie sich gerade, wenn sie sich noch nicht lange kennen, gern mal in die Wolle und das kann böse enden, da die zwei dann keine Möglichkeit haben, einander auszuweichen. Das heißt, bau ihnen am besten ein Zimmergehege mit mindestens 4, besser 6 qm Fläche oder sichere einen Raum ab (v.a. die Kabel), damit sie dort Tag und Nacht frei hoppeln können. Die Käfige brauchst du dann nicht mehr :) Mehr Infos:

http://kaninchenseele.de/index.php?p=3-1-0

Liebe Grüße,

Melina

Liebe Grüße,

Melina

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Hallo Meerielino,

Schön, dass du dir so viele Gedanken über das Platzangebot für deine Süßen machst =) Grundsätzlich sind alle Vorgaben natürlich nur Richtwerte und man sollte sich nicht zu sehr auf willkürlich festgelegte Zahlen fixieren. 2qm pro Tier sehe ich als absolutes Mindestmaß an. Wobei es hier auch auf die Gruppengröße ankommt. Je größer die Gruppe und somit das Platzangebot, desto weniger kommt es auf einen qm mehr oder weniger an. Ob ich einer Gruppe von 50 Kaninchen jetzt 99 oder 100 qm anbiete, dürfte nicht wirklich ins Gewicht fallen :D Ob ich zwei Kaninchen jetzt aber 3 oder 4 qm anbiete, ist schon ein ziemlicher Unterschied. Ich persönlich denke, dass die 2-qm-Regel für 2 Kaninchen in aller Regel nicht ausreicht. Bei einer insgesamt so kleinen Fläche würde ich eher 3qm pro Tier einplanen. Außerdem kommt es natürlich noch darauf an, wie groß und wie lebhaft die Tiere sind, wie gut sie sich miteinander verstehen, ob sie zusätzlichen Freilauf bekommen usw. Zwei lebhaften 2-5-kg-Jungtieren, einem Pärchen, das sich öfter mal zofft, oder Kaninchen, die keinen zusätzlichen Freilauf bekommen, wird man mit 4qm kaum gerecht. Bei einem alten, ruhigen Zwergkaninchenpärchen, das sich super versteht und täglich in der Wohnung hoppeln darf, ist es schon eher akzeptabel. Man sollte sich weniger auf die Zahlen fixieren als viel mehr an den einzelnen Tieren orientieren, jedes Tier ist individuell. Von daher: 2qm pro Tier sollten grundsätzlich nicht unterschritten werden (außer man hat eben eine riesige Gruppe mit entsprechend großer Fläche, die ja alle gemeinsam nutzen können), in vielen Fällen reichen sie aber nicht aus. Und für ein einzelnes Kaninchen gilt die Regel schon mal gar nicht, denn auf einer 2-qm-Fläche kann sich ein Tier auch ohne Artgenosse nicht wirklich bewegen. Da Kaninchen aber ohnehin nie alleine leben sollten, erübrigt sich dieses Problem ja von selber :)

Wenn du dir unsicher bist, plane lieber 3qm pro Tier ein :) Wie viele Kaninchen hast du denn und wo sollen sie leben? Wie verstehen sie sich miteinander und soll es zusätzlichen Freilauf geben?

Liebe Grüße, Melina

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Hey Skyrunner,

Das ist so aus der Ferne schwer zu sagen. Wie stark blutet es denn? Humpelt er, hat er sich vielleicht eine Kralle verletzt / ausgerissen, wie tief ist die Wunde? Tupf das Blut mal mit einem sauberen Tuch fest und schau dir die Wunde an. Wenn es ein kleiner Riss ist, musst du natürlich nicht gleich in den Notdienst. Dann am besten einfach Wunddesinfektion drauf und einmal täglich nachschauen, ob es gut verheilt. Wenn die Blutung nicht aufhört oder du dir nicht sicher bist, wie tief die Wunde ist, oder sie gar auseinander klafft, dann solltest du schnellstmöglich zum Tierarzt. Sonst kann es zu sehr unangenehmen Wundinfektionen / Abszessen kommen.

Liebe Grüße,

Melina

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Hi Mr. Anonym!

Wenn du diese Bleche zum Rausziehen meinst: Diese Ställe sind gefährlich, denn auch Füchse schaffen es, die Bleche rauszuzerren. Eine Nachbarin hat dadurch zwei Kaninchen verloren...

Sowieso sind die handelsüblichen Ställe zu klein für Kaninchen (auch, wenn man sie natürlich im Zooladen gern als "artgerecht" verkauft ^^). Wenn du deine Kaninchen im Garten hältst, baue ihnen doch einfach ein raubtiersicheres Gehege, in dem sie Tag und Nacht frei hoppeln können. Gerade nachts sind Kaninchen sehr aktiv und brauchen Bewegung und Beschäftigung. Und im Winter dient Bewegung auch dazu, sich bei Bedarf warmzuhoppeln.

Hier ein paar Links zum Thema Außengehege-Bau:

http://kaninchenseele.de/index.php?p=3-1-2

kaninchenwiese.de/haltung/aussenhaltung/gartengehege-bauen/

kaninchenwiese.de/haltung/aussenhaltung/ganz-einfache-gehege-bauen/

Bei Balkonhaltung einfach den Balkon sichern und den Stall Tag und Nacht geöffnet lassen. Auch zu diesem Thema findest du auf den o.g. Seiten viele Infos :)

Zum Thema 2. Kaninchen: Das ist sehr wichtig, da Kaninchen Gruppentiere sind und unbedingt einen Sozialpartner brauchen. Der Mensch ist hierfür kein Ersatz. Kaninchen können in jedem Alter vergesellschaftet werden. Wenn du einen Rammler hast, solltest du ihn so bald wie möglich kastrieren lassen (falls er es noch nicht ist) und ihm 6 Wochen später eine Häsin dazugesellen (solange kann er theoretisch nach der Kastration noch Junge zeugen).

Am besten wendest du dich mal an eine Kaninchenschutzorganisation wie den Kaninchenhilfe Deutschland e.V. oder den Kaninchenschutz e.V. Dort kann man dir geeignete Partnertiere vermitteln und dich bzgl. der Zusammenführung kompetent beraten und (wenn du das möchtest) auch vor Ort unterstützen. Auch bzgl. eines Außengeheges oder Balkon-Sicherung bekommst du dort kostenlose Tipps und Hilfe.

Liebe Grüße,

Melina

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Hi Made,

Wie sieht denn das Pfotenzittern aus? Also in welchen Situationen, bei welcher Körperhaltung, ...? Kannst du vielleicht ein Video machen? So ist das schwer zu beantworten. Wenn das Kaninchen allerdings kreislaufschwach, apathisch oder in sonstiger Hinsicht angeschlagen wirkt, würde ich es direkt zum Tierarzt bringen und Blut abzapfen lassen, evtl. auch Röntgen / Ultraschall machen lassen und eine Infusion geben lassen.

Verdauungsprobleme sind entweder fütterungs- oder krankheitsbedingt.

Bekommen deine beiden handelsübliches Trockenfutter (z.B. Pellets, Futter mit Weizen / Körnern / Honig / Zucker, ...), hartes Brot, größere Mengen Obst oder unregelmäßig Frischfutter (z.B. nur 1x tgl, unterschiedlich große Mengen, ...)? Es ist nämlich durchaus so, dass einige Kaninchen da empfindlicher sind als andere. Manche bekommen ihr Leben lang Mischfutter und Brot, ohne dass gesundheitliche Probleme auftreten. Bei anderen kommt es sehr schnell oder immer wieder zu Symptomen.

Schau mal, hier findest du auf einen Blick, wie Kaninchen am besten und artgerechtesten gefüttert werden:

http://kaninchenseele.de/index.php?p=4-2-1

Wenn ernährungstechnisch alles passt, dann sammle am besten mal über 3 Tage den Kot und lasse ihn vom TA ins Labor schicken, damit er auf Darmparasiten untersucht werden kann. Bei Kot von nur einem oder zwei Tagen bekommt man oft ein falsch-negatives Ergebnis, daher immer über mindestens 3 Tage Problem sammeln.

Darmparasiten können dazu führen, dass (bestimmtes) Futter nicht oder nicht immer vertragen wird. Lässt sich ohne weiteres medikamentös behandeln =)

Alles Gute und liebe Grüße,

Melina

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Kochsalzlösung ist super - die ist ähnlich zusammengesetzt wie Tränenflüssigkeit. Damit kannst du nichts vermehrt machen.

Bitte keinen Kamillentee verwenden - der wirkt zwar gut desinfizierend, sollte aber nicht in die Augen geraten!

lg,

Melina

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Hallo,

Die einfachste Möglichkeit besteht darin, das Gehege ringsherum mit waagrecht verlegten Gehwegplatten oder Rasengittersteinen einzurahmen (mind. 60 cm breit). Dann können die Kaninchen weder ohne weiteres raus noch Raubtiere (Füchse) rein. Natürlich müssen Buddellöcher regelmäßig verschlossen werden, denn mit etwas Zeit könnten die beiden anderenfalls trotzdem ins Freie gelangen.

Alternativ kannst du das Gitter senkrecht mind. 50 cm in den Boden einlassen oder einen Graben ausheben, Gitter / Steine / Rasengittersteine verlegen und danach wieder zuschütten. Oder du verlegst erst oberirdisch einen Schutz und bedeckst diesen dann mit einer dicken Schicht Erde. Dadurch wäre das Gehege auch etwas höher gelegen als der Rest des Gartens und bleibt bei Niederschlag schön trocken.

Oberirdisch verlegter Draht geht auf keinen Fall, darauf laufen sich die beiden die Pfoten wund oder bleiben mit den Krallen hängen.

Schade, das du die zwei von einem Züchter holst. Es gibt so viele Tiere aus zweiter Hand, die unter schlimmsten Bedingungen leben, weil sich kein neues Zuhause findet. Eigentlich sollte man es nicht unterstützen, dass trotz dieser diversen überschüssigen Tieren aus eigennützigen Gründen weiter Tiere produziert werden (z.B. von Züchtern, Zooläden, ...).

Zudem sind auch die Haltungsbedingungen der allermeisten Züchtern absolut mangelhaft (Haltung in kleinen Boxen, Einzelhaltung der Rammler, Ernährung mit kaum oder gar keinem Frischfutter, ...) und man sollte sie nicht unterstützen.

Hier zwei Infolinks:

http://kaninchenseele.de/index.php?p=3-1-2 kaninchenseele.de/index.php?p=2-2-3#woher

Liebe Grüße, Melina

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Hi Julse,

Das tut mir schrecklich Leid. An Lungenentzündungen sterben Menschen ebenso wie Tiere. Das ist eine sehr schwere und, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, auch schnell tödliche Erkrankung. Vielleicht hat die OP das Immunsystem der Kleinen ganz einfach geschwächt, sodass eine Schnupfenerkrankung ausbrechen konnte. Und die entwickeln sich leider sehr häufig zu Lungenentzündungen. Ich denke nicht, dass du dir etwas vorwerfen kannst. Wenn, dann hätten die Ärzte die Gefahr erkennen müssen, aber auch das lässt sich im Nachhinein natürlich leicht sagen... manchmal kommen Dinge einfach zu schnell und unerwartet.

Ich wünsche euch viel Kraft und alles Gute.

Liebe Grüße,

Melina

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Hi fiaxd,

Du solltest den Kleinen auf jeden Fall gut beobachten und sowie dir etwas auffällt - ungewöhnliches Verhalten, ausbleibender Kotabsatz, Appetitlosigkeit - sofort eine Tierklinik aufsuchen. Denn dann wäre es möglich, dass ein Gummistück den Magenausgang oder den Darm verlegt, was schnell lebensgefährlich sein kann.

Was Vergesellschaftungen angeht: Es ist natürlich tragisch, wenn eine Zusammenführung so schlimm endet wie in deinem Fall. Aber das ist absolut nicht die Regel. Dein Kaninchen braucht unbedingt einen Partner. Ich verstehe, dass du Angst vor einem neuerlichen Versuch hast, aber es gibt diverse Vereine und private Organisationen, die dir - meist kostenlos - beratungstechnisch und auch direkt vor Ort helfen könnten.

Die Mitarbeiter sind sehr erfahren in Bezug auf Vergesellschaftungen, da bräuchtest du wirklich keine Angst zu haben, dass die Situation wieder derart eskaliert. Ruf doch einfach mal bei einer solchen Organisation an und erklär ihnen deine Problematik. Man wird dich dann eingehend beraten und dir hoffentlich die Angst nehmen, und wenn du magst, hift man dir bei der Partnerauswahl und später wie gesagt auch vor Ort.

Hier einige Organisationen, an die du dich guten Gewissens wenden kannst:

  • die Kaninchenwiese: kaninchenwiese.de/service/beratung/beratung-vor-ort/
  • die Kaninchenhilfe: kaninchenhilfe.com/de/info/kontakt.php4

Und hier noch einige Info-Links bzgl. Vergesellschaftungen:

  • www.kaninchenseele.de/index.php?p=1-1-5
  • kaninchenwiese.de/partnerwahl/

Viel Erfolg & liebe Grüße, Melina

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Hi HDL,

Kaninchen sind auf die Zufuhr von pflanzlichem Eiweiß angewiesen - nicht von tierischem. Tierisches Eiweiß ist sehr leicht verdaulich, was im Übermaß vermutlich dazu führen würde, dass die Darmflora im Kaninchendarm quasi nicht mehr benötigt wird, ihr die Nahrungsquelle fehlt und sie mit der Zeit abstirbt. In der Folge würden sich schädliche Darmbakterien vermehren und zu schweren Verdauungsstörungen führen.

Davon abgesehen ist Fleisch natürlich viel zu kalorienhaltig und sättigend für Kaninchen. Es würde also den Verzehr gesunder, d.h. rohfaserhaltiger Nahrung maßgeblich reduzieren. Auch hier wären Verdauungsstörungen die Folge, auf Dauer auch Zahnprobleme, Fettleibigkeit u.v.m..

Wenn ein Kaninchen also mal am Fleisch knabbert, wird das vermutlich keine größeren Auswirkungen haben - vielleicht etwas Durchfall - , aber dauerhaft oder in größeren Mengen könnte der Verzehr sehr gefährlich werden.

Liebe Grüße, Melina

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Hi Stuttgarter,

Käfige finden in moderner, tierschutzgerechter Kaninchenhaltung keine Anwendung mehr. Ein Kaninchen im Käfig oder Stall fühlt sich etwa so wohl wie eine Katze im Gästeklo oder in der Abstellkammer. Der Platzmangel führt zu Verhaltensstörungen (Gitternagen, Aggressivität, Trägheit, Unverträglichkeiten usw.) und kann zudem körperliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen (Darmträgheit, Muskelatrophie, ...).

Ein Platzangebot von mindestens 2-3 qm pro Kaninchen ist - ebenso wie das Zusammenleben mit mindestens einem Artgenossen - für das Wohlbefinden der Tiere unerlässlich. Kaninchen schlafen nicht stundenlang durch wie der Mensch. Ihre Ruhe- und Aktivitätsphasen wechseln sehr schnell, schon allein durch die Physiologie des Verdauungstraktes (nur enorm häufige, d.h. 30-120 Mahlzeiten pro Tag sichern eine gesunde Verdauung!)

Gerade nachts sind Kaninchen sehr aktiv und benötigen Fläche zum Rennen, Springen und Beschäfigen. Zudem beugt ausreichend Platz Unverträglichkeiten vor bzw. macht kleinere Reibereien weniger gefährlich als auf beengtem Raum.

Hier findest du ausführliche Informationen, wie sich artgerechte Haltung sowohl im Freien als auch in der Wohnung umsetzen lässt:

http://kaninchenseele.de/index.php?p=3-1-0

LG,

Muehlenmaedel

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Hi HDL,

Das Problem ist, das Zoohandlungen Tiere wie Gegenstände verkaufen. Der Kunde wird quasi "im Vorbeigehen" zum Kauf animiert, und derartige Spontankäufe bedeuten sehr häufig, dass man sich vorher null über die Bedürfnisse des Tieres informiert hat und dadurch schnell gravierende Fehler in Haltung und Ernährung macht... Zudem steckt hinter Spontankäufen oftmals kein langfristiges Interesse. Die Begeisterung klingt oft so schnell ab, wie sie gekommen ist. Dadurch vegetieren die Tiere nach kurzer Zeit mit einem Minimum an Pflege im Käfig dahin oder werden ins ohnehin schon überfüllte Tierheim abgeschoben. Eine gute Zoohandlung verkauft keine lebenden Tiere, sondern stellt Kontakt zu Tierheimen / Notstationen / usw. her.

Die Tatsache, dass Zoohandlungen keine Hunde und Katzen verkaufen, sondern ausschließlich kleinere Tiere, erweckt zudem bei diversen Menschen den Eindruck, dass Kaninchen und Nager schlichtweg keine großartigen Bedürfnisse haben und die Haltung völlig einfach und unproblematisch ist (sonst würden sie ja nicht an jeder Ecke zum Kauf angeboten werden" ;) ). Auf die Weise enden diverse Heimtiere in den handelsüblichen "platzsparenden" Käfigen, als Kinderspielzeug, werden mit dem "praktischen" Trockenfutter aus dem Handel ernährt usw.

Fast alle Zoohandlungen fördern aktiv gravierende Haltungsfehler, wie beispielsweise den Einsatz ihrer Käfige und Ställe in der Kaninchenhaltung oder die Ernährung mit dem handelsüblichen Trockenfutter. Die handelsüblichen Unterkünfte werden den Bedürfnissen der Tiere nicht im Geringsten gerecht. Sie haben in der Kaninchenhaltung ebenso wenig zu suchen wie in der Katzenhaltung! Auch mehrstündiger Freilauf täglich kann die Zeit nicht ausgleichen, in dem die Tiere auf engstem Raum in tödlicher Langeweile dahin vegetieren. 2-3 qm pro Tier sind das Wohlfühl-Minimum, und dies kann nur in Form von freier Wohnungs- / Zimmerhaltung (nach entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen), freier Balkonhaltung oder mit Zimmer- / raubtiersicheren Außengehegen umgesetzt werden - nie in Form von Käfigen oder Ställen!

Trockenfutter ist für Kaninchen bereits durch den geringen Flüssigkeitsgehalt, oft auch durch die Inhaltsstoffe (Getreide, Milch, Honig, ...) völlig unnatürlich und kann zu schweren, z.T. tödlichen Langzeitschädigungen des Organismus führen (Leberverfettung, Nierenversagen, chronische Darmentzündungen, Frischfutterunverträglichkeit, lebensbedrohliche Aufgasungen, Zahnabszesse, Zahnüberwuchs u.v.m.). Eine gesunde Kaninchenernährung besteht in erster Linie aus frischem Wiesengrün oder notfalls frischem Gemüse, zusätzlich Heu zur ständigen Verfügung - Trockenfutter ist weder notwendig noch ratsam.

Da Zoohandlungen bewusst die o.g. Spontankäufe zum Ziel haben, werden in aller Regel extrem junge, besonders "süße" Tiere zum Kauf angeboten, die oft zu früh (d.h. vor der 10.-12. Lebenswoche) von der Mutter getrennt wurden. Dies belastet nicht nur die Psyche des Tierbabys und die Entwicklung des Sozialverhaltens, sondern auch sein Immunsystem. Die Folge sind nicht selten (chronische) Erkrankungen, die sich erst nach dem Kauf des Tieres zeigen. Zudem sind Erbfehler wie z.B. eine Gebissfehlstellung keine Seltenheit, da die Tiere aus Massenzuchten oder von Hobby-Vermehrern stammen, denen es lediglich um eine hohe Anzahl an Tierbabys geht und nicht um die Gesundheit der Tiere. Gerade die überzüchteten, d.h. extrem kleinen und kurzköpfigen Zwergkaninchen, leiden dann ihr Leben lang an ihrer Zahnfehlstellung, die nur durch regelmäßige Korrekturen durch den Tierarzt behoben werden können.

Zoohandlungen fördern die gezielte Vermehrung von Tieren, während gleichzeitig tausende Tiere, die von ihrem Besitzer abgeschoben wurden, dringend ein neues Zuhause suchen. Ich kann keinerlei Tiervermehrung befürworten, wenn es ohnehin schon mehr als genug gibt. Jedes Tier, dass durch Zucht oder Hobby-Vermehrung in die Welt gesetzt wird, nimmt einem Notfallkaninchen den Platz.

Letztlich ist die absolut bedingungslose Abgabe von Tieren an jeden noch so unfähigen Kunden in meinen Augen ein absolutes NoGo. JEDER kann in der Zoohandlung ein Tier erwerben, egal wie wenig er sich auskennt und vorbereitet hat. Ein echter Tierfreund achtet darauf, an wen er seine Schützlinge gibt, und legt Wert darauf, dass es ihnen im neuen Zuhause gut geht.

Jeder einzelne Tierkauf in einer Zoohandlung, egal aus welchen Motiven, fördert die Massenvermehrung weiter und sorgt dafür, dass das nächste Tier nachrückt.

Das war jetzt ein ziemlicher Roman, aber so ist nun mal meine eindeutige Einstellung gegenüber Zoohandlungen, die lebende Tiere und tierquälerische / gesundheitsschädliche Utensilien wie Käfige und Honigknabberstangen verkaufen... Hier noch ein ausführlicher Info-Link zu dem Thema:

http://kaninchenseele.de/index.php?p=2-2-3#zooladen

LG,

Muehlenmaedel

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