Karate online lernen?

4 Antworten

Wenn du mich fragst, dann halte ich davon wenig.

Du kannst Grundlegendes lernen, aber bei der Ausführung braucht man einen echten Gegenüber, der dich dementsprechend zurechtweist, wie korrekt du deine Arme, Beine, Kopf, Hüften usw. hältst. das lernt man nicht richtig beim zusehen.

Ich sehe das selbst so bei Einsteigervideos für die Gitarre oft so.

ich selber spiele sein ca. 46Jahren Klampfe und wenn ich mir so ansehe, was mir dieser Lehrer mir erklären will, dann blicke ich da eigentlich nicht durch, obwohl ich das spielen kann. ich teste das nur so für mich, inwieweit ein Neueinsteiger etwas mit den Videos anfangen kann.

Man braucht also eigentlich immer jemanden, der dir mal dazwischen funkt und dir zeigt, wie es richtig geht.

Is´aber nur meine persönliche Meinung.

Naja, es ist besser als nichts. Aber kampfsport ohne richtig zu kämpfen ist halt auch nicht so toll, meiner Meinung nach. Aber man kann durchaus etwas zuhause machen und man hat dann warscheinlich bessere Karten, als jemand der garnix macht. Wichtig ist dann auch die Beweglichkeit, damit du dich entsprechend bewegen kannst. Regelmäßig dehnen wäre auf alle Fälle gut.

Komplett Online eine Kampfkunst zu erlernen, halte ich für unmöglich. Abgesehen davon, dass es viele Techniken gibt, bei denen man einen Angreifer benötigt, beinhaltet jede Kampfkunst viel mehr, als nur die Techniken.

Auch von unserem Verband wird nun Online-Training angeboten, kostenlos für die Mitglieder. Aber das ist Corona geschuldet, weil die Kampfkünste eben ein Kontaktsport sind und man ja möglichst seine Kontakte reduzieren sollte. Viele Vereine sind deshalb geschlossen und manche haben nur 1x pro Woche geöffnet - Hybrid-Unterricht.

Unser Online-Unterricht dient in der Hauptsache nur dazu, den Mitgliedern wenigstens virtuell ein Gemeinschaftserlebnis zu ermöglichen. Der letzte Online-Unterricht bestand aus 30min Tabatatraining und 15 min Schrittarbeit/ versch. Punches in die Luft und einigen Tritten.

Ich habe auch schon einmal sehr gutes Online-Training erlebt. Da wurden tatsächlich Ideen rübergebracht. Aber ich bin vorbelastet und daher kein echter Maßstab. Meiner Meinung nach kann das Online-Training natürlich nur als Ergänzung dienen, wenn es halt sonst nichts gibt - wie momentan.

Komplettes Online-Training inclusive Online-Prüfungenhalte ich für unseriös. Vieles fehlt. Aber jeder darf Sport oder Kampfkunst so anbieten, wie er möchte. Es gibt keinerlei "Qualitätskonrolle" außer durch die Verbände - jedoch muss ein Verein sich keinem Verband anschließen.

Es ist alles legal, komplett egal, was Du anbietest. Du musst als Vereinsleiter noch nicht einmal eigenes Können nachweisen, wenn Du in keinem Verband bist.

Wenn Du Dir die verschiedenen Vereine anschaust, kannst Du bemerken, dass es auch real große Qualitätsunterschiede gibt. Es ist nicht einheitlich geregelt, was welcher Schüler auf welchen Gurt wissen, können oder verstehen muss. Jeder Verband macht seine eigenen Regeln. Jeder verbandslose Verein auch. So kann schon das Verständnis und können von zwei Grüngurten unterschiedlicher Verbände seeehr unterschiedlich sein.

Ich verstehe, wie Menschen in dieser Zeit auf die Idee kommen, komplett Online eine Kampfkunst erlernen zu wollen. Und wo es eine Nachfrage gibt, da gibt es auch Anbieter. Muss jeder selbst wissen, was er macht.

Wahrscheinlich denken sie "besser als Nichts."

Theoretisch ist Einzelunterricht per Kamera online denkbar, warum nicht,der Trainier kann so korrigieren, oder Gruppenunterricht, das jemand etwas vortanzt.

Aber Gürtelprüfungen online halte ich für falsch, das wäre der Idee des Karate zuwider und ist auch kein wirklich brauchbares Format, um festzustellen, ob jemand den Schritt nach vorne geschafft hat, zumindest bei höheren Graden bietet es sich gar nicht an.

Wobei auch nicht in jedem Präsenz-Dojo Qualität an den Tag gelegt wird.