Kann mir jemand das Lehnswesen erklären?

3 Antworten

Beim Lebenswesen hat der König/Kaiser and weltliche und Geistliche Kronvasallen etwas verliehen, bsw ein Amt oder Grundstück und im Austausch Dienste/Geld bekommen. Die konnten wieder an weitere Vasallen Ämter/Grundstücke verleihen usw. Das "Lehen" also das Amt/Grundstück wurde eigentlich nicht vererbt was dann zu vielen Komplikationen im Mittelalter führte, da die Erben das Lehen mach dem Tod des Vasallen noch weiterhin behalten wollten. Ich kann dir gerne noch ein Bild aus meinem alten Buch  schicken, da findet sich ein ganz gutes Schaubild;) Die Bilder sind aus dem Buch: "Forum Geschichte 5/6 Niedersachsen"

Bild 1 - (Schule, Geschichte, Lehnswesen) Bild 2 - (Schule, Geschichte, Lehnswesen) Bild 3
 - (Schule, Geschichte, Lehnswesen)

Also das Lehnswesen ist wenn ein Besitzer (Lehnsherr) von Land, sein Land sozusagen ,,verlehnt"/verleiht an einen Bauern. Dieser nutzt es für Landwirtschaft und gibt auch ein Teil an den Lehnsherr.

Das Lehnswesen ist nicht unkompliziert.

Bleiben wir in Deutschland - damals das "Heilige Römische Reich". Oberster Lehnsherr war der König/Kaiser. Von ihm erhielten die (weltlichen und geistlichen) Fürsten große Reichsländer als Lehen. Die Fürsten wiederum gaben an Leute ihrer Wahl und ihres Vertrauens kleinere Ländereien als Lehen aus, die unter Umständen wiederum Lehensleute hatten.

Soweit, so gut. Was war der Sinn der Lehen, welche Vorteile hatten Lehensherr und Lehensnehmer?

Der König und die Fürsten regierten in gegenseitiger Abstimmung das Reich. Die Fürsten waren verpflichtet, den König zu unterstützen. Das konnte, je nach Umständen, durch Beratung des Königs und die Erledigung wichtiger Aufgaben, z. B. politische Gesandtschaften, geschehen, im Inneren des Reiches durch die Wahrung und Durchsetzung friedlicher Verhältnisse, nach außen hin, also bei kriegerischen Situationen, die Stellung von Soldaten, teils zu Fuß, besonders aber zu Pferde (Ritter). Die Fürsten erhielten vom König für ihre Unterstützung entweder weitere Ländereien oder bestimmte Einkünfte, auf die das Reich verzichtete, oder besondere Ehrengaben bzw. Privilegien, die sie gegenüber anderen Fürsten auszeichneten.

Im Grunde war das Verhältnis zwischen den fürstlichen Lehensherrn und ihren Lehensnehmern ähnlich: die Lehensnehmer waren ihren fürstlichen Lehensherrn dienstbar, entweder in der Verwaltung ihrer Ländereien oder in militärischen Angelegenheiten. Dafür erhielten sie ihre Lehen, Land, das von Bauern bewirtschaftet wurde, über die sie als Grundherren Herrschaftsrechte ausübten. Aus den von den Bauern zu erwirtschaftenden Einkünften konnten die Lehensnehmer ihr Leben und vorallem ihre teure Militärausrüstung (Pferde, Rüstung, Waffen) finanzieren.

Fazit: Das Lehenswesen war ein Verhältnis auf Gegenseitigkeit. Der Lehensnehmer leistete seinem Lehensherrn treue Dienst, dafür gewährte ihm der Lehensherr den notwendigen Lebensunterhalt und Unterstützung, wenn er in irgendwelche Schwierigkeiten geriet.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.