Welchen Zweck hatte das Lehnswesen?

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Burgherren und Herrscher im Allgemeinen wollen was essen, Bauern wollen nicht abgemurkst werden. Also in der Theorie: Bauer gibt Burgherrn Essen, Burgherr beschützt Bauern gegen andere Burgherren. In der Praxis: Burgherr beutet Bauern aus und schert sich recht wenig drum, ob er von einem anderen Burgherrn einen Kopf kürzer gemacht wird. 

Lehnswesen:

Einer aus einer Gesellschaftsschicht leiht eimem aus einer darunter liegenden Gesellschaftsschicht Land und bietet Schutz, was der jenige bewirtschaften kann. Dafür leistet der dem das Land geliehen wurde (Fachbegriff: Vasall) Abgaben und Dienste. Er versorgt z.B. den jenigen der das Land verliehen hat (Fachbegriff: Lehnsherr) mit Essen. So eine Lehe geht bis ans Lebensende oder bis der Lehnsherr oder Vasall seine Aufgaben nicht mehr erfüllt.

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 - (Geschichte, Lehnswesen)

Das Lehnswesen ist aus der Not heraus entstanden, dass die Fränkischen Stammesfürsten in kürzester Zeit mehr Land erobert hatten, als sie selbst verwalten und beirtschaften konnten. Gleichzeitig wollten ihre Mitkämpfer nach siegreichen Schlachten entlohnt werden. 

Durch die Abgabe der Ländereien an Untergebene musste der König sich nicht mehr selbst um die Verwaltung kümmern, gleichzeitig wusste er seine Lehen in guten Händen, weil er nur loyale Krieger damit belohnt. Und wiederum sicherte er sich die Treue seiner Vasallen, da das Lehen mit der Pflicht verbunden war, im Krieg Heerfolge zu leisten. Wer lehnsbrüchig wurde, konnte sein Lehen verlieren.

Lehen und leien haben nicht von ungefähr den selben Wortstamm.