Kann mich Psychologen nicht anvertrauen?
Hallo,
ich habe schon seit einigen Monaten Depressionen und war deshalb auch schon bei einem Psychologen und einem Psychiater, letzterer hat die Depressionen auch diagnostiziert.
Allerdings habe ich das Problem, dass ich mich nicht traue, über meine Gefühle zu sprechen und ins Detail zu gehen. Mir ist das alles total peinlich (ich weiß, dass es Quatsch ist) und irgendwie denke ich, dass sie es sowieso nicht ernstnehmen würden.
Deshalb weiche ich den Fragen immer aus und erzähle nur, warum es mir schlecht geht, zB "Ich habe Schlafstörungen", aber nicht, warum wie zB "Mein Freund hat sich von mir getrennt und deshalb habe ich immer noch Liebeskummer". Ich strenge mich wirklich an, aber ich schaffe das einfach nicht und ärgere mich dann zuhause darüber.
Hat jemand vielleicht Tipps für mich?
Danke
12 Antworten
JA! Den Tipp gebe ich nur weil Du schon in Behandlung bist.
Schreibe einen "Brief"!
Also schreibe es einfach auf was Du sagen willst. Jetzt sofort. Und wenn es nur Stichworte sind. Und gebe es dann Deinem Therapeuthen als Grundlage. Und über jeden Punkt kann man dann genauer reden. Wenn Du was vergessen hast und nicht darüber reden konntest bei der nächsten Sitzung einen neuen "Brief" mitbringen.
Du kannst hier schreiben, also kannst Du das auch so und das dann ausdrucken. Wichtig ist das der Therapeuth möglchst viele Informationen hat. Du kannst auch in dem Brief schreiben "ich finde es wichtig das Du/Sie das weisst aber darüber möchte ich (noch) nicht reden". Das ist echt auch eine Hilfe. Ich habe das Hilfsmittel sehr oft benutzt und sogar per mail ganze Romane geschrieben die dann besprochen wurden. Ja, schreib es einfach auf!
Ich bin nicht mehr in Therapie aber danke für den Tipp
Ist dir denn der Therapeut / die Therapeutin grundsätzlich sympathisch?
So etwas ist nicht unwichtig!
Wenn 'ja', dann sag doch einfach mal: "Mir fällt es recht schwer, über Details zu reden oder über Gefühle." - Ich glaube schon, dass ihr dann ins Gespräch kommt!
Was du auch machen kannst: Du kannst das, was du EIGENTLICH gerne ansprechen würdest, mal auf ein Blatt Papier schreiben. Und das nimmst du mit beim nächsten Mal. (Muss ja nicht ALLES drauf stehen, sondern mal etwas, wo du eigentlich zu bereit bist).
Und den Zettel übergibst du deinem Therapeuten und sagst: "Nur für den Fall, dass ich mich nicht traue!"
Okay ... Ein grundsätzliches Sympathiegefühl ist ganz entscheidend dafür, ob man sich jemandem gegenüber öffnet! Ich glaube schon, dass das bei dir auch möglich ist, wenn du den Eindruck hast, die Person dir gegenüber ist eigentlich 'ganz okay"!
Ich wünsche dir den Mut, dich auf diese Erfahrung einzulassen!
Sehr guter Rat. Werde ich mir merken falls ich auch mal in so eine Situation komme.
Ich verstehe deine Sorgen. Ich rate dir deinen Psychologen zu sagen, das du dich nicht traust und Angst hast. Meistens Wissen die dann was zu tun ist.
Habe ich, aber sie hat ziemlicj blöd reagiert und gemeint, dass das dann auch nicht wichtig ist.
Ich glaube dein Therapeut und du müssen erstmal eine Bindung aufbauen in welche du volles Vertrauen hast. Dies hat einfach mit dem zwischenmenschlichen zu tun. Das heißt du brauchst jemanden bei dem du dich willkommen fühlst und wo du auch die Tiefen deiner Psyche rauslassen kannst ohne dich zu schämen.
Bei manchen Menschen dauert das aber auch ein wenig bis sie so ein Vertrauen gefasst haben. Und wie auch im Leben mit anderen Menschen ist es mit den Therapeuten das gleiche. Man versteht sich nicht mit allen gut. Also ist es wichtig darauf zu achten eine gute Verbindung zum Therapeuten zu haben.
Irgendwann kommen dann auch die versteckten Dinge raus. Es gibt auch viele Menschen welche eine Therapie machen die denken sie reden über tiefgründige Sachen und dabei kratzen sie gerade mal an der Oberfläche, erst im Verlauf der Therapie realisieren sie dann das sie die wichtigsten Dinge eigentlich komplett ausgelassen haben.
Zum Abschluss es ist ein Prozess und oft kann man nicht alles gleich am Anfang rauslassen. Jedoch sobald man Vertrauen gefasst hat mit einem Therapeuten passieren manchmal kleine emotionale Wunder an denen dann alles rauskommt.
Setz dich nicht unter Druck. Mit der Zeit kannst du irgendwann darüber reden. Es gibt keinen der sofort über so persönliche Dinge reden kann.
Nein, ich habe mich überhaupt nicht mit der Psychologin "verstanden", deshalb habe ich das ganze dann auch nach einigen Monaten beendet. Ich bin jetzt auf der Suche nach einer neuen, befürchte aber, dass es sowieso nichts bringen wird, weil ich zu scjüchtern bin.