Eine Frage an die Psychologen, Psychiater, Ärzte...?

11 Antworten

Beides.

Die immer schnellere Vertaktung unseres Lebens und der ständige tatsächliche oder vermeintliche Zwang zur (Selbst-)Optimierung führen zu immer größeren Belastungen, die sich gerade in Form von Depressionen oder anderen psychischen Störungen manifestieren.

Gleichzeitig ist auch der Umgang mit psychischen Störungen viel offener geworden, was dazu führt, dass solche Erkrankungen häufiger von den Betroffenen als solche empfundenwerden und man sich auch entsprechende Hilfe sucht.

Und drittens ist es auch an manchen Stellen sicherlich "modern" geworden, eine psachische Erkrankung vorweisen zu können. Aus schlechten Essern sind Essgestörte geworden, aus Leuten, die einfach nicht rechnen können, sind jetzt bedauernswerte Menschen mit Dyskalkulie geworden, gewöhnliche Hänseleien werden als Mobbing tituliert; die Liste lässt sich annähernd endlos fortsetzen.

Und natürlich pflegt gerade die deutsche Gesellschaft seit jeher einen sehr ausgeprägten Hang zur Zukunftsangst, im Fachjargon unmissverständlich als "German angst" tituliert. Wir neigen, bei allen realen Bedrohungen, ziemlich schnell zur Hysterie und dazu lautstark um Hilfe zu schreien, wo es uns selber an Mumm fehlt, die Zukunft anzupacken.

wenn du mal überlegst wie es früher war wo noch alle paar jahre Krieg war.

wo Menschen einfach so verhungert sind, sowohl Erwachsene als auch Kinder, die dan mit den schuldgefühlen leben mussten.

Ich denke mit der Zeit lernt man einfach mit Psychosen umzugehen, natürlich nicht wenn man nicht Lernfähig ist und über sich hinauswachsen kann. Psychische entwicklung sozusagen.

wir haben heute Psychopharmakas, die es einem einfach machen nen Tag zu überspringen oder Panikattacken ganz gechillt überstehen können, doch eine der Nebenwirkungen die keiner bedenkt is das man wenn man davon wieder Runter kommt, is man wieder auf sich selbst gestellt.

ich kenne Fälle von Leuten die ihr leben lang Antidepressiva und co nehmen weil der arzt es für angemessen hällt. wie kann man so viel Vertrauen in jemanden haben der dafür bezahlt wird das er einem hilft ?!?!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Davina000 
Fragesteller
 01.10.2019, 23:22

Gute Frage - wahrscheinlich ist es der berühmte Strohhalm, den man in der Not ergreift.

0
Psyconautilus  01.10.2019, 23:26
@Davina000

Wenn schon in der schule den Leuten beigebracht wird das Volumen der Sonne zu berechnen anstatt Sowas wie ne Steuererklärung zu verstehen. Nur weil ein Kind Fleißig dass lernt was ihm aufgetragen hatt, heißt nicht das es klug ist, klug ist wer selbst entscheidet was er lernt und von was er sich beeinflussen lässt.

0
Davina000 
Fragesteller
 01.10.2019, 23:39
@Psyconautilus

Da rennst Du bei mir offene Türen ein. Ich bin auch für eine Abschaffung der Schulpflicht, aber das wird es in D nie geben. Jetzt erst recht nicht mehr, wo nun gerade der Sozialismus erkämpft werden soll.

0
Psyconautilus  01.10.2019, 23:43
@Davina000

ich bin nicht dagegen, ich finde nur jeder sollte selber entscheiden können was er lernt, das gehört zum erwachsen werden dazu. sonst ziehen wir Leute groß die ihre entscheidungen von anderen treffen lassen.

0

Ich denke, dass es ,, depressive Verstimmungen, Depressionen, Angststörungen,, schon immer gegeben hat. Doch früher hatte man nicht die Möglichkeit, diese Beschwerden, beim Namen zu nennen. Und die meisten Ärzte auch nicht, denn es war nichts organisches, was man untersuchen konnte, weil ja auch nichts weh tat. Man konnte es noch nicht mal richtig erklären und deshalb wurde das auch nicht ernst genommen. Man bekam höchstens gesagt, man soll sich nicht so anstellen.

Die Menschen mussten also damit leben und das haben die meisten auch getan, weil ihnen nichts anderes übrig blieb um nicht für verrückt gehalten zu werden. Für depressive Verstimmungen, suchte man nur irgendeinen Anhaltspunkt und das war dann eben so, weil sie nach einer Zeit auch wieder weg waren. Wirkliche Depressionen, waren und sind ganz andere Beschwerden, als wie heute schon halbe Kinder und Jugendliche , ihr Unstimmigkeit bezeichnen.

Die Zeit ändert immer vieles, was meistens auch gut ist, aber wie es sich heute entwickelt, ist vieles nur noch erschreckend. Und am schlimmsten ist, dass niemand das sehen und etwas unternehmen will. Wie schon gesagt wurde, geht es den meisten Menschen zu gut.Und dadurch sind sie zu wehleidig und fühlen sich bei jeden Unwohlsein krank.Das fängt schon bei Kindern an . Sie sind oft zu verwöhnt, weil mit jedem kleinen Kratzer gleich zum Arzt gelaufen wird, weil man ihnen nicht sagt, das ist nicht so schlimm

Viele werden in Watte gepackt und lernen nicht, dass man auch Dinge aushalten kann, im Gegenteil, Mütter bzw. Eltern machen es oft noch schlimmer, weil sie es irgendwo gelesen, oder gehört haben. Sie geben Kindern keinen Halt und Schutz mehr, mit Grenzen und Regeln, so dass sie lernen, dass gewisse Dinge nun mal so sind und man damit leben muss.

Dann muss man sich nicht wundern, wenn junge Menschen nicht mehr wirklich wissen, was es heißt, mit dem Leben fertig zu werden, und irgendwelche psychische Störungen entwickeln. Doch dadurch haben sie lange noch keine Depressionen, denn die hat man, wenn die Seele krank ist und nicht wenn man missgestimmt ist, weil man mit einigen Dingen nicht klar kommt.

marylinjackson  14.05.2020, 11:02

Vorübergehende Befindlichkeitsstörungen werden nicht mehr verschwiegen, sondern immer offener diskutiert, vermutlich, weil sonst den Psychotherapeuten die Klienten fehlen.

3

Beides trifft zu.

Das Leben wird immer stressiger bzw. die Menschen setzen sich selbst immer mehr unter Druck/Stress. Daher steigt auch die Anzahl an Menschen mit Depressionen.

Genauso wird mit dem Thema offener umgegangen. Und das ist auch richtig so. Man muss sich damit nicht verstecken. Nur weil man Depressionen hat, ist man ja kein schlechter Mensch oder ein „Psycho“. Viele haben Depressionen und bemerken es nicht. Die wenigsten haben Selbstmordgedanken oder ähnliches. Bei vielen ist es einfach Erschöpfung und Motivationslosigkeit. Auch das können schon Depressionen sein.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Human- und Veterinärmedizin
Harald2000  01.10.2019, 22:21

Je besser es den Leuten geht, desto wehleidiger werden sie - es wird Zeit, dass es mal wieder richtigen Stress gibt ...

3
marylinjackson  14.05.2020, 11:06
@Harald2000

Jetzt, in der Corona-Krise, zeigt es sich, dass selbst dieser Stress die Leute nicht zur Besinnung bringt. Die Wehleidigkeit nimmt noch zu.

0

Soviel ich weiß, sollen Depressionen/Angst zugenommen haben. Die Gründe dafür, die es damals nicht so gab sind:

z. B. der Arbeitsplatz (mehr Druck am Arbeitsplatz, Angst um den Arbeitsplatz u. dadurch auch Mobbing am Arbeitsplatz wird häufiger)

finanzielle Probleme, z. B. durch Leiharbeit verdient man weniger oder Scheidung

die Pflegebedürftigkeit, (wenn man einen Angehörigen pflegt)