Kann man Wechselstrom Loks auf Gleichstrom umrüsten oder umgekehrt?

9 Antworten

Aus meiner Erfahrung aus harmlosen Experimenten weiß ich, daß eine Märklin-Lok aus analogen Zeiten durchaus nicht nur mit Wechselstrom sondern auch mit Gleichstrom fahren kann. Jedoch bekommt man mit einem Gleichstrom-Modellbahntrafo den Umschaltimpuls für den Richtungswender nicht hin. Märklin fährt mit bis zu 16 V~ und der Schaltimpuls kommt mit über 20 V~ zur Lok. Erst auf die höhere Spannung reagiert das Umschaltrelais. Der Motor hat zum einen den Anker (dreht sich) der meist 3 Polig ist, also 3 Spulen hat. Dazu kommt der Feldmagnet der genau genommen aus 2 entgegen gesetzt gewickelten Spulen besteht. Das Umschaltrelais versorgt jeweils nur eine dieser beiden Spulen. Ein Umbau einer solchen Wechselstromlok in eine mit Gleichstrom ist ohne Motorwechsel möglich. 4 Dioden werden als Gleichrichter zwischen die Stromaufnahme und den Motorbürsten gebaut, so dass da der Strom immer in die selbe Richtung fließen muss. Das Umschaltrelais wird ausgebaut und nur eine Wicklung des Feldmagneten mit der Stromaufnahme verbunden. Jetzt müsste die Lok in beiden Fahrrichtungen funktionieren, wenn entsprechend die nun erforderliche Gleichspannung umgepolt wird. Meist passiert das durch den Drehregler auf dem Trafo. Schwieriger ist der Umbau des Fahrwerkes der Lok. Da muss ja für den 2 Leiterbetrieb, den ALLE Gleichstrombahnen nutzen ein Austausch der elektrisch verbundenen Radsätze gegen isolierte Radsätze ausgetauscht werden. Die sind mit etwas Glück einzeln erhältlich, müssen aber auch mechanisch zu der jeweiligen Lok passen. Aufwändig wird der Austausch bei allen "Stangenkupplern" wie Dampfloks und einige alte Diesel- und E-Loks. Einem "Nichttechnikfreak" rate ich von einem solchen Umbau ab.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Modellbahnen aufgebaut, Beruf Maschinenbau
Pauli010  29.06.2019, 19:14

Tch zweifle an der Richtigkeit der Aussage, Wir sprechen von Modelleisenbahn, die - im H0-Bereich - mit max 16 V betrieben werden.

Ein Motor von Märklin ist ein AC Kollektor-Motor, und jener ist mit DC genau so lauffähig.

DC-Motoren mit Permanent-Magnet sind nicht AC-fähig; das ändert nichts daran, dass man einem DC-Motor einen Graetz-Gleichrichter vorsetzt.

Gegenteilige Meinung?

Wie die Spannungs-Zuführung gestaltet ist, ist hier nicht Thema. Außer dem Vorhandensein von isolierten Achsen.

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Ja das geht. Dazu ist folgendes zu tun:

  1. Lok/Triebwagen öffnen um an das Umschaltrelais zu kommen
  2. Dann die beiden vom Motor kommenden Drähte die zum Umschaltrelais führen abklemmen
  3. Das Umschaltrelais ausbauen.
  4. Anstelle des Umschaltrelais kommt jetzt eine Lötöse mit 2 Dioden vom Typ 1N4007.

Hier der Anschlussplan dazu:

Jetzt kann man für die Lok einen Gleichspannungs-Fahrregler verwenden. Hier eine Schaltung dazu. Das ist ein Fahrregler mit Anfahr- und Bremsautomatik. Für B1 wird ein Brückengleichrichter verwendet der mit 3A belastbar ist oder 4 Dioden vom Typ 1N5407. Für S1 ein normaler Kippschalter. T1 und T2 kommen auf je einen großen Kühlkörper mit Wärmeleitpaste. Für R8 wird ein Drahtwiderstand mit 5 Watt Belastbarkeit verwendet. Ansonsten normale Kohleschichtwiderstände mit 1/4 Watt und 5% Toleranz. Die Elkos sollen eine Spannungsfestigkeit von 24V oder höher haben. Für P1, P2 und P3 werden lineare Potis mit Achsen verwendet. P4 ist ein lineares Trimmpoti das man mit dem Schraubendreher einstellen kann.

Mit P2 wird die Fahrgeschwindigkeit eingestellt. Mit P1 stellt man die Beschleunigung ein. Mit P3 das Bremsen. Mit S1 kann man die Beschleunigungs- und Bremsautomatik ein- und ausschalten (im Schaltplan ist S1 auf Aus)

Jetzt braucht man noch einen Polwendschalter mit Mittelstellung. Er wird so angeschlossen: Damit wird jetzt die Fahrrichtung geändert.

Zum Gleis

Und so nimmt man die Schaltung in Betrieb: Zuerst die Beschleunigung- und Bremsautomatik ausschalten. Dann die Geschwindigkeit mit P2 auf 0 stellen. P4 so verdrehen, das die Lok gerade anfährt. P4 dann ganz kurz wieder zurückdrehen das die Lok wieder steht. Jetzt ist die Schaltung betriebsbereit. Man hat dann bei den Loks ein realistisches Beschleunigen und Abbremsen.

Die ganze Schaltung würde ich zusammen mit dem Polwendschalter in ein Pultgehäuse einbauen.

Man sollte auch die Glühlampen in der Lok durch LEDs ersetzen. Es gibt dafür LEDs mit der entsprechenden Fassung so das man sie leicht austauschen kann.

 - (Technik, Technologie, Physik)

Ja das geht. Dazu ist folgendes zu tun:

  1. Lok/Triebwagen öffnen um an das Umschaltrelais zu kommen
  2. Dann die beiden vom Motor kommenden Drähte die zum Umschaltrelais führen abklemmen
  3. Das Umschaltrelais ausbauen.
  4. Anstelle des Umschaltrelais kommt jetzt eine Lötöse mit 2 Dioden vom Typ 1N4007.

Hier der Anschlussplan dazu:

Jetzt kann man für die Lok einen Gleichspannungs-Fahrregler verwenden. Hier eine Schaltung dazu. Das ist ein Fahrregler mit Anfahr- und Bremsautomatik. Für B1 wird ein Brückengleichrichter verwendet der mit 3A belastbar ist oder 4 Dioden vom Typ 1N5407. Für S1 ein normaler Kippschalter. T1 und T2 kommen auf je einen großen Kühlkörper mit Wärmeleitpaste. Für R8 wird ein Drahtwiderstand mit 5 Watt Belastbarkeit verwendet. Ansonsten normale Kohleschichtwiderstände mit 1/4 Watt und 5% Toleranz. Die Elkos sollen eine Spannungsfestigkeit von 24V oder höher haben. Für P1, P2 und P3 werden lineare Potis mit Achsen verwendet. P4 ist ein lineares Trimmpoti das man mit dem Schraubendreher einstellen kann.

Mit P2 wird die Fahrgeschwindigkeit eingestellt. Mit P1 stellt man die Beschleunigung ein. Mit P3 das Bremsen. Mit S1 kann man die Beschleunigungs- und Bremsautomatik ein- und ausschalten (im Schaltplan ist S1 auf Aus)

Jetzt braucht man noch einen Polwendschalter mit Mittelstellung. Er wird so angeschlossen: Damit wird jetzt die Fahrrichtung geändert.

Zum Gleis

Und so nimmt man die Schaltung in Betrieb: Zuerst die Beschleunigung- und Bremsautomatik ausschalten. Dann die Geschwindigkeit mit P2 auf 0 stellen. P4 so verdrehen, das die Lok gerade anfährt. P4 dann ganz kurz wieder zurückdrehen das die Lok wieder steht. Jetzt ist die Schaltung betriebsbereit. Man hat dann bei den Loks ein realistisches Beschleunigen und Abbremsen.

Die ganze Schaltung würde ich zusammen mit dem Polwendschalter in ein Pultgehäuse einbauen.

Man sollte auch die Glühlampen in der Lok durch LEDs ersetzen. Es gibt dafür LEDs mit der entsprechenden Fassung so das man sie leicht austauschen kann.

 - (Technik, Technologie, Physik)

Du könntest sie auf Gleichstrom umrüsten, indem du einen Brückengleichrichter einbaust.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/149063/Unbenannt.jpg

Entweder "von Hand" aus 4 Dioden bauen oder als fertiges Bauteil kaufen.

Umgekehrt wird's schwieriger.

Woher ich das weiß:Hobby
TomRichter  02.02.2019, 23:16

Er hat schon Gleichstrom - und eine Lok, die Wechselstrom braucht.

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Franky12345678  02.02.2019, 23:32
@TomRichter

Warum erzählst du mir das nochmal?

Das steht doch schon in der Frage.

Meine Antwort ist eine mögliche Lösung für sein Problem.

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TomRichter  02.02.2019, 23:36
@Franky12345678

Weil ein Gleichrichter nicht geeignet ist, der Lok zu ihrem Wechselstrom zu verhelfen. Ich hatte gedacht, Du wüsstest das, und habest die Frage falsch herum interpretiert.

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Franky12345678  02.02.2019, 23:41
@TomRichter
Kann man Wechselstrom Loks auf Gleichstrom umrüsten oder umgekehrt?

Also: Wie kann ich aus einer Gleichstromlok eine Wechselstromlok machen.

Darauf bin ich eingegangen.

Wobei ich sehe gerade, mir ist durch dieses hin-und-her im ersten Satz glatt ein Fehler reingerutscht :D. Ich meinte Umrüsten auf Wechselstrombetrieb. So, dass eine Gleichstromlok an Wechselstrom betrieben werden kann.

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Schau mal hier: https://workupload.com/pdf/NpnuXVZX Das ist eine Schaltung für einen Gleichspannungs-Fahrregler. Dort ist auch eine Beschreibung vorhanden wie man eine Märklin Wechselspannungslok auf Gleichstrom umbaut.