Kann man mit der Nikon P900 Kamera diesen Nebel sehen?

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Nein Langzeitbelichtungen benötigst du nicht unbedingt. Dadurch werden die Sterne zu Linien.
Es ist daher besser, mehrere Bilder zu machen und diese von einem Programm (z.B. Sequator) stacken zu lassen, dieses passt die Bewegung der Sterne in jedem Bild zueinander an.

Nein! 7000 Lichtjahre entfernt! Sorry, aber dafür braucht es richtig Hardcore, mit einer Kamera-Objektiv-Kombination für 100.000 Euro bist Du da aufgeschmissen. Miete dir die Station auf dem Teide auf Teneriffa, wird billiger.

Woher ich das weiß:Hobby – Amateurfotograf seit 85, noch alles ohne Automatik gelernt.

Hallo

NEIN mit der "nackten" P900 kann man denn Nebel nicht sehen evtl. nicht mal die Sterne im Nebel.

Die P900 hat bei "2000mm/KB" Endstellung einen Sichtwinkel von etwa 60 Winkelminuten Horizontal und 40 Winkelminuten Vertikal. Der Adlerkopfnebel hat eine Ausdehnung/scheinbare Grösse von etwa 8 Winkelminuten, dass sind in etwa 2% Flächenanteil im Sensorabbild, so um 320000 Megapixel. Also kann man in dem Bereich Sterne "sehen" aber der Nebel ist ein Deep Sky Objekt unter der visuellen Wahrnehmungsgrenzen eines Menschen (OK die Aborigines haben wohl einige Nebel "gesehen" und als Felsenbemalungen dokumentiert) .

Um denn für menschliche Augen direkt sichtbar zu machen braucht man Teleskope der 10 Meter Aufwärts Klasse wobei die 10 Meter nicht die Brennweite sondern die Apertur, also denn Durchmesser bezeichnen. Aber mit einem 10 Meter Teleskop als Brennweite landet man bei einem Kleinbild Sichtfeld von etwa 30 Winkelminuten da ist der Nebel schon fast 7,5 % "Gross". Solche Teleskope findet man in denn Sternwarten (Volkssternwarten) da kann man oft selber "durchsehen", manchmal ohne Eintritt zu bezahlen.  

Deep Sky Fotografie geht über mehrere Minuten bis zu mehreren Stunden, wobei einige Stacken die Ergebnisse von Monaten oder Jahren zusammen. Die Astronomie arbeitet heute noch zum Teil mit über 100 Jahre alten Teleskopen und arbeitet mit Fotoplatten aus dem 19ten Jahrhundert aus aufwärts. Primär geht es dabei aber um Asteroiden und Kometen (und auch um Luftverschmutzung). Schon vor 150 Jahren wurden Fotoplatten zur Auswertung "gestackt" also gestapelt nur dann halt analog ausgewertet. 

Zur DeepSky Fotografie mit der P900 braucht man eine astronomische Montierung mit Nachführung, einen "Deep Sky" Filter (Alpha-H) und einen Beobachtungsstandort weit weg von Verschmutzung und möglichst hoch zb auf der Zugspitze,,,, bzw dort ist es der Kamera zu kalt. Gute Standorte sind Windgeschütze Höhen welche auch nicht zu kalt werden wie am Falzarego (um 2km ü0) das Beste ist dort kann an fast direkt mit dem Auto zu mehreren guten Viewing Plätzen fahren man muss nur online das Wetter checken und wenn es "passt" ab nach Italien. Aber bei Vaduz und selbst im Allgäu und Schwarzwald gibt es noch gute Viewing Standorte.

https://nacht-lichter.de/generalprobe-dolomiten

www.ollietaylorphotography.com

Man "kann" mit der P900 Deep Sky Fotos erzeugen aber das ist im Prinzip Zeit und Geldverschwendung. Für 200-300€ findet man ein gebrauchtes (seit 20 Jahren verstaubtes) und noch gut funktionierendes Celestron oder Skywatcher Teleskop oder Refraktor mit "Go-To" Steuerung, für 500-600€ aufwärts ein komplettes Set mit Deep Sky Filtern, Sonnenfilter, Auto Guider und Astrokamera aus denn 1990-2000er Ära (SCSI Anschluss oder USB1). Damit kann man schon loslegen und Planeten und Galaxiehaufen "fotografieren" und auch die helleren Deep Sky Objekte. Eine aktuelle gekühlte Mittelklasse Astrokamera mit CCD und Filterrad gibt es ab 800€ damit wird auch vernünftige Deep Sky Fotografie an alten ausgelutschten Montierung machbar Adapter ist der selbe, nur das Gegengewicht muss man anpassen

Wenn man das Geld nicht hat dann holt man sich eine Pentax Q Systemkamera (ab 300€) da ist die Exmor EXO basierte Vorgänger Technik der Star Vis Sensoren drin. Aber eben Unselektiert und mit RGGB Maske und IR Sperrfilter bestückt mit etwa 50% weniger Auflösung und Lichausbeute dafür kann man eben direkt 12MP 36Bit DNG aus der Kamera ziehen und braucht nicht noch einen Stackingrechner. 

www.heise.de/foto/meldung/Sony-Neue-Bildsensoren-fuer-wenig-Licht-2859883.html

Die bekanntesten Deep Sky Bilder wurden von denn Teleskopen im Orbit oder von hochfliegenden (bis 16km) Teleskopen wie dem SOFIA System erzeugt. Dafür hat jeder deutsche Steuerzahler 2-3€ im Jahr gezahlt und im Gegenzug kann man sich diese Bilder "kostenlos" auf den Servern von ESA und NASA in voller Auflösung als JPEG runterladen das sind dann um 120MB grosse Files. Wer will kann sich auch die TIFF Rohdaten runterladen dass sind so um 300MB. 

Also macht es wenig Sinn mit eine P900 Astrofotografie oder gar Deep Sky zu betreiben und noch weniger Sinn Bilder von schon lange in maximal "bestmachbarer" Auflösung durch Millardenteuere Geräte erzeugte Motive nachzufotografieren da gibt es keinen Erkenntnisgewinn auch denn Mond braucht man nicht mehr fotografieren schon seit denn späten 80ern kann man sich bei der US Marine die Mondsatelltienaufnahmen von vor den Apollo Landung runterladen bei den möglichen Landeplätzen ist die Auflösung bei unter 10 Meter/Pixel. Einfach mal einen Taschenrechner in die Hand nehmen welche Brennweite man an einem 6MP Kleinbildsensor bräuchte um von 300000km Entfernung 10 Meter/Pixel zu erreichen (Zahlenwert sind so Glatt damit man dass im Kopf ausrechnen kann das geht mit dem Strahlensatz) 

Ja er ist dann aber sehr sehr sehr sehr sehr sehr klein auf dem Bild.

Google mal auf Youtube:

Wie fotografiere ich einen Sternenhimmel.

Das geht mit fast jeder Spiegelrefexkamera/Systemkamera.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung