Kann man im öffentlichen Dienst öfter krank sein als in einem normalen Betrieb?

9 Antworten

Bei einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst, erst Recht bei einer Verbeamtung, sind häufige Krankmeldungen üblich und weniger problematisch als in der Privatwirtschaft, wo früher oder später die Kündigung droht, wenn jemand ständig durch Abwesenheit glänzt.

angstzukunft 
Fragesteller
 17.10.2018, 05:50

Sollte man also das machen statt in der Industrie zu arbeiten? :D

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barfussjim  17.10.2018, 05:57
@angstzukunft

Der Arbeitsdruck ist im öffentlichen Dienst in der Regel geringer. D. h. die Arbeit selbst kann natürlich auch dort herausfordernd sein (z. B. als Lehrer, Polizist), aber der permanente Anwesenheitsdruck in vielen Branchen der Wirtschaft, der dazu führt, dass unbezahlte Überstunden geleistet werden, bei Krankheit trotzdem gearbeitet wird und auf Urlaub verzichtet wird, besteht in dieser Form im öffentlichen Dienst nicht. Ja, wer nicht so belastbar ist, sollte lieber dort arbeiten.

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turnmami  17.10.2018, 16:20
@barfussjim

Ich frage mich, warum der öffentl. Dienst massive Überstunden hat, wenn doch dort kein Arbeitsdruck herrscht...

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Wenn Du krank bist, bist Du krank. So einen Bullshit wie "krank sein dürfen" gibt es nicht, kann es auch nicht geben. Da muss man einfach mal seinen Verstand benutzen.

Ich weiß, ist oft zu viel verlangt …

Allerdings gibt es Mittel und Wege, diejenigen herauszufiltern, die mit Gefälligkeits-Attests angedackelt kommen.

Abgesehen davon, ist diese Schwachsinn, auch dann noch arbeiten zu gehen, wenn man – wirklich – krank ist, eher betriebsschädigend, denn durch Ansteckung wächst die Ausfallrate beim Personal.

Nun, ja, das mit der Arbeitsmoral in DE tendiert im Allgemeinen nur in zwei gegensätzliche Richtungen und beide sind nur dumm und dümmer.

Orientiere Dich nicht an Anderen, sondern am Vernünftigen.

barfussjim  17.10.2018, 06:12

Bei einer schweren Grippe oder Schädelfraktur stellt sich natürlich die Frage nicht, ob man die Arbeit aufsuchen soll. Bei leichteren Erkrankungen wie Schnupfen, Magenverstimmungen, Schlafproblemen, Gemütsverstimmungen, Ohrensausen, Fingerverspannungen oder Kopfhautjucken, steht man aber durchaus vor der Wahl einen Arzt aufzusuchen und sich krankschreiben zu lassen oder zur Arbeit zu gehen. Während sich einer Beamter im Zweifelsfall für Erstgenanntes entscheiden kann, ohne Nachteile zu befürchten, muss ein Mitarbeiter in der freien Wirtschaft oder ein Selbstständiger meist die zweite Variante wählen.

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nein. ich war jahrelang im öffentlichen dienst als angestellter - die krankheitstage sind identisch zu normalen betrieben in der freien wirtschaft. klar - es gibt immer mal personen die des bissl ausreizen, hatten damals auch einen der vermutlich die 3 monate im jahr immer krank war (nicht am stück).... aber des is eher die ausnahme.

man muss auch bissl differenzieren warum jmd krank is. ich hab auch nen bekannten der paar psychische probleme hat... der war in seiner 6 jährigen tätigkeit für eine firma (nicht öffentlicher dienst) etwa 2,5 jahre krank.

einziger unterschied der mir einfällt - wobei des sicher auch auf die behörden ankommt.... ich musste damals erst nach 3 tagen ne bescheinigung vom arzt mitbringen. konnte also 2 oder 3 tage krank machen ohne "beweis". bei manchen in der wirtschaft muss man ja glaub ich schon beim ersten tag n belegt holen, daher is die hemmschwelle mal 2 tage nicht zu kommen sicher geringer.

trotzdem - ich denke es nimmt sich nicht viel. sicher gibt es einzelne personen die vielleicht des bissl überstrapazieren... aber sowas is nicht die regel. und auch im öffentlichen dienst schau iwann mal jmd drauf und bittet einen dann zum gespräch.

Dies kommt auf die Behörde an.

Wenn wir Auffälligkeiten feststellen, haben wir die Möglichkeit den Gesundheitszustand durch den Amtsarzt (Gesundheitsamt) überprüfen zu lassen.

Ein Mitarbeiter hat vor 2 Jahren aus diesem Grund einen Verweis erhalten mit der Androhung eines Disziplinarverfahrens. Er meldete sich zu oft krank und meistens nach einem durchzechten Wochenende.

Grundsätzlich würde ich sagen dass du im öffentlichen Dienst weniger Druck hast als in der freien Wirtschaft weil du eben einen einigermaßen sicheren Arbeitsplatz hast. Zudem ist der Staat quasi damit beauftragt dich halbwegs gut zu bezahlen und du kommst vermutlich nirgendwo anders an eine so günstige private Krankenversicherung...

Kurzum: ja der öffentliche Dienst hat Vorteile.

Das Problem bei deiner frage ist allerdings dass du hier etwas was du nicht weißt vergleichst mit deinen Erfahrungen. Ja man wird bei euch komisch angesehen aber du weißt nicht wie das bei ihr ist denn liegengebliebene Arbeit müssen ja irgendwann die Kollegen übernehmen wenn ich mich recht entsinne insofern kann man sich auch dort durchaus unbeliebt machen.

Außerdem wurde in anderen antworten auch schon vollkommen richtig erwähnt: wenn man krank ist ist man krank. Dann sollte man nicht unbedingt zur Arbeit gehen und sich auskurieren. In der freien Wirtschaft müsste man dafür auf lange Sicht vermutlich um seinen Job fürchten, im ö.D. ist das eben anders (auch wenn man da auch nicht permanent krank sein darf natürlich)