Kann man eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin machen wenn man Epilepsie hat und noch kein Führerschein hat?

5 Antworten

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Die Qualifikation des Rettungshelfers oder der Rettungssanitäterin zu erwerben, dass dürfte an und für sich unproblematisch ein, es sei denn, es werden bei dir epileptische Anfälle durch Blitzlicht getriggert, dann wäre schon das erforderliche Lehrrettungswachenpraktikum im Rahmen der Ausbildung undenkbar, da der Rettungsdienst nunmal häufig mit Sondersignalen, also blauem Blinklicht fährt. Sofern die Bereitschaft die Kosten für den Rettungssanitäter nicht trägt und dass ist allermeist der Fall, so musst du mit circa 1.500 Euro Lehrgangskosten als Selbstzahlerin rechnen und nachdem es bei dir nach der Fragestellung gerade finanziell eher schlecht aussieht, wäre das nicht möglich. Da noch keine gültige Fahrerlaubnis besitzt, wird auch niemand mit dir einen Vertrag abschließen, dass du die entstandenen Kosten ggf. abarbeiten könntest.

Was die Ausübung der praktischen Tätigkeit im Rettungsdienst als fertige Rettungssanitäterin anbelangt, so möchte ich zusätzlich zur Antwort des Kollegen "RedPanter" noch erwähnen, dass an den Erwerb der für Rettungswagen heutzutage erforderlichen Fahrerlaubnisklasse C1 der Gesetzgeber doch deutlich strengere Anforderungen an die Gesundheit der Bewerber um die Fahrerlaubnis stellt. Gemäß der Fahrerlaubnisverordnung (FeV), ist ein Erwerb der Klasse C1 bei bekannter Epilepsieerkrankung eventuell gar nicht möglich oder man muss meine ich seit mindestens zehn Jahren anfallsfrei sein!, genau weiß ich es im Kopf aber gerade auch nicht mehr, dass kannst du selber in der FeV nachlesen. Für den qualifizierten Krankentransport, da brauchst du in der Theorie zumindest überhaupt gar keine Fahrerlaubnis, denn da ist der Rettungssanitäter derjenige, der die Patientenbetreuung durchführt, Fahrer, ist ein Rettungshelfer oder je nach Landesrecht, übrigens auch in Baden- Württemberg, auch nur eine "geeignete Person" (theoretisch Jeder mit einer gültigen Fahrerlaubnis und ein paar Grundkenntnissen in der ersten Hilfe). Heißt, nach Erwerb der Fahrerlaubnisklasse B, könntest du rein gesetzlich betrachtet bereits auf dem KTW zum Einsatz kommen. Für die Notfallrettung, brauchst du aber zwingendermaßen die Fahrerlaubnis der Klasse C1, denn hier arbeitest du am Notfallort dem Notfallsanitäter oder im Moment noch dem Rettungsassistenten zu und bist während des Transportes auf dem Fahrersitz. Mfg.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.
RedPanther  13.08.2020, 14:36

Wobei es ja durchaus auch Organisationen gibt, die ihren Ehrenamtlichen die RS-Qualifikation bezahlen.

Beim C1 hast du mit den höheren medizinischen Anforderungen natürlich recht, da hatte ich gar nicht mehr dran gedacht.

Die "geeignete Person" wird meines Wissens als Rettungshelfer oder erfahrener SanAB verstanden.

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Rollerfreake  13.08.2020, 15:38
@RedPanther

Ja, aber es ist eher selten, dass einem der RS bezahlt wird und wenn dann nur bei einer langjährigen, ehrenamtlichen Mitgliedschaft in der Bereitschaft. Als "geeignete Person" wird leider auch jemand verstanden, der nur die Fahrerlaubnis und einen erste Hilfe Kurs hat, dass das so ist, dass habe ich bei zwei verschiedenen Arbeitgebern bereits am eigenen Leib erfahren, die mich als RS mit einer notfallmedizinisch komplett unqualifizierten Kraft auf den KTW gesetzt haben, leider. Ich kann mich noch gut erinnern, als wir einen Patienten mit niedrigem RR hatten und mir mein unqualifizierter Kollege sein privat angeschafftes Fingerpulsoxymeter in die Hand drücken wollte um den RR zu messen😨🤦‍♂️. Mfg.

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paramediccora 
Fragesteller
 15.08.2020, 13:41

Rollerfreake vielen Dank für die Infos bei mir ist der Auslöser für Anfälle nur wenn ich mit Leuten streit habe und Blaulicht und sonder Signal ist kein Problem für mich. Ich hab mit meinen Kollegen vom OV geschrieben ein Kollege hat mir gesagt er hat nur den Führerschein Klasse B und hat einen kostenlosen Zusatzkurs vom OV absolviert mit Fahrsicherheitstraining und hat danach einen C1 Führerschein und darf mit unseren KTW‘s zu Einsätze fahren und mit der Anfallsfreiendauer habe ich letztes Jahr mit meiner Neurologin gesprochen wegen einem Führerschein und sie meinte da muss man nur 2 Jahre Anfallsfrei sein. Aber wie ich Sie verstanden habe braucht man für den Krankentransport keinen Führerschein und für ein ganz normales Praktikum auch nicht? Und zu der Ausbildung dass wird von unserem OV gezahlt wenn man eine bestimmte Anzahl an Dienste schon absolviert hat und dass hab ich. Aber dass mit dem Krankentransport und Praktikum hab ich dass richtig verstanden dass man da kein Führerschein braucht.

Mfg

Corinna

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Rollerfreake  15.08.2020, 19:45
@paramediccora

Ja, während der Ausbildungspraktika zum Rettungssanitäter, ist keine Fahrerlaubnis notwendig!. Es geht im Praktikum primär um die medizinische Versorgung, der RS Praktikant ist also im Rahmen des Ausbildungspraktikums mit dem Notfallsanitäter oder dem Rettungsassistenten im Patientenraum des Rettungswagens oder wenn es ein Notarzteinsatz ist und somit der Notarzt noch im Patientenraum ist, dann ist der Praktikant vorne auf dem Beifahrersitz. Für den qualifizierten Krankentransport braucht man in der Theorie auch keine Fahrerlaubnis, sofern man RS und somit auf dem KTW der medizinische Transportführer ist. Gängige Praxis ist es allerdings, dass sich bei Fahrten ohne Patienten beim Fahren abgewechselt wird, daher sollte man schon auch als RS immer eine Fahrerlaubnis besitzen, KTW Klasse B und RTW die Klasse C1 aber RTW ist man ja eh Fahrer. Mfg.

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Ich bin RettSani, hatte zum zeit punkt: eintritt ins Ehrenamt keine Führerschein gehabt :D

(mittlerweile mache ich meine PKW Führerschien wegen meinem Hauptjob, aber es dem Ehrenamt nicht sagen das ich einen FS mache.)

Und leben noch, die Kollegen werden halt nur semi Pissig sein weil Kollgene die Autos besetzen können sind mangel ware, aber ich habe ander Intensionen bei den ableisten der Sanitätsdienste.

Also meien HiOrg zubeschußt die Führerscheine glaubig, einige meiner Kollegn machen LKW "auf Nacken vom Chef".

Wegen deiner erkrankung: wenn es gut eingestelt ist müsste es theoretischen kein Problem sein, wegen der Ausbildung muss eh beim Hausarzt eien Gesundheitszeugniss erstellt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn dir trotz Epilepsie erlaubt wird ein Fahrzeug zu führen könntest du m.e. auch als Sanitäterin arbeiten. Das setzt aber eine lange anfallsfreie Zeitperiode vorraus.

Verschweigen darfst du das Leiden nicht, was unter Umständen zu einer grundsätzlichen Ablehnung der Ausbildungsbetriebe führen kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit über 10 Jahren RA/NFS beim DRK
paramediccora 
Fragesteller
 12.08.2020, 23:31

Ja ich bin seit 6 Jahren Anfallsfrei

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MAB82  12.08.2020, 23:52
@paramediccora

Zeitlich ist das glaub ich ausreichend, ich weiß aber nicht ob die Bedingung mit oder ohne Medikamente vorgesehen war.

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Das mit dem Führerschein müsstest du mal schauen, ob das geht wegen der Epelepsie, denke ich aber. Der könnte dir evtl. auch in der Ausbildung bezahlt werden. Sonst einfach mal beim Örtlichen Rettungsdienstunternehmen anrufen/nachfragen, ob das geht und ob die evtl. auch Ausbilden

paramediccora 
Fragesteller
 12.08.2020, 23:29

Ja man muss mindestens 1-2 Jahre Anfalls Frei sein und ich werde gerade umgestellt mit meiner Medikation 💊 und ich spüre wenn ein Anfall kommt immer ein Tag davor.

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Sonex123  12.08.2020, 23:38
@paramediccora

dann dürfte das ja kein Problem sein, einfach mal nachfragen ob die die Ausbildung und Führerschein übernehmen und dich danach wenn du ausgebildet bist auch einstellen

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Ich denke mir, dass diese Tätigkeit nur ausgeübt werden könnte, wenn Du sehr gut eingestellt bist und dies regelmäßig kontrolliert wird, ergo sehr lange Anfallsfrei.