Kann man auf Gasplaneten wie Jupiter "laufen"?

7 Antworten

Von Experte Reinkanation bestätigt

Würdest du versuchen auf dem Jupiter zu laufen so würdest du erstmal..... fallen. Weil, wie du bereits selber sagtest, Jupiter ein Gasplanet ist. Eiskält wäre es obendrein.

Wenn du mal ein bisschen gefallen bist (sehr turbulente Angelegenheit übrigens - auf Jupiter und Gasplaneten genrell toben Stürme, gegen die ein irdischer Hurricane ein laues Lüftchen ist) wird sich das aber langsam ändern:

Der Wasserstoff, aus dem die Jupiteratmosphäre hauptsächlich besteht, wird durch den ansteigenden Druck nach einiger Zeit zunehmend flüssig. An dieser Stelle wärest du warscheinlich schon längst tot, zerdrückt von den gewaltigen Gasmassen.

Außerdem wird es langsam heiß, auch das geschieht durch den Druck. Noch weiter unten wird der Wasserstoff so sehr komprimiert, dass er leitfähig wird. Und dann erst, so vermutet man, kommt ein wirklich fester Kern aus Gestein.

Sicher ist das aber nicht, schließlich war noch keiner dort unten ;)

Eine Raumsonde, Galileo, hat mal eine Tochtersonde in den Jupiter "fallen" lassen. Nach 160 Kilometern freiem Fall brach das Signal ab: Die Sonde hielt dem Druck nicht mehr stand. Die letzten Daten die sie sendete war ein Druck von 22 Bar (ca. 22mal stärker als der Druck hier auf der Erde) und einen Temperatur von 152°C.

Abahatchi  15.02.2014, 10:53

Ich kann mich noch gut erinnern wie die Sowjets staunten, daß die ersten Sonden für die Venus immer so schnell versagten. Darauf hin hatten sie nur eine "einfache" Sonde gebaut, die nur den Druck messen konnte. Sie staunten nicht schlecht. Entgegen aller Vermutungen war der Druck auf der Venus mit mehr als 90 Bar deutlich höher als für möglich gehalten.

Ich bin mir sicher, daß die 22 Bar der Jupitersonde bewußt so niedrig gewählt worden waren. Eine stabilere Sonde wäre möglich gewesen, nur verursacht dies Gewicht und mehr Geweicht würde bedeuten, weniger Meßinstrumente. Daher war eben abzuwägen, ob man nur den Druck bis tief in die Atmosphäre mißt oder wenigstens von Rand der Atmosphäre aufschlußreiche Daten erhält.

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Die wahre Antwort ist hier nicht leicht.

Was meinst Du mit "auf" ???

Die sichtbare Oberfläche von Jupiter ist seine dichte Atmosphäre. Darauf kannst Du sowenig laufen, wie auf der Luft in unserer Atmosphäre.

Darunter hat der Jupiter eine Oberfläche mit flüssigem Wassrerstoff. Da würdest Du a) einsinken, b) erdrückt werden, da die Atmosphäre vobn Jupiter so dicht ist, dass sie ein Großes Gewicht besitzt und einen riesigen Druck aufbaut.

Und ganz unten hat der Jupiter einen festen Kern, aber der ist so wenig zugänglich, wie der Meeresboden an der tiefsten Stelle unserer Ozeane.

Nichts davon fubnkzioniert wirklich. Reicht das als Antwort?

Hallo programer0810,

ich habe Dir einmal die Informationen über den inneren Aufbau des Jupiters von dieser Seite hier kopiert:

http://abenteuer-universum.de/planeten/jupiter.html

"Die äußeren Schichten des Jupiter bestehen aus molekularem Wasserstoff (H₂). In größeren Tiefen geht dieses gasförmige Element in den flüssigen Zustand über. Etwa 10 000 km unterhalb Jupiters Wolkendecke steht der Wasserstoff unter einem Druck von etwa 1 bis 4 Millionen bar und erreicht eine Temperatur von 6000 K.

In diesem Zustand geht Wasserstoff in eine andere Phase über: Er ist flüssig, spaltet sich in einzelne Atome auf und verliert seine Elektronen. Diesen ionisierten Wasserstoff, der nur noch aus Protonen und Elektronen besteht, nennt man metallischen Wasserstoff, da er durch die nun frei beweglichen Teilchen metallische Eigenschaften annimmt (z.B. elektrische Leitfähigkeit).

Unterhalb dieser Sphäre werden wir wohl auf eine suppenähnliche "Eis-" Mixtur von Wasser, Ammoniak und Methan stoßen, die unter extrem hohem Druck steht (etwa 5 x 10^12 Pa bei 20 000 K). Dieses Eis ist vermutlich eine Mischphase zwischen flüssigem und festem Zustand.

Im Zentrum befindet sich möglicherweise ein Kern aus Gestein bzw. einer kometenartigen Mischung aus Eis und Gesteinen von mindestens 10 bis 15 Erdmassen. Es mag vielleicht verwunderlich klingen, dass bei solch hohen Temperaturen noch "Eis" vorliegen soll. Wenn man jedoch einmal in einem Diagramm die Zustände einer Substanz bei verschiedenen Temperaturen und Drucken aufzeichnet (Phasen- Zustandsdiagramm), so zeigt sich, dass auch bei hohen Temperaturen durchaus eine feste Phase existieren kann. Der Druck muss nur hoch genug sein. "

Also: So ganz sicher ist man sich über den inneren Aufbau des Jupiter in großen Tiefen nicht, aber vermutlich hat er einen festen Kern. Der Druck dort ist jedoch dermaßen hoch, dass es komplett ausgeschlossen ist, dort herumzulaufen.

Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU
Abahatchi  15.02.2014, 10:42

Der Druck dort ist jedoch dermaßen hoch, dass es komplett ausgeschlossen ist, dort herumzulaufen.

und während wir dies lesen, sitzen auf dem Grund des Jupiters kleine karierte Kraken und sinnen darüber nach, ob man auf der Erde Laufen könnte, unter einer Atmosphäre mit so wenig Druck ;-)

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In der allerobersten Schicht der Jupiteratmosphäre, also der (gasförmigen) Oberfläche des Planeten, wo der Druck noch erträglich ist, könnte man zwar nicht laufen, wohl aber fliegen. Flugzeuge wären dafür nur suboptimal, weil sie wegen der geringen Dichte der Atmosphäre (90% H, 10%He) riesige Tragflächen bräuchten, und bei Ausfall der Motoren (welche ??) unrettbar in die Tiefe fallen und zerquetscht würden. Ballons wären besser, aber womit füllen? Es gibt kein leichteres Gas als Wasserstoff. Lösung: Heißwasserstoffballons.
Nächste Schwierigkeit: Die Schwerkraft des Jupiter ist ca. 2,5 mal so groß wie hier. Wer kann auf Dauer sein 2,5 faches Gewicht ertragen? Für Roboter natürlich kein Problem. -
Irgendwann möchte man auch mal wieder nach Hause. Der Rückstart vom Jupiter erfordert 2,5 mal stärkere Triebwerke, wie auf der Erde, ebenso auch schon zum Bremsen bei der Ankunft (um nicht zu sagen „Landung“). Für den Knallgasantrieb muss man nur genug Sauerstoff mitgebracht haben, denn Wasserstoff ist ja genug vorhanden. Das wäre aber nur wenig Gewichtsersparnis, denn ca. 90 % der Knallgasmasse ist Sauerstoff.

Nein, ersten würde man vorher schon nvon Strahlung, Sturm und Druck getötet und zweitens sinkt man darauf tief ein bis zu einem festen Kern oder wird dann vor Hitze zerlegt.