Kann man an das Christentum glauben, aber nicht an Gott?


29.05.2023, 09:33

Ich werde keine weiteren Antworten lesen oder kommentieren. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Frage so viel Streit aufwirft. Vor allem hätte ich nicht gedacht, dass eben diese Christen, die sich als so gute Menschen preisgeben wollen so missachtend zu anderen Menschen sein können. Meine Lieblings-Religionslehrerin, war eine Frau, die keinen aus der Klasse zwang die Bibel zu lesen oder an Gott zu glauben. Sie hat uns nie gedroht in die Hölle zu kommen. Hier scheinen einige sich gar nicht an die Werte, die Gott euch zu zeigen versucht, halten zu wollen. Man glaubt, dass nur solange man an Gott glaubt, einem alles vergeben wird. Ich glaube das nicht, ich glaube daran, dass man sich immer gut verhalten muss und werde das auch weiter tun.

12 Antworten

Ja, das geht.

Es gibt einen christlichen Atheismus, der eine große Bandbreite an Vorstellungen hat. Manche atheistische Christen folgen Jesus und seiner Lehre, wie einem spirituellen Lehrer, einem gewöhnlichen Menschen:

rejects the theistic claims of Christianity, but draws its beliefs and practices from Jesus' life and teachings as recorded in the New Testament Gospels and other sources.

https://en.wikipedia.org/wiki/Christian_atheism

Werte, die das Christentum vermittelt

Es gibt nicht das eine Christentum, und somit gibt es auch nicht DIE christlichen Werte. Verschiedene Christen haben unterschiedliche Moralvorstellungen, die sich sogar widersprechen können.

Manche halten zB Masturbation für pfui bäh, andere nicht.

Die goldene Regel

Gibt es auch im atheistischen Konfuzianismus. Lange vor Jesus:

https://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Regel#Konfuzianismus

die 10 Gebote,

Da musst du jene Gebote entfernen, die mit Gott zu haben.

1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

https://klexikon.zum.de/wiki/Zehn_Gebote

Na klar, die 10 Gebote haben nicht wirklich was mit dem Christentum zu tun. Es sind Grundwerte die sich der Mensch auferlegt hat, die schliesslich auch in Gesetzestexte münden, noch bevor es das Christentum überhaupt gab.

Etwas angepasst und verschroben das erste Gebot, weil damals die Vielgötterei noch üblich war.

Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen, das 2. Gebot, ist dann wieder eine sehr dehnbare Aussage. Der Rest besteht aus Moralvorstellungen und Gesetzestexte die teils heute noch gelten und um ein vielfaches erweitert wurden.

Man muss weder Gläubig noch Christ sein um diese Gebote für Richtig zu befinden.

Woher ich das weiß:Hobby – Der Glaube beginnt da, wo das Denken aufhört.

Auf Grund deiner Zusatzerklärung in der Frage habe ich mir ausgiebig alle Antworten durchgelesen und keine einzige gefunden, die in irgendeiner Weise beleidigend oder lieblos wäre. Man hat nur klar gemacht, dass es nicht ausreicht, christliche Werte zu leben, um ein "guter Mensch" zu sein, weil ein Christ immer den Zusammenhang mit Christus sieht, der in seiner göttlichen Autorität die Menschen so gelehrt hat und sie einmal genau danach richten wird. Für Christen ist das ewige Leben und der Weg zum Himmel entscheidend, nicht ein Gutmenschtum in dieser Welt.

Wo bitte ist eine solche Klarstellung missachtend? Wo wird dabei gegen das Gebot der Liebe verstoßen? Das christliche Gebot der Nächstenliebe geht aus dem Gebot der Gottesliebe hervor, denn allein kann man den Nächsten nicht immer lieben. Um Gottes willen versuchen wir, Unrecht zu ertragen, zu vergeben, geduldig gegen Lästige und beherrscht gegenüber Angreifern. Wenn das nicht immer gelingt, weil wir Menschen sind und nicht vollkommen, kann man deshalb nicht ein unchristliches Verhalten vorwerfen. Wir gehen einen Weg und das lebenslänglich.

Religionslehrer/innen bestimmen nicht, was richtig und falsch ist. Falsch wäre es sicher, jemanden etwas aufzuzwingen, aber ebenso falsch ist es auch, nur dieses Leben im Blick zu haben und nie darüber zu sprechen, dass es auch eine Rechenschaft nach dem Tod gibt. Deiner Meinung nach sollen dir alle nach dem Mund reden. Und warum fragst du dann überhaupt?

Meine Antwort: Ja, du kannst die Werte des Christentums leben und dein Vorsatz, gut sein zu wollen, ist ein guter Weg. Wenn du aber vom Glauben schreibst, kann man die Lehre des Christentums nicht ohne Gott denken, denn der hat sie uns schließlich gegeben, damit wir sie befolgen. Und das Ziel war nur das eine: Damit wir in den Himmel kommen. Jesus mahnt: "Das tun auch die Heiden. Auch sie wollen gute Menschen sein und immerhin hat jeder ein Gewissen, was ihm Gut und Böse anzeigt. Was tut ihr dann so Besonderes?" Jesus aber verlangt Nachfolge bis zum Einsatz des Lebens und dazu muss man an ihn glauben wollen und mit ihm durchs Leben gehen.

Man kann also nicht ans Christentum "glauben", aber man kann die Nächstenliebe praktizieren und vielleicht lernst du ja dabei, nicht überempfindlich auf gutmeinende Kommentare zu reagieren.

GibContr4  29.05.2023, 12:17

Schöne Antwort :-)

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Aus meiner Sicht ist der Theismus die Grundlage für das Christentum. Es gibt aber Atheisten, die meinen, dass es einen "christlichen Atheismus" gäbe. Du bist dann ein Vertreter dieser Richtung.

Mayahuel  29.05.2023, 09:49
Es gibt aber Atheisten, die meinen, dass es einen "christlichen Atheismus" gäbe.

https://i.pinimg.com/originals/ca/78/3f/ca783f1795189b96232d00bced393002.jpg

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UW1969  29.05.2023, 10:10
@Mayahuel

2020 war es wenigstens noch ein Drahtseil. 2023 ist es nur noch ein Faden. :)

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Anastasia65  29.05.2023, 10:11
@Mayahuel

Ich habe sogar schon atheistische PastorInnen erlebt.

Ist nicht so meins.

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Auch mit deinem Zusatz, will ich gerne Versuchen für die anderen Menschen, die die selbe Frage wie du haben zu Antworten:

An das Christentum Glauben geht nicht ohne Gottesglaube.

1. Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott.

Schon allein das erste Gebot, kannst du ohne einen Gottesglauben nicht einhalten.

Christ zu sein bedeutet, mehr als sich an die christlichen Gesetze zu halten.

Es bedeutet Jesus als seinen Herrn zu akzeptieren, seine Sünden zu bereuen und ihm nachzufolgen. Denn niemand kommt zum Vater, nur durch ihn, denn er ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben.

Ohne diese Wahrheit bezieht sich die Frage nicht an das Glauben an den Chriatentum, sonden die Normen und Wertevermittlung und Diese kannst du auch befolgen ohne Christ zu sein.

LG