Kann ich das Physikstudium schaffen?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Lass dich nicht zu schnell abschrecken. Du bist erst in der 10. Klasse -
leg nicht zu viel Wert auf die Noten die du bisher hattest. Kleiner Erfahrungsbericht: Ich bin gerade am Ende meines Physik-Masters. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich im Abschlusszeugnis zur 10. Klasse nur eine 4 in Mathe. Im Abi dann eine 1,0, genauso wie in der Bachelorarbeit, die ich in der Mathematik geschrieben habe.

Vergiss aber nicht, dass Astrophysik ein Teil der Physik ist wie jeder andere und dass das Physikstudium eines ist, in dem man nicht so viel von dem, was man im Bachelor gelernt hat, vergessen darf. Es baut alles sehr stark aufeinander auf. Je nach Uni (z.B. in Heidelberg) kannst du dich im Master aber sehr stark spezialisieren und wirklich nur noch das machen, was dich interessiert / dir liegt.

"Und was sind die wichtigsten mathematischen Gebiete im Physikstudium?"

Das kommt ein bisschen darauf an, in welche Richtung es einen verschlägt. Was jeder lernt und idR auch braucht sind gute Kenntnisse in AnaIysis und lineare Algebra wie man sie in einem Physik-/Mathematikstudium in den ersten Semestern erhält.

Mit Blick auf Quantenmechanik sind solide Kenntnisse der FunktionaIanalysis sehr nützlich bis unabdingbar.

Ganz wichtig ist auch Funktionentheorie

Was mir im Studium viel zu kurz kam, aber wichtig ist, wenn es in Richtung Teilchenphysik (Quantenfeldtheorien, Stringtheorie) geht, ist Gruppentheorie, zumindest in Grundzügen.

Gerade als Astrophysikerin musst du dich mit der allgemeinen Relativitätstheorie auskennen und dazu idealerweise mit Differentialgeometrie. Ist aber kein fester Bestandteil der Physikausbildung, zumindest soweit ich weiß.

Falls du weitere Fragen hast, schieß los.

Viele Grüße

shninaan 
Fragesteller
 19.11.2016, 14:34

Oke danke!! Damit hat sich alles für mich geklärt :)

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Wenn du dich viel mit diesem Thema beschäftigst und auch ordentlich übst, ist das gar kein Thema. Das Physikstudium hat nicht so eine hohe Abbrecherquote weil es so schwer ist, die meisten finden es nur langweiliger als erwartet  (ich nicht) und können es sich doch nicht für die Zukunft vorstellen. Grundkenntnisse reichen in der Mathematik und Physik vollkommen aus, außerdem wird alles wiederholt (in ungefähr 2 Wochen hat man alles was man in der Schule gelernt hat abgearbeitet, klingt sehr schnell, ist aber wirklich nicht so schwer, da man sich nur mit diesen Themen beschäftigt). Mach dir keine Gedanken, aber noch eine Info zum Schluss: Nachdem du dich spezialisiert hast musst du noch sehr oft befristete Arbeitsverträge an vielen verschiedenen Unis etc. abarbeiten, einen festen Platz zu finden schafft man erst viele Jahre nach dem Abschluss. Das liegt einfach daran, dass man dann etwas abliefern muss um einen festen Arbeitsplatz zu finden, das zwingt einen effektiver zu arbeiten. Man sollte sich vor einer Masterarbeit in der Astronomie auch viel mit Dingen wie Parallaxerechnungen etc. beschäftigen, das sind Dinge die man in diesem Themenbereich sehr oft benötigt. In Mathe ist es einerseits viel Geometrie, aber man sollte sich auch mit den einfachen Bereichen der Relativitätstheorie beschäftigen. Das klingt sehr viel und schwer, glaub mir, das ist es nicht, solange man genügend Interesse hat. An Freizeit mangelt es in den ersten Semestern teils, ab dem 3. wird aber alles weniger und einfacher.

Liebe Grüße, Nils.

shninaan 
Fragesteller
 28.11.2016, 19:11

Oke vielen Dank !! :)

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Hallo,

ich bin gerade Physikstudent im 1. Semester und kann dir jetzt schon sagen, dass deine Wochen teilweise sehr stressig werden. Insbesondere benötigst du gute Kenntnisse in Mathematik, da dies (im Gegensatz zu den physikalischen Grundlagen) am Anfang nur bedingt wiederholt wird. Das wichtigste, was du in Mathe können solltest ist Differential- bzw. Integralrechnung, was wahrscheinlich in der 11. Klasse eingeführt wird. Vektorrechnung (wird wahrscheinlich auch in der 11. Klasse eingeführt) wird dagegen eigentlich noch mal sehr ausführlich wiederholt im Studium.

Auch die Vorlesungen sind sehr mathematiklastig - von den 4 Pflichtmodulen Experimentalphysik, Theoretische Physik, Anaysis und lineare Algebra sind alle bis auf Experimentalphysik eigentlich pure Mathematik.

Ich würde dir also raten, deine Energie in der Oberstufe größtenteils in Mathe zu investieren, da die physikalischen Dinge im Studium alle von vorne (und natürlich ausführlicher) noch einmal erklärt werden.

Auch gibt es im Studium die Möglichkeit, Tutorien zu besuchen, in denen dir Studenten aus höheren Semestern den Vorlesungsstoff noch einmal erklären, da Professoren nun leider manchmal gefühlt in einer anderen Sprache sprechen. Wenn man also im Studium noch ein wenig extra Zeit investiert, kann man das alles recht gut schaffen.

Auch wurde mir des öfteren gesagt, dass man nur das erste Semester überstehen muss und das danach alles besser wird !

Also mach dir erstmal keinen Kopf, pass in Mathe auf und versuch es zu verstehen, dann wird das eigentlich ganz gut machbar.

Ich hoffe ich konnte dir einigermaßen helfen..

shninaan 
Fragesteller
 19.11.2016, 14:26

Ja das hat mir geholfen danke!! :)

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Physik gehört zu den schwersten Studiengängen überhaupt.
Die Abbrecherquote ist extrem hoch, weil das Studium sehr anspruchsvoll und arbeitsintensiv ist.
Natürlich ist es zu schaffen - aber es ist ein harter und schwerer Weg und nur relativ wenige schaffen ihn.

Wenn du in der Schule nur 3-en in Mathe und Physik hat, würde ich das allerdings so interpretieren, dass dir diese beiden Fächer nicht besonders leicht fallen. Das lässt starke Zweifel aufkommen. Aber du hast ja noch Zeit.

Wähle Mathe und Physik als Leistungsfächer für die Oberstufe und warte ab, wie das läuft. Wenn du es da nicht mit Leichtigkeit durchgehend auf 2-en oder 1-en schaffen solltest in beiden Fächern, dann hätte ich - ehrlich gesagt - große Bedenken, ob du das Physik-Studium schaffen könntest.

Viel Erfolg!

shninaan 
Fragesteller
 19.11.2016, 14:28

Oke vielen Dank! :)

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Ich müsste nur den Bachelor schaffen. Der Master in
Astronomie/Astrophysik ist glaube ich für mich schon viel leichter, da
ich mich auch jetzt schon recht gut/sehr gut auskenne.

Ich glaube, du musst hier mal dringend einen Realitätsabgleich vornehmen.

Wer sich gut genug in Astrophysik auskennt, um mit Leichtigkeit darin seinen Master zu machen, sollte mit Schulphysik keine ernsten Probleme haben.

Kann es sein, dass du den Inhalt des Faches falsch einschätzt? Oder gaukelt dir das Lesen einiger für Laien geschriebener Bücher zum Thema geschickt vor, du hättest ein umfangreiches Wissen in diesem Bereich?

shninaan 
Fragesteller
 19.11.2016, 14:32

Nein also ich verstehe die Theorie in Physik insgesamt und auch in Mathe sehr gut, mein Problem ist nur die Anwendung und da ich mich eh auf die theoretische Astrophysik spezialisieren möchte wird es mit leichter fallen als wie zB in Mathe sie die ganze Zeit auch anwenden zu müssen.
Mir ist bewusst, dass ich den praktischen Teil auch beherrschen muss, aber ich werde den theoretischen Teil (soweit ich weiß) mehr gebrauchen :)

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BarbaraAndree  19.11.2016, 14:45
@shninaan

Du solltest einmal in die Studienberatung einer Universität gehen und dich dort beraten lassen. Das sind Leute, die dir ehrlich deine Fragen beantworten und dir auch sagen können, ob du nicht nach einigen Semestern zu den vielen Studienabrechern gehörst.

Ansonsten bleibt dir nur der Sprung ins kalte Wasser!

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shninaan 
Fragesteller
 19.11.2016, 17:02

oke :)

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