Kann ich 3600 Watt an eine Steckdose hängen ?
Hallo zusammen, ich hab folgendes Problem hab ein Projekt gestartet und müsste dafür 3 Geräte mit je 1200 Watt an eine Steckdose anschließen, die Geräte würden rund um die Uhr laufen. Das Haus ist Bj. 2004 und hat 16a Sicherungen. Würde das gehen oder sollte ich mehrere Steckdosen benutzen?
Alternativ Lösungen würde ich auch begrüßen.
LG
8 Antworten
die frage ist, was es für geräte sind.
fakt ist, dass nur reine heizgeräte wie kochplatten etc. einen sogenannten Blindleistungscoefizienten von 1 haben. induktionsplatten zählen NICHT dazu!
dem entsprechend sind z.B. 1200 Watt bei einem, sagen wir mal Staubsauger oder PC deutlich mehr als 16 Ampere.
hier wäre es sinnvoll, nicht einfach nur nach den Watt zu schauen, sondern auch ob ein Anschlusswert in Ampere angegeben ist.
ganz abgesehen davon ist es eigendlich nie wirklich gut, die stromkreise bis an die schmerzgrenze zu belasten. nicht nur, weil dann nichts mehr anderes bei geht, sondern auch wegen der erwärmung der sicherungen im sicherungskasten etc. die würde auf kurz oder lang dazu führen, dass die sicherungen trotz dass sie nominell mehr können mal auslösen...
wenns wirklich drei gleiche verbraucher sind, wäre es am gescheitesten, man nimmt einen drehstromanschluss, ähnlich wie beim herd, und betreibt jeden der verbraucher zwischen einer der 3 phasen und dem neutralleiter.
so was z.B. kann man verwenden. die ersten drei steckdosen sind auf verschiedene phasen verteilt. da könnte man dann je eines der 3 geräte einstecken.
lg, Anna
Theoretisch machbar, praktisch nicht empfehlenswert. Man kann bei 16A-Absicherung bis zu 3680 W Leistung anschließen, aber auch diese sollten aufgeteilt sein. Eine einzelne Steckdose ist zwar bis 16 A belastbar, jedoch sollte man dauerhaft nicht mehr als 10 A (2300 W) ziehen.
Sind die Leitungen nach DIN VDE 0100-600 geprüft worden und würden auch heute noch einer Prüfung nach DIN VDE 0105-100 standhalten, so würde die B16-Sicherung bei Überlast erst nach einer Stunde anschlagen, wenn der Strom zwischen dem 1,13- und 1,45-fachen liegt.
Das wären dann 18,08 - 23,2 A (4158,4 - 5336 W).
Bei Motoren wirst Du wahrscheinlich zumindest den dritten nicht mehr einschalten können, da der Anlaufstrom zu hoch ist. Gleiches gilt bei konventionellen Leuchtmitteln (z.B. Halogen-Lampen).
U.a. deshalb habe ich auch das Wörtchen "Theoretisch" vorangestellt. Man kann viel rechnen aber manchmal ist es Glückssache, ob die Sicherung durchhält oder nicht. Aber abfackeln darf die Leitung dennoch nicht.
Es ging auch nur um die so oft zitierten "3680 Watt".
Diese sind ebenso thoretisch wie die Prüfungen nach DIN VDE 0100 Teil 600/ DIN 0105 Teil 100.
Für jede nötige, aber nicht durchgeführte Prüfung aus den letzten 12 Monaten auf mein Konto und ich bräuchte nicht mehr arbeiten... ;-)
Du solltest mehrere Steckdosen benutzen, die nicht alle über die selbe Sicherung laufen
Das wird nicht funktionieren. 16A liefert die Sicherung nur unter Laborbedingungen.
Es wäre besser nicht nur auf 2 verschiedene Steckdosen die Last zu verteilen, sondern auf auf min. 2 Stromkreise.
Eine Steckdose kann ein separater Stromkreis sein, muss es aber nicht.
Im Regelfall werden Steckdosen für Geräte mit einer Leistung größer/ gleich 2000 Watt mit einem eigenen Stromkreis ausgestattet.
Zähl einfach mal die Steckdosen in Deiner Wohnung und dazu die Sicherungen in Deiner Unterverteilung ( Sicherungskasten ).
16 ampere mal mal 220 Volt sind 3520 Watt.
Sollte also knapp hinhauen.
Wenn Dir die Sicherungen durchfliegen dann doch das ganze auf andere Stromkreise anhängen. 3 Verschiedene hast Du.
ein IT Elektroniker
Die 3680 Watt wird der Leitunsschutzschalter, im Regelfall, keine 24h halten.
Sollte der Strom von 16 A zum fliessen kommen und min. 60 Minuten oder länger anhalten, wird der LSS wärmer als 30 Grad. Hier nehme ich normale Einbaubedingen in handelsüblichen Stromkreisverteilern an. Ab 35 Grad liegt der In bei 15 A, dies entspreche einer Leistung von ~ 3450 Watt.
Es wird häufig die Packungsdichte und der thermische Einfluss anderer Betriebsgeräte in den Stromkreisverteilern unterschätzt.
Den Einfluss von erhöhten Temperaturen auf die Belastbarkeit von Leitungsschutzschaltern kann man z.B. in der Tabelle auf Seite 1029 ablesen.
https://www.hager.de/files/download/0/867848_1/0/DE_16DE0001_TECHNIK_LEITUNGSSCHUTZSCHALTER.PDF
Ich habe in letzter Zeit wiederholt Wärmebilder von Verteilung gemacht und habe immer wieder Wärmequellen gesehen, die in der Theorie schnell vernachlässigt werden.