Kann eine virtuelle Beziehung mit einer realen Beziehung mithalten?
Ich (w 28) bin verheiratet mit einem Mann. Ich habe aber seit einem Jahr intensiven E-Mailkontakt mit einem anderen Mann, den ich noch nie getroffen habe. Mein Mann hat das herausgefunden und will umbedingt, dass ich mich mit dem anderen Mann treffe. Mein Mann ist der Meinung, erst dann um mich kämpfen zu können. Seid ihr der gleicher Meinung?
Liebe Grüsse
9 Antworten
Hallo Ninalina,
mit "virtuell" bezeichnen wir oft etwas, was über elektronische Medien ohne zunächst face-to-face geht. Doch so virtuell ist das nicht: real, nur nicht face-to-face.
Aber die modernen Kommunikationsmittel erlauben, sehr viel über Audio und Video miteinander zu teilen. Es ist vielleicht nicht so nahe, wie man körperlich beisammen sein kann, aber es kommt sehr viel rüber.
Wir sind menschheitsgeschichtlich diese Kommunikationswege (noch) nicht gewohnt und mögen daher face-to-face ganz anders bewerten. Doch mag auch auf die Entfernung sehr viel Herz in einer Partnerschaft liegen. Und die Gelegenheit wird kommen, wo man sich sieht, immer mehr sieht - und dann auch zusammen sein mag, dann zusammenzieht.
Vielleicht hat die weite Entfernung den Vorteil, dass man eher langsamer eines nach dem anderen miteinander teilt: sich so einfacher aufeinander einstellen kann. Sie hätte z.B. bei Erwartungshaltungen, die größere oder auch körperliche Nähe betreffen, eher einen Nachteil.
Nur sehe ich da eher den Nachteil bei der Erwartungshaltung. Man kann auch auf die Entfernung immer so sein, wie man ist - und sich das, was über die Kommunikation möglich ist, gegenseitig schenken.
Ich selbst hatte eine sehr gute Brieffreundin auf weite Entfernung, auch meine Frau auf eine ähnlich weite Entfernung kennengelernt. Wir waren einfach so freund und zusammen, wie wie es sonst auch gewesen wären.
Wichtig ist einfach ein konstanter Kontakt. Der muss nicht ständig sein - aber er muss da sein, wie man auch einander da ist, wenn man face-to-face ist.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Für den Anfang ist eine virtuelle Beziehung ok, es sollte aber immer mehr dazukommen - telefonieren, sich treffen, sich nah sein. Nur so wird aus der Illusion, die eine virtuelle Beziehung bietet, etwas Echtes.
Da körperliche Anziehung und Nähe für mich zu einer Beziehung dazu gehört, ist eine virtuelle Beziehung für mich keine Beziehung. Ich finde es höchst fragwürdig, dass dein Mann möchte dass ihr euch trefft und dass er das als eine Art wettstreit sieht... Es steht hier immerhin seine Liebe auf dem Spiel, da würde ich keine Kompromisse machen und dir ein Ultimatum stellen. Wenn du Gefühle für den fremden hast, dann entscheide dich, da sollte keiner um dich kämpfen und der gewinner bekommt dich, das ist deine Entscheidung und die solltest du nach deinem Gefühlen treffen, halt die Männer da raus.
Hallo Ninalina
Ich bin davon überzeugt, dass man sich virtuell nicht verlieben kann und meistens ist es so, dass nach dem ersten Date die Seifenblase platzt. Das ist dann höchstwahrscheinlich das, was ihr Ehemann erreichen will.
Mir wäre eine virtuelle Beziehung nicht ausreichend und sie könnte auch nicht mithalten, da für mich die körperliche Nähe in einer Beziehung sehr wichtig ist.