Kann ein Teilchen sich an zwei Orten gleichzeitig befinden?

9 Antworten

Welle und Teilchen sind nur zwei Sichten auf das Gleiche im Sinne der Unschärferelation. Erzwingt man experimentell Ortsschärfe, hat man Teilchen, erzwingt man Impulsschärfe*, hat man Wellen. Anders gesagt: das Absolutquadrat einer Wellenfunktion an einem Ort ist die Wahrscheinlichkeitsdichte, dort ein Teilchen "anzutreffen".

*) der Impuls hängt direkt mit der Wellenlänge zusammen. Wirklich genau kann man die Wellenlänge aber nur bei einem unendlich langen Wellenzug messen - je kürzer der Wellenzug, desto genauer der Ort, desto unschärfer die Wellenlänge und damit der Impuls.

Man kann das gut nachlesen bei Richard Feynman "Lectures on Physics".

Hatte neulich ein paar Blätter Papier mit einer Heftklammer zusammengetackert: die Klammer war dann sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite des Papierstapels sichtbar.

Dreidimensionale Objekte in einer zweidimensionalen Welt sind zu erstaunlichem fähig.

Zumindest dann, wenn man in den Spiegel schaut.

Ein Objekt, das sich hinter mir befindet, sehe ich im Spiegel vor mir.

die aufenthaltswahrscheinlichkeit ist nicht lokalisiert, sondern kann über einen (auch makroskopischen) raumbereich verteilt sein.

ob man das als in deutscher sprache als "an zwei orten gleichzeitig befinden" beschreibt oder nicht, darüber kan man streiten, aber es ist eh völlig egal. die sprache der physik ist nicht deutsch (oder englisch, oder spanisch,...) sondern die mathematik. und die mathematik der quantenmechanik ist eindeutig, egal wie man es benennt.

also es befindet sich in einem nicht definierten Zustand?

der begriff "zustand" bedeutet in der quantenmechanik nicht das was du zu glauben scheinst.

es befindet sich in einem definierten zustand. aber dieser zustand beschreibt keinen lokalisierten aufenthaltsort.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Physiker (Teilchenphysik)

Klingt nach Doppelspalt. Da wäre Quantenphysik eine gute Quelle.