Kabelquerschnitt für Hobby-Werkstatt?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nix Verteilerdose. Direkt als eigener Stromkreis an die UV (Sicherungskasten)!

Von dort zur Werkbank 2,5mm² und ab dann mit 1,5mm² weiter.

Dafür geeignet ist der Leitungstyp "NYM".

Wenn Drehstrom zur Verfügung steht, ist es empfehlenswert, dreiphasig einzuspeisen (d.h. die Leitung zur UV ist 5-adrig) und dann auf die Steckdosen aufzuteilen.

Vllt. doch noch die eine oder andere Steckdose mehr. ;)

Evtl. eine Abschaltmöglichkeit für die gesamte Werkbank vorsehen, damit bei Abwesenheit keine Spannung anliegt^^.

Du kannst das übrigens auch selbst alles verdrahten und fertig machen. Nur der Anschluss an die UV (und damit die Inbetriebnahme) sollte von einem Elektriker erfolgen.

Woher ich das weiß:Hobby

Phoenix3141 
Fragesteller
 01.09.2020, 15:30

Leider nicht machbar. Es handelt sich um einen einfachen Keller in einem Mehrfamilienhaus. Der Strom ist auf meinen Zähler aufgeschaltet, aber eine neue Leitung bis zur Unterverteilung ist leider nicht möglich. :(

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heilaw  01.09.2020, 16:48
@Phoenix3141

Man muss dafür nicht unbedingt zur Unterverteilung . Meist besteht auch die Möglichkeit am Zählerplatz Leitungsschutzschalter (Sicherung) einzubauen.

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Blume8576  01.09.2020, 16:58
@Phoenix3141

Als erstes misst man den Schleifenwiderstand an der Stelle, an der man den Strom abgreifen will.

Ob und mit Welchem Querschnitt dann weiter gegangen werden muss berechnete sich danach.

Von 2,5 auf 1,5 zu verjüngen ist nicht erlaubt. Es sei denn man setzt eine passende Sicherungen an der verjüngung.

Nach der Installation sind alle Messungen zu machen, die Werte zu protokolieren und zu unterschreiben.

.....wer hat dir den titel " Experte " gegeben. .....

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Phoenix3141 
Fragesteller
 01.09.2020, 20:06

Mach ich denn etwas falsch, wenn ich sicherheitshalber pauschal auf 2,5 gehe?

Ps.: Das mit der Abschaltung ist eine sehr gute Idee. Kann man das über einen "normalen" Lichtschalter realisieren, oder was brauch ich da?

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Franky12345678  02.09.2020, 14:28
@Phoenix3141
Von 2,5 auf 1,5 zu verjüngen ist nicht erlaubt. Es sei denn man setzt eine passende Sicherungen an der verjüngung.

Kommt darauf an. Wenn die Sicherung so gewählt ist, dass eine 1,5mm² überlastet werden kann, ist dieses korrekt.

Ist der Leitung bereits niedrig genug abgsichert, dass das nicht der Fall ist, ist eine weitere Sicherung unsinnig und praxisfremd.

Die Vorgehensweise, 2,5mm² bei "nur" 16A zu verwenden, erscheint unsinnig. Aber es gibt zwei Gründe, das dennoch zu tun:

  1. Leitungen haben einen Leitungswiderstand. Der Gesamtleitungswiderstand bis zur letzten Steckdose darf nicht zu hoch werden, weil die Sicherung sonst im Kurzschlussfall nicht mehr sicher abschaltet. Durch kürzere und dickere Leitungen verringert man diesen Widerstand.
  2. Leitungen sind abhängig von der Verlegeart (Aufputz, Unterputz, in Rohr, Wechsel- oder Drehstrom, zusammen mit anderen Leitungen oder nicht etc.) unterschiedlich stark belastbar. In einigen Fällen ist 1,5mm² hier zu klein für 16A. An der Werkbank nach der Aufteilung der Phasen dagegen wird es auf B2 oder C hinauslaufen, wo es dann mit 1,5mm² hinhaut.

von daher:

Mach ich denn etwas falsch, wenn ich sicherheitshalber pauschal auf 2,5 gehe?

Nein! Damit machst du nichts falsch.

Die Klemmen an handelsüblichem Elektroinstallationsmaterial (nicht unbedingt den ganz billigen Baumarktmist verwenden! Gute Hersteller für sowas sind: Buschjäger, Gira, Merten, Berker, Jung, Hager, Kaiser und ABB) können sowohl 1,5mm² als auch 2,5mm² aufnehmen.

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Franky12345678  02.09.2020, 14:37
@Phoenix3141

Ergänzung: Da das ganze an eine "irgendeine gefundenen" Abzweigdose angeschlossen werden soll, sollte vllt. vorab geklärt werden, ob der Anschluss dort überhaupt möglich ist.

Folgende Gründe könnten den Anschluss schwierig bis unmöglich machen:

  • Die vorhandene Kellerinstallation ist entgegen jeglicher Vorschriften
  • Die vorhandene Kellerinstallation entspricht nicht mehr den aktuellen Vorschriften und kann nicht mehr ohne weiteres erweitert werden
  • Es ist kein Schutzleiter vorhanden
  • In Sachen max. Leitungswiderstand sind keine Reserven mehr vorhanden
  • Es handelt sich um den Allgemeinstrom, der von allen Mietern gemeinsam gezahlt wird

Wegen Abschalten: Da das ganze doch nur einphasig ist, ist das recht einfach: Ein zweipoliger Ausschalter (der L und N trennt) kurz vor der ersten Abzweigdose an der Werkbank, welcher mind. 16A schalten kann und eine Kontrollleuchte enthält, sollte seinen Dienst hierfür tun. Normale Lichtschalter sind dagegen nur einpolig (trennen nur L) und können meist nur 10A schalten, was zu wenig wäre.

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Phoenix3141 
Fragesteller
 02.09.2020, 16:15
@Franky12345678
  • Die vorhandene Kellerinstallation ist entgegen jeglicher Vorschriften

--> Kann ich mir nicht vorstellen. Es handelt sich um ein 1995 gebautes Mehrfamilienhaus. Alle Keller sind identisch ausgestattet.

  • Die vorhandene Kellerinstallation entspricht nicht mehr den aktuellen Vorschriften und kann nicht mehr ohne weiteres erweitert werden

--> Dazu kann ich nichts sagen. Im Prinzip will ich ja aber nur ein etwas edlere Mehrfachsteckdose, die fest installiert wird. Wird allemal sicherer sein, als wenn ich mir eine handelsübliche Mehrfachsteckdose an die Wand schraube.

  • Es ist kein Schutzleiter vorhanden

--> Ist vorhanden.

  • In Sachen max. Leitungswiderstand sind keine Reserven mehr vorhanden

--> Kann ich nichts zu sagen, aber siehe Punkt 2. Zudem werden nie mehr als 2 Geräte + Deckenlampe gleichzeitig laufen.

  • Es handelt sich um den Allgemeinstrom, der von allen Mietern gemeinsam gezahlt wird

--> Nein, ist auf meinen Zähler aufgeschaltet.

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Phoenix3141 
Fragesteller
 02.09.2020, 21:48

@ Franky12345678: Kurze abschließende Frage noch. Du scheinst da ja echt Ahnung zu haben. :)

Ist es besser die Steckdosen in Reihe zu schalten, oder macht man besser an der Werkbank eine Verteilerdose und zieht von da mit Wago-Klemmen zu jeder Steckdose eine gesonderte Leitung? Danke.

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Franky12345678  06.09.2020, 17:27
@Phoenix3141

In Reihe schaltet man Steckdosen nie. immer parallel.

Aber du kannst durchschleifen. Das ist vemutlich, was du mit "Reihenschaltung" vermutlich meinst.

Es kommt hierbei überwiegend darauf an, wo die Steckdosen sitzen. Zwei direkt nebeneinander liegende Steckdosen würde ich nicht unbedingt separat von der Abzweigdose aus anfahren. Da würd eich dann von der Abzweigdose in die eine Steckdose, und von dort dann weiter zur zweiten.

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Es kommt darauf an was du über die Steckdosen betreiben willst. Wenn es dir um eine Standart Steckdoseninstallation geht, solltest du mindestens einen Querschnitt von 1,5mm^2 wählen und über einen B16A Automaten betreiben, die Absicherung erfolgt natürlich durch einen Elektriker. Lass dir auch die restliche Installation von ihm absegnen.

Am besten ist es hier einen eigenen Kreis in der Verteilung aufzubauen. Als Zuleitung würde ich einen größeren Querschnitt wählen in dem Fall 2,5mm^2 Das reduziert den Spannungsfall, meistens ist es nämlich die Zuleitung die besonders lang wird, außerdem hast du so auch mehr Möglichkeiten.

Z.b. kann bei Geräten mit höherem Anschaltstrom anstelle eines B16A Automaten ein C16A Automaten eingesetzt werden sofern es der Kurzschlussstrom zulässt.

Hast du z.b. eine Flex, dessen Nennstrom bei 10A liegt, kann der Anlaufstrom also der Strom welcher kurz nach dem Einschalten fließt bis zum 8 fachen des Nennstromes erreichen also 10A*8=80A

Im Falle eines Kurzschlusses muss der Leitungsschutzschalter innerhalb von 400ms auslösen. Die Charakteristik sagt aus wie hoch der Kurzschlussstrom ist. Bei B ist es der 5fache Nennstrom. Das heißt 5*16A=80A.

Wir haben also sozusagen einen Kurzschluss für einen kurzen Moment. Das kann aber schon reichen, dass der Leitungsschutz auslöst. Ein C16A Automat löst bei einen größeren Kurzschlussstrom aus und ist dem bezüglich etwas träger hier ist es der 10 fache also 10*16A=160A. So kann auch ein Gerät an der Steckdose verwendet werden welcher einen hohen Anlaufstrom braucht aber diese 160A + faktor 0,5 sicherheit muss gegeben sein von deiner Anlage. Das heißt 160*1,5=240A müssen fließen können, wenn es zu einem Kurzschluss kommt. Dein Kabel ist ja auch so gesehen ein Widerstand und dieser wird umso größer je dünner und länger das Kabel ist. Das erhöht den gesamtwiderstand der Anlage bis zur Steckdose also die sogenannte Impedanz. Über eine entsprechende Impedanzmessung kann dieser Widerstand und der Kurzschlussstrom ermittelt werden und muss entsprechend größer sein, damit im Kurzschlussfall die Sicherung zuverlässig auslöst.

Das heißt also im Umkerhschluss auch, dass je länger deine Strecke wird, desto größer muss dein Querschnitt werden. Auf den Meter kommt es hier aber nicht an. Man rechnet hier mit einen maximalen Spannungsfall von 3% welcher nicht überschritten werden darf. Demnach könntest du mit dem Querschnitt von 2,5mm^2 auf maximal 30m gehen, dann sollte ein höherer Querschnitt gewählt werden.


Phoenix3141 
Fragesteller
 06.09.2020, 00:06

Ich habe mich jetzt dazu entschieden, pauschal auf 2,5er Kabel zu gehen. Mein Aufbau ist im Prinzip ja nur eine etwas edlere Mehrfachsteckdose, die fest in die Werkbank verbaut wird. Daher möchte ich es jetzt auch nicht zu kompliziert machen. Vorallem, da ich jetzt keinen riesen Maschinenpark besitze, der mehrere Stunden am Tag läuft. So ziehmlich das stärkste, was ich im Sortiment habe ist, wie bereits erwähnt, eine 1200 Watt Kapp-Zug-Säge und die läuft ja immer nur für wenige Sekunden.

Ich habe die Kabelkanäle heute bereits vorbereitet. ich werde eine zentrale Abzeweigdose an der Wand neben der Werkbank montieren. Von der ursprünglichen Abzweigdose des Kellers bis hierhin sind es ca. 2 Meter Strecke. Von der neuen / zweiten Abzweigdose aus wird für jede der 3 Steckdosen eine eigene Leitung weggehen. Die längste wird dabei nochmal knapp über 2 Meter lang sein. Einfach aus persönlichen Gründen mag ich parallel-Schaltungen immer lieber als Reihenschaltungen. Ob das wirklich ein Vorteil ist, weiß ich nicht, aber ich finde es immer ordentlicher, als wenn man die Steckdosen durchschleift. ;)

Ps.: In den Abzweigdosen kommen natürlich WAGO-Klemmen zum Einsatz und keine Lüsterklemmen. Die ursprüngliche Abzweigdose ist noch mit Lüsterklemmen ausgestattet. Der werde ich bei dieser Gelegenheit auch direkt ein Upgrade geben lassen.

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Elektro353  06.09.2020, 11:46
@Phoenix3141

Die Steckdosen werden immer Parallel angeschlossen eine Reihenschaltung würde auch keinen Sinn machen.

Es kommt bei der Installation auch nicht unbedingt darauf an was du daran hängst es geht im Prinzip nur wie groß deine Last ist weil man entsprechend auch den Leitungsschutz dimensionieren muss. Ist aber für die Steckdoseninstallation ein B16A Automat vorgesehen ist die Sache klar und die Installation muss für eine maximal Last von 3680 Watt ausgelegt sein (230V*16A) dabei ist es dann auch egal was für eine Last nun angehängt wird, wenn du unter 3680Watt bleibst gut wenn du doch drüber gehst in der Summe, wird die Sicherung eh auslösen und du musst dir über deine Kabel keine Gedanken machen. Grundsätzlich ist die Leitung auf den Nennstrom des Leitungsschutzes auszulegen.

Es geht ja auch darum, dass im Fehlerfall keine Schäden entstehen. Wenn es z.b. aus irgendeinen Grund zu einem Kurzschluss kommen sollte, muss die Sicherung schneller auslösen als das es durch das Erwärmen der Leitung eben aufgrund des hohen Stromflusses nicht zu einer Brandgefahr kommen kann.

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Für die normalen Stromkreise im Haus, die mit max. 16A abgesichert sind, reicht in der Regel eine 1,5mm^2 Leitung. Falls die Leitung etwas länger ist (in Richtung 20m) oder etwas höher abgesichert ist sollte man 2,5mm^2 verwenden.


Phoenix3141 
Fragesteller
 01.09.2020, 20:24

Die Zuleitung von der Verteilerdose bis zur ersten Steckdose wird nachher irgendwo bei 5 - 6 Metern liegen schätze ich. Mach ich denn etwas falsch, wenn ich sicherheitshalber pauschal auf 2,5 gehe?

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FireEraser  01.09.2020, 20:29
@Phoenix3141

Nein, aus elektrischer Sicht ist ein höherer Leiterquerschnitt definitiv besser. Ansonsten kostet es eben mehr und die Leitung ist etwas dicker, aber das dürfte kaum problematisch sein.

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Wie immer kann ich nur sagen:

Frag es denjenigen der es anschliest und dann die Verantwortung dafür übernimmt.


Phoenix3141 
Fragesteller
 01.09.2020, 20:05

Das ... war sowieso Sinn der Sache, aber ich möchte es halt trotzdem schonmal zum Anschluss vorbereiten und die Person, die es mir letztendlich an die Verteilerdose anschließen wird ist aktuell im Urlaub.

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Phoenix3141 
Fragesteller
 01.09.2020, 21:29
@Waeller1966

So war es abgesprochen. Wird ja dann eh nochmal alles kontrolliert. Im Prinzip bau ich ja nur eine überdimensionierte Mehrfachsteckdose, die fest verschraubt ist. Ist ja keine Raketenwissenschaft. :)

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da reicht eine einfache 1,5er.


Blume8576  01.09.2020, 17:00

..........sagt wer ?..... schon mal was vom Schleifenwiderstand gehört?

Abschaltzeiten beim Kurzschlussstrom berechnen? .....

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freejack75  01.09.2020, 20:37
@Blume8576

Hmm, freilich.

Kannst ja mal Deine Hausaufgaben machen, und uns vorrechnen, wie lang die 1,5er sein muss, damit der LS nicht beim Kurzschluss sofort auslöst.

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Waeller1966  01.09.2020, 21:04
@freejack75

Es liegt an dir liegen das zu tun und deine Pauschalantwort zu begründen ;-)

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