1600 - 1800 Watt an Kellersteckdose problematisch?
Hallo zusammen, ich würde mir für meine Hobbywerkstatt gerne ein Kapp- und Gehrungssäge kaufen. Ins Auge gefasst habe ich ein Modell mit 1200 Watt (Metabo KGS 216 M).
Jetzt verfügt mein Kellerraum allerdings nur über eine Steckdose, die auf den Stromkreislauf / Zähler meiner Wohnung aufgeschaltet ist. Parallel würde noch ein Staubsauger mitlaufen, so dass sich das ganze in Spitze schnell mal zu 1800 Watt addieren könnte. Zudem hat die Säge keinen Sanftanlauf.
Das Haus ist Baujahr 1995 und sollte entsprechend über die damals geforderten Gegebenheiten verfügen.
Könnte das zu Problemen führen, die ich vorher ggfls. abklären sollte, oder mache ich mir hier zuviel Sorgen?
Danke.
6 Antworten
Moin Phoenix 3141,
deine Frage kann ich dir beantworten, aber nur wenn ich noch einige Info‘s erfragen könnte.
Nun, um zu bestimmen, ob deine Säge Probleme machen wird hängt von dem Querschnitt der verlegten Ader ab (meist 1,5 mm2), den Nennstrom und der vorgeschalteten Sicherung (B16A oder sonstiges)
Außerdem ist wichtig, wie viele Verbraucher noch in dem Stromkreis nach der Sicherung mit Strom ziehen, da sich die Ströme beider Verbraucher zusammenaddiert.
Sprich, wurde die Steckdosenzuleitung geschliffen/durchverbunden?
Meist werden Steckdosenstromkreise mit einem B16A Automaten oder mit einer Neozed 16A Schmelzsicherung abgesichert.
Mit einem abgesicherten Stromkreis von 16A lässt sich maximal eine dauerhafte Leistung von 3600W verbrauchen, alles andere würde auf Dauer einen Überstrom erzeugen.
Ganz einfache Rechnung:
I=P/U =3600W/230V= 15,65A
Rechnung funktioniert nur bei Wechselstrom und gilt nicht bei Drehstrom !! (Drehstrom wird auch Starkstrom unter den Leihen genannt).
Ich schätze es wird sich um eine Säge handeln die einen ganz normalen Stecker für die Steckdose besitzt, deshalb kann ich auf einen Kondensatormotor plädieren.
Übrigens, benötigt ein Motor keinen Sanftanlauf oder ein spezielles Anlassverfahren, wenn die TAB (Technische Anschluss Bedingungen) erfüllt wird, die besagt, dass Motoren die einen höheren Wert als Ia=60A (Ia= Anlaufsstrom, der Strom der benötigt wird um den Motor in Gang zu bringen) im Anlaufmoment einen Sanftstart oder auch Anlassverfahren benötigen.
Mit 1800W abgegebener Leistung, entspricht der Anlaufsstrom des Motors Schätzungsweise maximal 62A und einem Nennstrom von 7,6 Ampere maximal wodurch sich auch deine Frage klären sollte ob deine Sicherung auslösen wird.
Sollte es sich um einen B16A Automaten handeln, braucht es einen Strom von 80A um die Sicherung direkt auszulösen.
Da dein Motor maximal 62A für einen kurzen Moment benötigen kann, würde dein Automat nicht auslösen.
Es könnte höchstens passieren, dass wenn man gerade in dem Moment wo man den Motor einschalten eine andere Person auch noch den Wasserkocher anschmeißt, in dem Moment dann unglücklicherweise die Sicherung auslößt.
Übrigens, dein Wasserkocher wird mehr Verbrauchen, wie deine Säge.
Die meisten Wasserkocher haben eine Leistung von ~2000W oder höher :).
Ich hoffe dir konnte meine Aw weiterhelfen, bei Fehlern oder Unklarheiten steh ich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
RA
Gern geschehen 👍🏻
Da Deine Säge ja für die Haussteckdose gedacht ist, sag ich, dass du keine Probleme bekommen wirst.
Einfach machen.
Wenn der Sicherungsautomat wie bei meinem Schweissgerät ab- und zu auslöst (und dir der Weg zum Zählerkasten zu weit ist), dann einen Anlaufstrombegrenzer kaufen und dazwischen stecken.
Manchmal geht es einfacher als man denkt. Kannte ich gar nicht. Zwischenzeitlich konnte ich das ganze aber auch ausprobieren und bisher ist nichts rausgeflogen. Deinen Vorschlag habe ich mir aber trotzdem vorsichtshalber abgespeichert. :) Danke.
im normalfall nicht, weil 1800W ganz eine haushaltsüblich leistungsaufnahme sind, schon ein einfacher handeslüblicher toaster nimmt 2000W auf oder ein wasserkocher auch schon mal 2200w, den muss man an jeder steckdose im haus betreiben können, ohne das es probelem gäbe, daher dürften die 1800w gar kein problem sein, es sei denn jemand hat beim verlegen der leitung im haus fehler gemacht, so dass die steckdose nicht mit 1800w belastbar ist. wenn man eine steckdosenleiste an die steckdose anschließt um zwei steckdosen zu habe, eine für die säge und eine für den staubsauger, dann muss die steckdosenleiste dauerhaft mit den 1800w belastbar sein, sonst besteht brandgefahr.
Klar. Ich würde natürlich dafür nur eine hochwertige Mehrfachsteckdose nehmen und auch zusehen, dass in diesem Moment keine weiteren Verbraucher laufen außer Staubsauger, Säge und Licht im Keller. Wobei die Beleuchtung des Kellers über eine 6 Watt LED Birne erfolgt. Die wird den Braten wohl nicht fett machen. ;)
der andere kommentator, schildi144 hat schon recht in einem punkt, beim einschalten der säge können spannungsspitzen entstehen oder beim ausschalten auch größere induktionsströme. besser wäre eine mehrfachsteckdose, die einen belastbare kondensator in der leitung hat, um die spannungsspitzen abzumildern, falls die haussicherung beim einschalten der kreissäge rausspringt. es müsste ein belastbarer kondensator sein, 1800w ist schon viel.
Mehrfachsteckdose mit Kompensation? o.O Geil! Wo gibts die? Wie heißen die? Will haben!
Bei der Mehrfachsteckdose unbedingt auf die Strombelastbarkeit achten. Alles unter 16A ist für deine Zwecke ungeeignet und brennt dir das Haus ab.
Du hast die Induktivität von Kreissäge und Staubsauger vergessen. Er wird seine Kellersteckdose ja wohl kaum mit einem C-Automaten abgesichert haben.
Das ist kein Problem; Du solltest aber diese Kombi nicht gleichzeitig einschalten denn sonst könne der Anlaufstrom die Sicherung "kitzeln". Sollte am Stromkreis noch mehr hängen, darf es in der Summe der addierten Leistungen nicht die maximale Leistung der Sicherung übersteigen (230V x Sicherungsstrom). Ansonsten kein Ding.
Die von der Säge angegebenen 1200W nimmt das Gerät auch nur dann auf, wenn Du sie maximal belastest, also einen Balken sägst; ansonsten ist die Leistungsaufnahme bei Leerlauf sehr deutlich darunter und hängt von dem ab, wie hart oder dick Du sägst. Auch der Staubsauger wird nicht ganz seine Nennleistung aufnehmen denn bei Sägen ist das Rohr ja frei nun nicht dicht.
Mfg
Also erst Staubsauger und dann nach ein paar Sekunden die Säge z. B.? Meinst du das so?
Genau so... denn beide Geräte haben einen überhöhten Anlaufstrom und deshalb eben zeitversetzt. So addieren sich die beiden Stromspitzen nicht.
Ein sehr guter Hinweis. Danke. Das hätte ich ansonsten vermutlich nicht beachtet und einfach beides zeitgleich angeschaltet.
da solltest als erstes mal nachsehn welche sicherung der keller hat.eine 10Ampere kannst mit 2300watt belasten,eine mit 16A bis 3680 watt.je nach leitungsquerschnitt und länge kannst unter umständen 16A nachrüsten.sagt dir mit sicherheit ein elektriker der die anlage mal ansieht
Das ist sehr hilfreich! Danke schonmal für deine ausführliche Antwort. Ja, es handelt sich "nur" um eine Säge für den normalen Hausstrom, nicht für Starkstrom. Bzgl. der anderen Faktoren müsste ich nochmal nachsehen. aber ich denke mal, dass das dann passen sollte.