Jemand Erfahrung mit einem Jaguar x-Type?
Hallo, ich überlege mir einen Jaguar x-Type zu kaufen, momentan steht ein x-Type 3.0 V6 4x4 Executive Bj. 2008 (Schaltgetriebe) oder ein x-Type 2.5 V6 "Sport" Bj. 2004 (ebenfalls Schaltgetriebe) zur engeren Auswahl.
Nun zu meiner Frage: hat jemand Erfahrungen mit den Modellen?
Beispielsweise ob es bestimmte Probleme gibt bei diesen Modellen die häufig vor kommen?
Wie hoch die Reparaturkosten von Ersatzteilen sind?
Wie hoch der Spritverbrauch bei den Modellen ist?
Wie viel die Versicherung kostet? (Ich weiß das sich das natürlich unterscheidet aber was ihr eben so zahlt, das ich es mir ca. errechnen kann)
Einfach generell, was für Unterhaltskosten so bei euch entstehen? Und welche Erfahrungen ihr so habt?
Ich bedanke mich jetzt schon für eure Antworten :)
1 Antwort
Hallo
die Technik ist ein Mischmasch aus Ford, Volvo und Mazda Komponenten. Die Volvo und Mazda Bauteile sind recht "Problemlos", die "Problemteile" sind von Ford. Jaguar hat eine andere Diagnosesoftware und kann man offiziel nicht bei Mazda, Ford oder Volvo warten bzw reparieren. Also musst du erst mal die lokalen Briten Werkstätten abklappern wer Jaguar X machen kann bzw "will" ansonsten musst du damit zu Jaguar. Jaguar hat halt Stundensätze von über 100€ plus Steuer und verkauft die Ford Teile mit 50-100% Aufschlag. Aber Achtung zb Achsteile vom Ford Mondeo sind meist aus Stahl bei Jaguar aus Aluminium. Der V6 hat eigene Köpfe eine andere Ansauganlage und Abgasanlage vom Ford Taurus/Yamaha V6. Problem ist bei Jaguar wurden nach der Tata Übernahme die meisten Alt-Händler ausgetauscht, die auf X type erfahrenen Mechaniker sind "woanderst" gelandet oder jetzt in Rente. Sprich nicht jedes (oder fast keines) Jaguar Autohaus kann mit X Typen effektiv umgehen bzw die haben zu wenig Praxis das selbe Problem haben die auch mit anderen Jaguar Young & Oldtimern. Der X Type ist bei regelmässiger Pflege problemloser als Daimler und BMW der Ära und rostet in etwa so wie Volvo oder Mazda der Ära. Also wenn man vorsorglich wartet und pflegt ist Rost kein Thema eher Korossion in denn Elektrokontakten oder Wassereinbruch wegen mürber Dichtungen.
Die Produktionstechnik der X Typen kam von Porsche & Dürr und ist die "selbe" wie bei Audi, Porsche, Maserati, Ferrari, Bentley, Volvo, Lincoln. Die X Type Produktionstätte hatte vorher Escort und Fiestas gebaut und war die "Beste" britische Ford Produktionstätte mit der niedrigsten "Pfuschrate" und das bei Produktionsanlagen aus denn 50ern. Für die Bandarbeiter wurde die 0 Fehler Qoute eingeführt bzw daraus wurde die 3 Fehler Regel. 2 Fehler durfte man machen beim 3ten gefeuert (das geht in England recht einfach bzw nach dem EU Austritt noch einfacher). Die Werksleitung und Qualitätskontrolle kamen die ersten Jahre von Ford Köln und Saarlous deswegen hatte der X recht wenig Anlaufprobleme und ging nach 2004 der Qualitätststandard etwas runter auch wurde das Auto ab 2005 "entfeinert". Bis 2005 kamen zb die Interieurteile und Sitze aus Deutschland von selben Zulieferern die auch Audi, Porsche, Alfa Romeo, Volvo und Daimler bestückten ab 2005 wurde der UK Produktionsanteil massiv erhöht
Was nicht heisst das es bei X Type keinen Verschleiss oder Ausfälle Problem gibt aber die gibt es auch bei der Konkurrenz nur bei Daimler und BMW gibt es einige heftige bzw superteuere Böcke.
Der X braucht regelmässigen Service von einem gewissenhaften Mechaniker es gibt die "Sollbruchstelle" Zwischengetriebe bei denn AWD und Scheinwerfer. Bei den Scheinwerfern verspröden die Plastikgehäuse und dann brechen die Haltelaschen. Beim Zwischengetriebe werden oft die Ölwechsel "vergessen" und auch die Unterbodenabdeckung an der Bodengruppe. Das Abdeckblech enthält die Kühlluftzuführungen für das Getriebe. Die Kühlung ist etwas unterdimensioniert die Kühler werden bei Streusalzkontakt schnell mürbe gefressen dass muss man regelmässig säubern und nachkonservieren.
Der 2,5 V6 ist "sportlicher" (heisst man muss denn öfters treten/ausdrehen), läuft etwas weicher und suppelt etwas weniger Sprit als der 3.0L. Wenn man normal im Verkehr schwimmt kommt man unter 11L/100 km, BAB mit Tempomat 130km/h kommt knapp unter 9 L. Problem ist Kurzstrecke Stadtverkehr da kann auch eine 15 vor dem Komma stehen. Im Prinzip verbrauchen das auch Audi A4, C Klasse und BMW 6 Zylinder der Ära. "Sparsame" V6 gabs zu der Zeit bei Honda, Rover und Mazda/Xedos. Die Jaguar V6 waren im Spritverbrauch Mittelfeld und besser als die VW VR6 oder Opel V6. Wenn du dir Gedanken zum Spritverbrauch machst ist ein 6 Zyl nicht "dein Ding". Wen du dir einen Kopf zu Werkstattkosten machst ist ein Jaguar auch nicht "dein Ding".
Denn X Typ gabs auch als 2,1 V6 für Behörden, Schwaben und Schotten. Während meiner Zeit bei der Schwabengarage hatte ich einen V6 2,0 Executive Estate FWD als Firmenwagen mit 5 Gang JATCO, Alpine Navi, Rosenholz, GSD. Angeblich wurden davon nur um 100 Stück als Linkslenker hergestellt denn gabs nicht mal in der Preisliste.
Verbrauch in und um Stuttgart Kurz und Mittelstrecke um 9-10L lange Autobahnetappen mit Ladung und 120 km/h Schnitt ging deutlich unter 8L im Flachland auch knapp unter 7L. BAB "Nachtflug" über die Kasseler Berge, 160er Schnitt 600km Tankreichweite (Die Tankanzeige vom X ist etwas ungenau im Prinzip hat man alle 550-600km nachgetankt). Das konnten zwar ein Saab 9000 2,3, Audi 80 2,2 5 Zyl oder Accord 2.0 noch besser aber man kann nicht alles haben.
Sehr weich und leise laufender Motor wie sonst nur die BMW 2L Reihensechser oder die japanischen Reihen 6er der 70/80er, die Xedos oder die alten Benz M180. Hatte nur Probleme mit der Servotronic und dem Einkenkverhalten hat sich aber mit 16" und Michelins als ertragbar erwiesen. Problem war die Servotronic war für Allrad abgestimmt. BMW hatte beim E46 ein ähnliches Problem und ein noch übleres Lenkgefühl auch bei Daimler war die Servotronic nicht gut abgestimmt und zudem ständig kaputt.
Für einen "Fugenfetischisten" ist der X Typ nicht geeignet das Interieur besteht zum teil aus Hartplastik welches im alter zum knarzen führen kann aber das gabs auch bei BMW, Honda, und Daimler. Für Jaguarverhältnisse waren die X Typen aber schon ein Schritt nach vorne zu mehr Konstanz und Passformtreue und deutlich besser als ein Mondeo. Wobei bei Mondeo gab es grosse Unterschiede zwischen den Montageorten englische Mondeos hatten tw schon bei der Auslieferung Lackfehler und Flugrostansatz und musste man nacharbeiten.
Am besten ist du machst erst mal Probefahrten mit diverse Autos zur Übersicht wie sich die Autos überhaupt fahren und was verschleisst (Softlackproblem, Elektrikbugs, EFH). Je weniger Extras im Auto sind um so weniger kann bzw wird Kaputtgehen. Der X Type wurde als 3er BMW Killer angesetzt und fährt sich "sportlicher" bzw direkter als ein E46 ist aber trotzdem weich gefedert (eben wie Jaguar der letzten 70 Jahre) aber er ist weniger Fahraktiv und eher Gleiter/Cruiser.
Oder so rum der X Typ reizt nicht zu Rasen und durch die Kurven prügeln wie ein Alfa, Audi, BMW, Rover, Xedos/Eunos, Subaru, Mitshubishi oder Honda/Acura. Der Jaguar ist eher im Bereich Lexus, Daimler, Lancia, Volvo, Chrysler, Lincoln
Classic, Sport und Executive sind Ausstattungspakete. Executive hat Leder, Wallnussholz, Hochvelour, Chrom, Sitzmemory, PDC, Soundsystem und Xenon. Dazu gab es diverse Funktionspakete
Es gibt 4 deutschsprachige Jaguar Foren im Netz bzw denn Zweig auf Motortalk. In England gibt es die Jag Lovers mit offizielen Reperatur und Wartungsunterlagen vom Jaguar Heritage