Japanisch was soll man zuerst lernen Hiragana oder Katakana?

6 Antworten

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Katakana und Kanji sind zwei paar Schuhe. Katakana sind die gleichen Silbenzeichen wie Hiragana, nur anders, für ausländische Lehnwörter. Kanji sind die aus dem Chinesischen abgeleiteten Schriftzeichen.

Hiragana sind das Wichtigste. Kinderbücher sind, um den Kindern nicht von vorn herein Kanji zuzumuten, in Hiragana geschrieben, genauso wie einfache Texte für Ausländer.

Direkt danach Katakana, das sind, wie schon gesagt, die gleichen Silbenzeichen, nur für ausländische Lehnwörter, und davon gibt es so viele, primär aus dem Englischen, sehr häufig aber auch aus dem Deutschen (z.B. ザイル Zairu, von Seil, für Kletterseil, oder アルポイト Arubaito, von Arbeit, für Nebenjob), oder gar aus ganz anderen Sprachen (パン Pan, aus dem Spanischen, dort auch Pan, Brot), dass man ohne auch nicht auskommt.

Damit kannst du mit vielen Lehrbüchern, die in Hiragana/Katakana geschrieben sind, schon gut gesprochenes Japanisch lernen und ein paar Kinderbücher lesen.

Verwirrend wird es, da man bei Hiragana die betonte Silbe nicht markieren kann. Wenn dann ein Wort wie Hashi, 橋, Brücke, kommt, oder Hashi, 箸, Essstäbchen, nur auf unterschiedlichen Silben betont, da muss man dann schon aus dem Kontext lesen. Gut, bei so unterschiedlichen Wörtern geht es noch. Spannend wird es aber bei Fuji-San. Ist das Herr Fuji? Oder ist das der Berg Fuji, fälschlicherweise auch schon mal Fujiyama genannt? Hintergrund: Berg in Kun-Lesung (Wort steht alleine) heißt Yama, in On-Lesung (Sinojapanisch, bei zusammengesetzten Wörtern wie Berg Fuji) aber San. Also heißt der Berg Fuji-San. Das Kanji für San ist aber das gleiche für Yama, während das Zeichen für San in der Anrede (Herr ...) ein ganz anderes ist.

Für fließendes Japanisch und für gelesenes Japanisch kommt man also in den Bereich, wo man dann auch Kanji braucht, aber das ist die letzte, fortgeschrittene Phase.

M1603  11.02.2014, 09:00

Verwirrend wird es, da man bei Hiragana die betonte Silbe nicht markieren kann. Wenn dann ein Wort wie Hashi, 橋, Brücke, kommt, oder Hashi, 箸, Essstäbchen, nur auf unterschiedlichen Silben betont, da muss man dann schon aus dem Kontext lesen.

Das Japanische kann man nicht mit Silben analysieren, sondern nur mit Moren -- http://de.wikipedia.org/wiki/Mora_(Einheit). Und es wird auch nichts betont, sondern in unterschiedlichen Tonhoehen gesprochen (--> pitch accent), was im Japanischen allerdings vernachlaessigt werden kann, solange man vor sich hinleiert und eben nicht betont.

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Also ich habe zuerst Hiragana gelernt, dann Katakana und zuletzt Kanji. Hiragana und Katakana sind Silbenalphabete aus denen man Wörter zusammensetzen kann, Kanji sind ganze Wörter. Hiragana ist "wichtiger" als Katakana, sa es häufiger verwendet wird, aber oft braucht mal alle 3 um einen Satz zu verstehen. 

Hier ein Beispiel für den Unterschied zwischen Hiragana und Kanji:

Hiragana:

ねこ (ね: Ne, こ: Ko) = Neko (Katze)

Kanji:

猫 = Neko (Katze)

LG Mizuneko >w<

Hiragana und Katakana lernt man am besten gleichzeitig, da keine Schrift (un)wichtiger ist, als die andere. In einem normalen Text (selbst in Kinderbuechern) taucht beides auf, da die Anwendungsgebiete verschieden sind. Viele Anfaenger machen den Fehler und ruhen sich auf den Lorbeeren der auswendig gelernten Hiragana aus und haben dann jahrelang Defizite bei den Katakana (von Kanji rede ich hier erstmal gar nicht).

Man sollte, fuer ein einigermassen gesichertertes Lese- und Schreibverstaendnis beider Schriften, nicht laenger als eine Woche brauchen. Nach einer Woche muss man noch nicht perfekt sein, aber man darf sich auch nicht mehr ueber die Zeichen wundern, so als wuerde man sie das erste Mal sehen. Beide Schriften sind die absoluten Grundlagen des japanischen Schriftsystems, sind von der Anzahl und den Schreibregeln begrenzt und haben immer eine eindeutige (abgesehen von ein paar phonetischen Regeln) Lesung. Damit darf man sich nicht unendlich lange mit aufhalten.

Katakana sind keine Kanji. Es sind drei Schriften, Hiragana, Katakana und Kanji. Was du zuerst lernst ist relativ "egal", die zwei Silbenalphabete Hiragana und Katakana aber zuerst und möglichst direkt hintereinander

Stoch007 
Fragesteller
 10.02.2014, 21:09

Kanji habe ich extra in klammer geschrieben weil es auch eine schrieft ist aber naja^^ ok aber besser wäree....

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Hiragana, da Katakana nur für ausländische Begriffe verwendet wird :D Mit Hiragana kommt man weiter :D

Stoch007 
Fragesteller
 10.02.2014, 21:08

Danke für die schnelle antwort. Hast du selber erfahrung gemacht oder bist du japaner/in? :D

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angeliclocket  10.02.2014, 21:09

Die Aussage stimmt so nicht. Im japanischen gibt es mittlerweile VIEL ZU VIELE Lehnwörter ausm englischen über die man in den Texten stolpert und dann nicht lesen kann...Hiragana und Katakana sind gleich wichtig. Tendeziell gibt es sowieso viel mehr Kanji als Hiragana und Katakana. Wenn wir also nach der Nutzung gehen müsste man mit Kanji anfangen (was auch totaler Quatsch wäre)

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pokefan29  10.02.2014, 22:32
@angeliclocket

Kanji steht mit seinen 8- oder 9- oder so -tausend Zeichen glaub ich erstmal im Hintergrund xD Aber es stimmt schon, nahezu jedes Elekrtogerät hat einen aus dem englischen Übernommenen Namen, was einerseits lustig klingt, aber andererseits ein wenig Schade ist :D

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M1603  11.02.2014, 01:58
@pokefan29

Niemand kann und braucht 8000-9000 Kanji, noch nicht einmal ein Professor fuer chinesische und japanische Literaturgeschichte.

Will man nur das noetigste machen, dann kommt man mit den 1006 Kyooiku-Kanji schon ganz weit. Moechte man dann noch alle amtlich ohne Lesehilfe verwendbaren Zeichen koennen, lernt man noch ein paar mehr, bis man die zur Zeit 2136 Jooyoo-Kanji kann. Wenn man die alle kann, was Japaner sicherlich auch nicht tun, dann ist man schon gut dabei. Danach kann man noch ein paar Namenskanji (bzw. nanori-Lesungen) lernen und sich mit Kanji aus dem eigenen Fachgebiet auseinandersetzen, aber niemals im Leben wird man mehr, als 2500-3000 Kanji brauchen.

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