Ist Schulzeit die beste Zeit des Lebens?

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Hallo!

Eine schöne Frage, die ich gern beantworte ----> DH :)

Dazu kann ich nur sagen.. oft heißt es zwar, dass die Schulzeit die schönste Zeit im Leben ist, aber das ist immens vom "Milljöh" abhängig in dem man sich befindet ------> für mich persönlich muss ich die Schulzeit in drei Abschnitte gliedern. Beleuchte ich in diesem Sinne doch direkt mal :)

Grundschule (1997-2001) -------> jap, das war wirklich vom ersten bis zum letzten Tag unbeschwert, gemütlich, fröhlich ... ja, es war einfach nur total SCHÖN :) Ich hatte eine nette Klasse, liebe Lehrer, und zuhause war es in der Zeit auch ganz toll.. es waren überwiegend Kinder aus der Siedlung, mit denen ich schon die Krabbelgruppe besucht habe & im Grunde war unsere Klasse eine geschlossene Gesellschaft^^ es war eine wirklich schöne Zeit, an die ich gern zurückdenke.. und die meisten haben auch noch Kontakt zueinander, wir planen grad auch das Treffen "20 Jahre Einschulung" :)

Realschule (2001-2007) -------> nein, das war im Rückblick trotz guter Ansätze keine schöne Zeit. 

Hier bekam ich es von Eltern meiner Mitschüler bei jeder Gelegenheit zu spüren, dass ich als jugoslawischstämmiger Junge aus der Hochhaussiedlung, der beim Opa aufwächst und sonntags im alten Benz rumfährt anstelle in den teuren Skiurlaub zu fahren auf der Realschule nix zu suchen hätte ------>  das war bei uns noch eine Zeit wo man als "Deutscher mit Migrationshintergrund" auf die Hauptschule abonniert war und du einer von zehn warst, die als "Ausländer" auf die Realschule gingen.. und das Gymi war gleich totale Utopie. Wir wurden deswegen über Jahre hinweg auch immer wieder angefeindet, bis mein Klassenlehrer der 7./8. Klasse am Elternabend explodierte als er mitbekam, dass man meinen Opa deswegen wieder mal anmachte. Da ging es dadrum, dass ich bei einer mehrtägigen Skifreizeit ins Allgäu nicht mitfahren wollte & es deswegen 15 Euro pro Kind teurer werden würde. Natürlich waren "diese Ausländer" schuld. Das war Ende 2004. Dann war auf einmal Ruhe.

Die Klassengemeinschaft war auch ziemlich miserabel gerade in der 5./6. Klasse durch zwei extreme Störenfriede und Alphatierchen.. als die weg vom Fenster waren (Schulwechsel) wurde es etwas besser, aber mich verband mit den meisten schon damals nix & heute ist es genauso. Es gab kein Mobbing, aber das Klima war winterlich. Der eine gönnte dem anderen absolut nix; Neid & Missgunst waren Standart. Kann mich an viele derartige Gefühlsausbrüche nach Klassenarbeiten erinnern & es waren stets die scheinbar "coolen Stars und Chaos-Queens", die weinend zusammensackten weil sie eine 2.5 hatten während der Banknachbar eine 2.3 schrieb & sich beim Lehrer beklagten weil sie meinten im Nachteil zu sein. Außerdem intrigierten die Eltern gegeneinander, wo es nur ging... an fast jedem Elternabend ging es heiß her, das war bald filmreif & gerade unser Lehrer der 7./8. Klasse nahm kein Blatt vor den Mund, indem er die Eltern regelrecht wie kleine Kinder abstrafte oder des Raumes verwies ;) Lehrer ... gutes Stichwort ------> sie waren bis auf zwei sehr fachkundig, fair, freundlich & immer bemüht einen lehrreichen und informativen Unterricht zu bieten :) Vor allem Physik, Geschichte, Gemeinschaftskunde oder Französisch habe ich geliebt. Am schönsten waren in dieser Zeit aber die Nachmittage die ich mit Freunden aus der Grundschulzeit, die zumeist auf die Hauptschule wechselten, im Jugendraum vom Pfarrheim oder auf den Fahrrädern bzw. beim Musikhören verbrachte :)

Berufsschule parallel zur Ausbildung (2007-2010/11) --------> das war wiederum eine sehr sehr nette und coole Zeit, in der ich einige sehr tiefe Freundschaften schloss. Toll war, dass wir alle gemeinsam auf den selben Beruf hinarbeiteten & außerdem war die Klassengemeinschaft sehr homogen, d.h. wir waren uns alle menschlich sehr ähnlich bis auf zwei Leute, die sich immer ausgliederten. Ich war die ganzen 3,5 Jahre lang Klassensprecher, wir hatten tolle Lehrer die mehr Partner als klassische Pauker für uns waren, und das Klima an der Schule an sich war klasse.. oft geschah es, dass man sich nach der Schule oder in der Mittagspause in ein Café setzte oder an den Wochenenden was gemeinsam unternommen hat. Was in der Realschule undenkbar gewesen wäre. Die Berufsschule war total harmonisch und ich habe zu einigen Leuten sogar noch immer täglichen (!) Kontakt... es ist schon klasse gewesen :)

Was in der Schulzeit davon abgesehen tatsächlich in jeder Phase schön war, war dass finanzielle Dinge noch nicht Privatvergnügen waren bzw. das die Eltern/bei mir der Opa regulierten, dass man mittags zuhause war und sich keine Sorgen machen musste, weil das Eltern/mein Opa auch zu weiten Teilen regelten.. und die größten Probleme entweder suboptimale Notenwerte waren oder kleine Reibereien mit Mitschülern um nach heutigen Maßstäben lächerliche, kleinliche Dinge ;) 

Kommt drauf an wie gut man war und wie oft man gemobbt wurde.

Ich ging gerne zur Berufsschule und später zur Hochschule, auch ab der Oberstufe ging ich gerne zur Schule. Ja ich es war für mich die schönste Zeit


DougundPizza  04.04.2017, 23:07

Wenn das für dich die schönste Zeit war dann hast du wohl nach dem Studium einen falschen Weg eingeschlagen. Aber das Gefühl zu haben endlich selber auf eigenen Beinen stehen zu können ohne abhängig von anderen zu sein ist doch im Endeffekt viel besser.
Wenn ich sehe wieviel ich von meinem Studium im Beruf anwende, dann kommt mir der Aufwand als ziemlich große Zeitverschwendung vor^^

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Hm! Es war tatsächlich eine schöne Zeit. 13 Jahre. 

Gute Klassengemeinschaften, die Lehrkräfte waren bis auf eine Ausnahme sehr in Ordnung, es war ok. Ich hab mich angenommen- und wohl gefühlt.

Dass es aber die beste Zeit meines Lebens war, kann ich trotzdem nicht behaupten. Man ist ja doch sehr abhängig, nix darf man, alles muss man...

Das richtige Leben fängt doch erst danach an. 

Hallo! Könnte bei mir stimmen obwohl es wenig mit der Schule zu tun hatte. 

Aufgewachsen bin ich in einem Sportparadies. Skihang bis zum und Fußballplatz hinter dem Haus. Auf dem Hof ein Reck, Gewichte, Kugelstoßring, Grube für alle Sprungarten. Ich habe als Kind mehr Sport gemacht als Schule! 

Für mich eine Paradies, alles Gute.


wirbelwindx  06.04.2017, 00:31

Und doch so clever? Doch Schule :-))

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Ich würde mal sagen, das ist bei jedem anders. Für mich war es die schlimmste Zeit. Für manche ist es auch die beste Zeit, viele finden sie auch ganz ok, aber die Zeit später besser. ;)