Ist Natioanlismus ein Segen oder ein Fluch?
Hi,
Ich habe in Geschichte diese Frage gestellt bekommen, weiß allerdings nicht viel damit anzufangen, da ich Nationalismus ein wenig mit Patriotismus gleichsetze und deshalb denke, das es ja ok ist sein Vaterland zu "lieben".
Habt ihr da andere Meinungen?
4 Antworten
Der Nationalismus ist ablzulehnen und eher ein Fluch, wobei hier auch nochmal unterschieden werden muss zwischen exklusivem Nationalismus und einem inkludierendem.
Patriotismus ist die Wertschätzung der Kultur und der Geschichte und die Dankbarkeit ggü den Vorfahren, die einem solch ein Leben ermöglicht haben. Zuneigung zur Heimat. Heimatsliebe.
Aus meiner Sicht ist Nationalismus negativ und abzulehnen, weil er vorsätzlich ein Ungleichgewicht oder Machtgefälle schafft, wo überhaupt keines entstehen müsste.
"Meine Nation ist besser als deine" - ohne dass sie sich auch nur ansatzweise kennen, entzweit diese Haltung die Menschen voneinander und verhindert Kooperation.
Weil beim Fußballspielen feuern wir ja auch das eigene Land an (wo man lebt oder geboren wurde)
Deine persönliche Einschätzung kann dir keiner abnehmen - die musst du schon selbst haben oder finden
Nationalismus heißt seine eigene Nation mit einem souveränen Staat ( i.d.R Nationalstaat) zu verbinden oder eben jenen zu erhalten.
Dieser Staat gilt als einzige legitime Instanz zur Herrschaft über besagte Nation.
Versucht wird dieser Nationalstaat auf dem Grundsatz einer möglichst einheitlichen Sprache , Kultur, Herkunft und Geschichte zu begründen - was aber ohnehin der Hintergrund einer Nation an für sich ist.
Ansonsten gibt es eben noch verschiedene Betrachtungsweisen diesbezüglich
Zb auf Ethnozentrismus basierender Ethnonationalismus wo die unterschiedlichen Ethnien und Völker in ihrer Souveränität und Identität noch stärker im Vordergrund stehen und damit auch der stärkere Einfluss von Souveränismus und Seperatismus da Staaten ohne Nation in diesem Nationalismus nicht zwingend gerne gesehen werden zb das Streben der Flamen, Katalanen , Schotten usw ist u.a ethnonationalistisch geprägt.
Vertreter hiervon wären eben jene Katalanen, Flandern , Meloni, Orban , Meuthen
Völkischer Nationalismus also eine rechtsextreme Variante von Nationalismus welche auf dem Prinzip von Rassenlehre und Chauvinismus an sich basiert Vertreter davon sind u.a CasaPound, Höcke, Kubitschek etc. und es war der Grundbaustein für den Faschismus und NS
Ultranationalismus ist ein Begriff für verschiedene Formen von zu meist imperialistischen Nationalismus so wie er in der Ideologie von Putin oder Dugin vorhanden ist
Ansonsten gibt es noch einzelne Spielarten wie zb im Falle von Nordirland den irischen Nationalismus welcher Nordirland und Republik Irland wieder zu Irland machen wollen
Es gibt den unionistischen Nationalismus der Nordirland weiter als Part des UK sieht
Und es gibt die Variante in der sich die Nordiren unabhängig vom UK und Irland selbst lossagen.
Oder eben klassischer Nationalismus in dem es eben um die souveränen Staaten bis hin zu Nationalstaaten also der Identität der Nationen selbst geht womit es schwierig ist Nationalismus und Ethnonationalismus als zwei komplett getrennte Kategorien zu betrachten
Devinitiv ein Fluch er spaltet Leute und entzweit Kulturen
Also eher ein Multinationales Gefühl, aber nicht die Ablehnung des Patriotismus