Ist meine Tat zu rechtfertigen?
Es war das Jahr 1998, als unser Familenhund eingeschläfert wurde, weil es ihm gesundheitlich immer schlechter ging. Mein Vater hat ihn damals zum Einschläfern zum Tierarzt gebracht. Ich denke heute noch oft an diesen Hund, der mir viel Freude gemacht hat. Dennoch hab ich damals meinen Vater nicht begleitet, um beim Tod unseres langjährigen Familienmitglieds dabei zu sein, um an seiner Seite zu stehen. So nach dem Motto, der Papa wird's schon richten. Was hält Ihr davon?
5 Antworten
Meine Katze hatte Krebs und die Tierärztin sagte, es besser, wenn sie eingeschläfert würde, denn sie hätte Schmerzen.
Ich hielt sie auf dem Schoß, als sie die 1. Spritze bekam, von der sie nur einschlief. Erst nach einer halben Stunde bekam sie die 2. Spritze, die ihr Herz stillstehen ließ. Währenddessen hab ich sie gestreichelt und mit ihr geredet.
Du warst ja damals noch ein Kind. Ich glaube, ich hätte es als Kind auch nicht fertiggebracht, dabei zu sein.
In erster Linie geht es ja um den Hund, dass er sich nicht alleingelassen fühlt. Und er war ja mit deinem Vater mindestens genau so stark verbunden wie mit dir.
Das ist das Wichtigste, dass er nicht alleingelassen war.
Das war in Ordnung so.
Dein Vater hat dich geschützt, wohl auch sich selber, wie euren Hund.
Dir geht es wie es uns allen geht, wenn wir unseren vierbeinigen Freund haben gehen lassen müssen. So richtig es im Kopf war, den Hund einschläfern zu lassen, bleibt da immer eine Schuldgefühl, das oder jenes nicht gemacht zu haben.
Ich würde mir deswegen keine Gedanken machen. Denk an die schönen Momente, dein Hund würde es wollen, wenn er könnte.
Das sind Worte die keinen Sinn machen..gerade wenn du liebst.. ! Kein Mensch möchte seinen Hund oder Tier leiden lassen.. aber Gedanken werde ich mir immer machen.. den es geht um Leben oder Tod.. und die immer kleine Hoffnung noch helfen zu können. Meine Jessy wurde am 04.04.2023 mit 10 Jahren und schwerer Herzkrankheit in meiner Abwesenheit eingeschläfert.. laut Tierarzt ( Klinik)bekam sie einen Herzstillstand..und er musste Handeln. Ich bin am Boden.. könnte nur noch Heulen.. sie war so eine süße Maus.. Kavalier King Charles Mädchen.. Bildhübsch und eine Seele von einem Hund. Ich komme überhaupt nicht klar mit der Situation.. und muss immer an sie Denken.. wie ich sie in die Klinik gebracht habe.. wie sie mich mit ihren Bildhübschen großen Knopfaugen angesehen hat..Jessy süße Maus vergib mir das ich nicht da war.. im Herzen und Gedanken war ich es immer.. du wirst immer meine Mädchen sein.. in alle Ewigkeit. Gott hilf mir bei dem schmerz..er tut so Unentlich weh..!!
Du kannst es jetzt nicht mehr ändern und solltest damit deinen Frieden machen. Aber eigentlich begleitet man den Familienhund bis zum Schluss, zumal du mit 18 Jahren kein Kind mehr warst. Davon ausgenommen sind junge Kinder, die noch nicht verstehen was gerade passiert.
Sich Vorwürfe zu machen bringt da jedenfalls nichts. Rechtfertigen musst du dich dafür auch nicht. Ich hätte zwar anders gehandelt, kann aber verstehen, wenn jemand sowas nicht kann oder möchte. Es ist nicht einfach.
Mein Vater hat Jahre später erzählt, dass der Hund gewusst hat, dass er getötet wird. Vielleicht wollte ich das unbewusst verhindern. So tun, als wäre das ein ganz normaler Gang zum Tierarzt.