Vorwürfe Hund eingeschläfert?
Hallo Leute,
gestern musste ich meinen Hund mit Entscheidung meines Vaters, der sein Herrchen und Futterspender war, über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Ich war seine Bezugsperson, aber konnte in diesem schlimmen aber für den Hund wahrscheinlich in dieser Situation besten Moment nicht dabei sein, weil ich im Urlaub bin und kein Flieger ging. Ich wollte ihn aber auch keine drei Tage leiden lassen. Als mein Vater in die Klinik kam, hat mich mein Schatz gesucht, dann ist er mehr oder weniger friedlich in Papas Armen eingeschlafen. Ich mache mir unendlich viele Vorwürfe, schließlich war ich für ihn die Welt und er ist sie für mich (gewesen). Und ich war in diesem Moment nicht dabei! Er wurde von meinem Vater im Garten neben den anderen Tieren vergraben, die er so liebte. Sein Kuscheltier hat ihn begleitet.
Aber wie kann ich wieder gut machen, das ich nicht dabei war?
Wie kann ich ruhig schlafen? Es geht einfach wegen der Vorwürfe nicht.
Danke und LG
11 Antworten
Du wolltest ihn nicht leiden lassen und warst selbst verhindert.
Egal wie deine Fellnase von dir gegangen wäre, es wäre niemals leicht.
Und das Tier drei Tage auf deine Anwesenheit warten zu lassen, nur damit man selbst ein ruhigeres Gewissen hat, wäre nicht fair. Wer sein Tier liebt muss es auch in so einer Situation gehen lassen.
Dein Hund wird nun von der anderen Seite der Regenbogenbrücke auf dich herab sehen und sicherlich verstehen, weshalb du nicht dabei sein konntest.
Denke liebevoll an ihn zurück und erinnere dich an die vielen schönen Momente, die ihr miteinander hattet. Du musst dir keine Vorwürfe machen und auch nichts wiedergutmachen.
Er ist von seinem Leiden erlöst und das ist das Wichtigste. Und er war ja nicht allein; es war ja jemand aus seinem "Rudel" dabei.
Alles Gute für dich!
Ich kann gut verstehen, wie du dich jetzt fühlst 😢. Aber, sieh es mal so: wenn du glaubst, dass mit dem Tod "alles vorbei ist", ist es jetzt zu spät, noch etwas tun, "wieder gut machen" zu wollen.
Aber, wenn du glaubst, dass der Tod nicht "das Ende" ist ( auch für Tiere nicht ), dann weiß dein Hund, dass du an ihn denkst und ihn liebst. Und, das ist das Wichtigste !
Du hast alles richtig gemacht. Du hast in seinem Sinne gehandelt.
Vielleicht tröstet dich das ein wenig ?
Liebe Grüße: Manu
Mir ging es ähnlich als mein Vater im Sterben lag. Die Ärztin meinte er würde die Nacht nicht mehr überleben. Wir wurden gefragt ob er künstlich am Leben gehalten werden sollte, da er aber einst mal sagte das er im Fall der Fälle solche Maßnahmen nicht möchte, waren meine Mutter und ich uns einig ihn gehen zu lassen. Ich habe diesem Mann jeden Tag die Hand gehalten, als er ins Koma viel habe ich mit ihm gesprochen. Ich bat ihn zu kämpfen, uns nicht zu verlassen. bis die Schwester nach einer Kontroll Untersuchung meinte er sei sehr schwach und das es an der zeit were das sich alle Familien Angehörigen von ihm verabschieden. Das letzte was ich zu ihm unter Tränen sagte, war "ich bin bereit dich gehen zu lassen" dann ging ich raus und erwartete meinen Mann, ich sagte ihm er solle sich von ihm verabschieden. Als ich wieder rein kam, sah ich meine Mutter, mit dem Kopf auf dem Brustkorb meines Vaters, die Krankenschwester an dem Offenen Fenster mit den Worten "lassen wir ihn weiter reisen"
Das letzte was ich ihm sagte war nicht, ich liebe dich, es war nicht, ich bin bei dir... Nein ich sagte, ich bin bereit dich gehen zu lassen.
Es fühlte sich für mich so an als hätte ich ihn im Stich gelassen 😪.
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, solche Schuld Gefühle dauern eine Weile an. Bei mir ist es jetzt 2 einhalb Jahre her und ich denke immer wieder daran ob ich nicht mehr hätte tun können. Auch als er krank wurde.
Nun kann ich dir nur das ans Herz legen was mir mein Umfeld ans Herz legte und was mir zumindest ab und an den Schmerz erleichtert,
"er hat gewusst das du ihn Liebst, und gefühlt das du da warst, er war dir dankbar, daß du ihn gehen und nicht leiden lassen hast" nun lebt er in deinem Herzen weiter und solange du an ihn denkst, ist er nicht gestorben.
Ich weiß nicht ob dir meine Erfahrung und die Tipps von außen weiter helfen, aber ich hoffe du kannst nun etwas ruhiger schlafen.
Ich schicke dir einen Engel der dir hilft mit all dem klar zu kommen ❤️
Oh nein, schlimm was dir widerfahren ist. Das tut mir schrecklich leid. Aber vielen Dank, dass du deine Geschichte mit mir und der GF-Community geteilt hast. Mir hat deine Antwort sehr doll weitergeholfen. Unendlich vielen Dank!
kein Flieger ging. Ich wollte ihn aber auch keine drei Tage leiden lassen
dieses Wissen ist alles, was ich bräuchte, um schlafen zu können.
Trauig, aber in der sicheren Gewissheit, dass ich das, was ich machen konnte, für das leidende Tier habe machen lassen.
Deinem Hund geht es jetzt gut. Er fragt sich nicht, wo du warst oder warum du nicht da warst. Er hatte Schmerzen und hat Erlösung gefunden.
Trauere über den Verlust, das gehört dazu - aber lass die Selbstvorwürfe weg. Den Hund drei Tage leiden zu lassen, bis du dich hättest zu ihm bewegen KÖNNEN, wäre mies gewesen.
Das er ohne dich eingeschläfert werden musste, ist zwar (für dich!) nicht optimal, weil dir der Moment des Abschieds und hinüberbegleitens fehlt, aber für den Hund war es gut und richtig so!
Das solltest du dir rational bewusst machen.
Es ist wirklich einfach nur die Wahrheit - und irgendwo tief in dir drin weißt du das auch! Ich wünsche dir, dass die Trauer bald der lächelnden Erinnerung weichen wird! Alles Gute!
Danke. Irgendwie hast du recht, wirklich vielen Dank!