Ist lernen in den Ferien sinnvoll?

HarmonyZ  05.07.2023, 17:36

Wer zwingt einen in den Sommerferien zu lernen?

Lilykid 
Fragesteller
 06.07.2023, 15:31

Eltern oder andere Erziehungsberechtigte Personen

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ist sinnvoll, das Lernen zu lernen und so zu üben, dass man zuversichtlich ist und Spaß daran hat. Keiner wird sich Stoff leicht und nachhaltig einprägen, wenn er die ganze Zeit beim Lernen gelangweilt oder gestresst ist oder Versagensangst hat.

Am besten lernt man immer, wenn man sich irgendeinen kleinen Aspekt sucht, der einem gefällt, für den man sich begeistern kann. Das kann die (Anwendung der) Lernmethode selbst sein oder ein kleiner, unbedeutender Aspekt des Inhalts oder Fragen, die man selbst zum Stoff formuliert hat und wirklich wissen möchte. Oder Spaß an der Recherche zum Thema. Auf diesen Aspekt sollte man sich konzentrieren.

Sobald man ein bisschen gelernt hat, also im Gedächtnis hat und anwenden kann, sollte man sich das bewusst machen und immer darauf zurückkommen, was man schon kann (Freude, Selbstvertrauen, Erfolgsaussicht) und das als Anreiz nehmen.

In den Ferien zu lernen kann sich lohnen, wenn man Grundlagen aufholen möchte oder Lernmethoden und Zeitmanagement selbst üben möchte, um in der Schulzeit darin selbstsicherer zu sein. Also zu schauen: Wann lerne ich am besten? Wie fange ich an? Wie bleibe ich motiviert? Wie viel Zeit am Stück kann ich konzentriert lernen? Wie viele Vokabeln, Fachbegriffe oder Jahreszahlen kann ich in 10 min lernen? Wie müsste ich das in der Schulzeit aufteilen? Wie verstehe ich einen Text am besten, wie lange brauche ich, um einen Fachtext oder fremdsprachlichen Text zu lesen? Wie gehe ich mathematische Aufgaben an, wenn ich nicht genau weiß, was ich machen muss?

Usw.

Wenn man sich das als Challenge setzt, also wirklich wissen will, wie man während der Schulzeit effektiver lernt, vielleicht schon mal Dinge lernen möchte, von denen man weiß, dass sie einem schwer fallen (Fachbegriffe oder Konzepte, die man immer verwechselt etc.) oder einfach etwas Grundlagenwissen zum Stoff des neuen Schuljahres in den Fächern, die einem schwer fallen, aufbauen möchte - dann kann sich das lohnen!

Dann sollte man seinen Ferientagesplan vorher analysieren: Wann stehe ich auf, wann gehe ich ins Bett, wann bin ich zu Hause, wann habe ich dort Zeit? Wie viel Zeit möchte ich pro Tag einsetzen? Möchte ich täglich lernen oder nur an bestimmten Tagen?

Für den Anfang wäre eine kurze Zeit von 5 bis 30 min gut. 5 min: Auch nur mal einen kurzen Abschnitt lesen, ein Konzept nachschlagen, einen oder ein paar Fachbegriffe lernen. Ziel wäre dann, überhaupt täglich etwas zu machen. Ist das kein Problem mehr, geht man weiter auf 10 min. 10 min vor dem Frühstück im Schulbuch lesen oder einen Wikipediaeintrag/ Abschnitt zu einem Schulthema lesen.

Man muss nicht täglich stur lernen, man könnte auch mal eine Geschichts- oder Naturwissenschaftsdoku schauen oder in einem Fachblog lesen.

Man kann auch sagen, "ich übe jeden Tag in den Ferien 5 min eine Aufgabe zum Thema Xyz!"

Es hilft natürlich, weil man am Ball bleibt.

Als ich in die Oberstufe kam - neue Schule - fragte der Biolehrer, was wir denn vor den Ferien gemacht hätten. Es waren Schüler aus verschiedenen Schulen in der Klasse. KEINER konnte sich erinnern, was er vor 6 Wochen zuletzt in Bio gemacht hatte! Das zeigt doch, dass es sinnvoll ist, hin und wieder mal zu aktivieren, was man im vorherigen Schuljahr gelernt hat!

Lilykid 
Fragesteller
 05.07.2023, 17:42

Das ist eine sehr gute Antwort. Danke!

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Seit ich freiwillig immer wieder lerne ist Schule/lernen viel weniger schlimm geworden es macht mir jetzt sogar Spaß neues zu lernen.

Ich sage mir immer wieder das mir lernen Spaß macht, das hilft. Außerdem fällt es mir in der Schule seitdem auch deutlich leichter da ich den Stoff schon einigermaßen kann und da diese Blockade, dieser Stress, der mit dem lernen da war, jetzt so gut wie weg ist.

Ich lerne auch immer die fächer die mich gerade interessieren, damit es nicht langweilig wird und ich weiterhin spaß an den Fächern haben kann.

Lilykid 
Fragesteller
 06.07.2023, 20:11

Es geht nicht um das freiwilliges Lernen.

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laurica446  06.07.2023, 20:18
@Lilykid

Ich weiß. aber wenn man das lernen anders betrachtet und daran arbeitet, das man keine so krass negative Gefühlen gegenüber dem lernen hat, ist es einfacher zu lernen. Dann kann man auch in den Sommerferien lernen, ohne den Druckdurch die Eltern etc die ganze Zeit. Wenn man sieht das das Kind freiwillig lernt, muss man es dem Kind ja nicht sagen. Ich finde es angenehmer "freiwillig" zu lernen, als von meinen Eltern es gesagt zu bekommen, das ich lernen muss. Hoffe man versteht was ich meine.

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Ist bestimmt von Vorteil, wenn man die Zeit nutzen will, um bestimmte Defizite ausgleichen zu wollen - aber mindestens die Hälfte der Ferien sollte man einfach auch mal ausspannen und den Schulstreß komplett ignorieren. Man hat sich schließlich Erholung verdient.

Ich hab das nie gemacht...

Man könnte sich natl. gut vor, bzw. nachbereiten...also nicht einfach das Zeug in die Ecke werfen, sondern kurz 'sichten', ggf. noch mal sortieren und abheften. Schauen was man nächstes Schuljahr braucht!

Sowas wie SommerSchool ist in D nicht üblich. Ohne Lehrer oder passendes Material ist es auch schwer iwelche Lücken zu füllen!

Tasha  05.07.2023, 17:40

Na ja, es gibt Lernseiten, Lernvideos auf YT, Lernhilfen in Büchereien - es gibt da schon diverse Möglichkeiten, autodidaktisch vorzugehen! Man sollte es nur nicht übertreiben! Nicht: "8 Stunden täglich lernen!", sondern "10 bis 30 min täglich lernen oder auch nur jeden zweiten Tag"!

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Was soll daran verkehrt sein in den Ferien zu lernen. Meine Eltern hätten mir früher in den Hintern getreten wenn ich das nicht gemacht hätte. Die Sommerferien sind 6 Wochen. Wenn man später in der Ausbildung ist hat man nur 6 Wochen Urlaub über das ganze Jahr verteilt. Ich kann mich in meinem Urlaub auch nicht die ganze Zeit auf die faule Haut legen.