Ist krank melden im Teamberuf unkollegial?

11 Antworten

Deine Kollegin ist wohl sehr schnell mit Urteilen.

Ja, wenn der Schülerin seit z.B. zwei Tagen bekannt ist, dass sie heute nicht arbeiten kann und sie am Wochenende nicht arbeiten musste, hätte sie sich etwas früher melden können.

Es ist aber oft der Fall, dass man nicht schon einen oder zwei Tage vorher weiß, dass man krank wird. Wenn einem AN z.B. drei Stunden vor Schichtbeginn schlecht wird, er Durchfall bekommt, sich den Fuß verstaucht oder Fieber bekommt, kann man sich nicht schon viele Stunden oder gar Tage vorher abmelden.

Unkollegial ist für mich, wenn man "keinen Bock" hat und deshalb nicht zur Arbeit geht, obwohl bekannt ist, dass einige Kollegen wegen z.B. Urlaub fehlen und man unterbesetzt ist.

Ist das unkollegial?

Sagen wirs so: ich könnte es mir jetzt auch leicht machen und sagen 'wenn man krank ist, ist man krank'... aber das ist halt eben nur die halbe Wahrheit.

Denn es gibt halt eben 'krank' und es gibt 'krank'.

Bei euch in der Pflege ist das nochmal was anderes, denn da arbeitet man ja mit kranken, alten oder insgesamt geschwächten Menschen... insofern ist das wieder ein Sonderfall.

Aber wäre es jetzt ein Bürojob ist es halt wirklich ein 'es kommt drauf an'. Denn im Endeffekt müssen die Kollegen die Arbeit auffangen. Und wenn man dann eine verstopfte Nase und schlecht geschlafen hat ist das was anderes als wenn man mit 39 Grad Fieber im Bett liegt.

Die Aussage der Kollegin ist natürlich total daneben: Denn auch wenn das Team das auffangen muss hat weder SIE noch jemand anderes vom Team (vermutlich) Lust sich bei der Kranken anzustecken, oder?
Insofern ist es ab einem bestimmten Punkt sicher auch unkollegial krank zur Arbeit zu kommen und dabei seine Keime gleichmäßig im ganzen Raum zu verteilen.

Sini13 
Fragesteller
 07.08.2023, 08:24

Man muss nicht zwingend eine ansteckende Krankheit haben, um nicht arbeitsfähig zu sein. Ich weiß ja nicht warum sich die Schülerin krank gemeldet hat. Aber ich gehe davon aus, dass sie es schon einschätzen kann, ob sie arbeitsfähig ist oder nicht. Ich habe schon oft mit ihr gearbeitet und sie ist sehr verantwortungsbewusst.

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BeviBaby  08.08.2023, 08:06
@Sini13

Dagegen sage ich ja gar nichts. Du hast nur gefragt ob es unkollegial ist sich krank zu melden, wenn man krank ist.

Ich habe darauf meine Antwort gegeben: Es kommt drauf an.

Das beinhaltet, dass es Fälle gibt, in denen es unkollegial ist und andere, in denen es vollkommen okay ist zu Hause zu bleiben... schlicht weil man wirklich arbeitsunfähig ist.

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Sini13 
Fragesteller
 08.08.2023, 08:12
@BeviBaby

Ja dem stimme ich auf jeden Fall zu. Ich wollte damit nur sagen, dass ich es auch nicht unkollegial finde, wenn man z.B. starke Schmerzen hat, was ja nichts ansteckendes ist, und sich deswegen krank meldet. Man kann kranken und alten Menschen auch nicht helfen, wenn man körperlich eingeschränkt ist. Mit nem gebrochenen Bein hast du auf Station nichts zu suchen, aber einem Bürojob könnte man vielleicht noch nachgehen.

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BeviBaby  08.08.2023, 08:13
@Sini13

WIe gesagt: Das mit dem ansteckend sein ist nur ein Beispiel unter vielen. Ich habe jetzt wirklich auf 'krank' abgezielt und nicht auf ein tatsächliches arbeitsunfähig, wo ja eigentlich schon im Wort steckt, dass mit Arbeit nichts ist.

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Sini13 
Fragesteller
 08.08.2023, 08:17
@BeviBaby

Also wenn sich jemand krank meldet, dann gehe ich von einer Arbeitsunfähigkeit aus. Wenn derjenige arbeitsfähig wäre, dann könnte er ja zur Arbeit kommen.

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Familiengerd  07.08.2023, 13:19
'wenn man krank ist, ist man krank'... aber das ist halt eben nur die halbe Wahrheit.

Nein!

Hier geht es um das "Krank-sein", nicht um ein "Krank-machen"!

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BeviBaby  08.08.2023, 08:07
@Familiengerd

Doch!

Denn 'krank sein' heißt eben nicht immer auch 'arbeitsunfähig sein'.

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Familiengerd  08.08.2023, 09:16
@BeviBaby

Davon ist aber doch hier die Rede: arbeitsunfähig wegen Erkrankung!

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Das kommt darauf an, warum man sich krank meldet und wie die Umstände sind.

Bei uns (Schichtarbeit) muss zum Beispiel immer eine bestimmte Mindest-Personalstärke anwesend sein. Fällt eine(r) aus, muss fast immer ein anderer aus seinem Frei kommen, denn einen Personalüberhang haben wir nur selten.

Wenn ich das ganz genau weiß und melde mich nur deshalb krank, weil ich "heute irgendwie müde bin und überhaupt nicht so gut drauf", dann finde ich das schon ziemlich unkollegial. Ein(e) andere(r) muss deshalb spontan kommen, weil ich - deutlich gesagt - heute keine Lust auf Arbeit habe. 🤨

Was ganz anderes ist es, wenn jemand richtig krank geworden ist. Wer mit 40 Fieber aufwacht, der sollte auch zu Hause bleiben und wer sich das Bein gebrochen hat, kann meist auch nicht arbeiten. Da ist das nun mal nicht zu ändern.

Normalerweise kennt man diesbezüglich aber seine Kolleginnen und Kollegen und kennt auch die Leute, die gerne mal nur wegen "chronischer Unlust" zu Hause bleiben.

Es ist noch viel schlimmer mit einer Grippe zur Arbeit zu kommen und Patienten und Kolleginnen damit anzustecken.

Hallo,

nein gegen Krankheit kann man nichts machen. Sie hat doch alles richtig gemacht in dem Sie sich gemeldet hat. Es kann auch passieren, dass man sich 3 Std vor dem Dienstbegin krank melden muss da man sich übergeben hat oder Fieber bekommen hat. Das kann man doch nicht beeinflussen. Finde die Einstellung der Kollegin nicht in Ordnung. Gerade wenn man krank ist ist das fernbleiben vom Arbeitsplatz kollegial da man dann niemanden ansteckt. Die Schülerin kann ja auch nichts machen gegen die Personalknappheit in der Pflege. Der Kommentar der Kollegin geht gar nicht. Du selbst hast total richtig reagiert am Telefon.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe schon viele unterschiedliche Sachen beruflich gemacht