ist es verantwortbar, die "Tagebau Hambach" Fläche durch einen tiefen See einer zukünftigen Nutzung zu entziehen?


04.07.2023, 12:18

es geht aber auch bei der Nutzung vorrangig um die zukünftige Nutzung für im Einzugsbereich von Großstädten befindlichen Hunderte von Millionen Menschen, denn kann auch Entzug von Fläche in der gleichen Zahlenangabe den Nutzungswert für Menschen gleichgestellt werden, wenn Bodenfläche höher zu bewerten ist als problematische Wasserfläche?

5 Antworten

Selbstverständlich ist das nicht nur vertretbar sondern auch eine sehr gute Idee.

Gewässer speichern in entsprechender Größe sogar mehr CO2 als Wälder und das auch noch Nachhaltiger.

Und wenn das mit dem CO2 nicht in den Griff genommen wird, dann braucht man sich auch nicht um Wohnungsbau in "hundert Millionen Jahren" Sorgen zu machen.

MaryLynn87  04.07.2023, 14:09

Ergänzung: "hunderte Millionen" scheint ein Lieblingsausdruck von dir zu sein. Back mal vernünftig große Brötchen wenn man dich ernst nehmen soll.

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bachforelle49 
Fragesteller
 11.07.2023, 12:39
@MaryLynn87

Synonym für unendlich .. aber in der Sache gebe ich dir recht, danke für den Hinweis

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MaryLynn87  11.07.2023, 12:42
@bachforelle49

Es bringt aber nichts für die Unendlichkeit zu planen wenn vorher schon alles kollabiert weil der unendlich tolle Plan scheiße ist.

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Wenn man den See überhaupt gefüllt kriegt, was andernorts in alten Tagebauen schon sehr schwierig wird, dann ist so eine große Wasserfläche ideal um die umliegende Landschaft günstig klimatisch zu beeinflussen.

Wasser braucht sehr viel Wärme um sich im Sommer aufzuheizen. Es ist also eine riesige Klimaanlage für die ganze Region und belässt damit auch bei Hitzewelle die umliegenden Nutzflächen lebenswerter. Dazu binden Seen oft sogar besser den Kohlendioxid der Luft als ein Wald.

Ein See ist also fast so etwas wie die optimale Nutzung, wobei ich mit der "zweitbesten" Lösung Wald persönlich mehr Freizeitwert verbinde.

Acker - oder Bauland hingegen gibt es mehr als genug und bringt für die Allgemeinheit noch am wenigsten. Besonders weil in Deutschland das Bevölkerungsmaximum erreicht ist und mit Rückgang der Einwohnerzahlen gerechnet werden sollte, was eine weitere Versiegelung mehr als fragwürdig macht.

Aylamanolo  04.07.2023, 12:31

Der Fragesteller rechnet mit 100en Millionen Menschen hierzulande. Ein wahrer Freund der Flüchtlinge.... da wäre Afrika praktisch entvölkert.

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bachforelle49 
Fragesteller
 11.07.2023, 12:43
@Aylamanolo

wenn auf 1000 Jahre zB und mehr dutzende und aberdutzende von Generationen kopfzahlmäßig hochgerechnet werden, dann kommt man leicht auf diese Zahl .. aber in der Sache etwas über das Ziel hinausgeschossen, ok und danke für den Hinweis

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Zur Renaturierung eines solchen Gebiets braucht es vielleicht 50 Jahre. Hier über Jahrmillionen nachzudenken, halte ich angesichts einer Geschichte des homo sapiens von 200.000 Jahren für ziemlich vermessen.

Das wäre ungefähr so, wie wenn du einen Säugling fragst., wie er sich seine Rente vorstellt.

bachforelle49 
Fragesteller
 04.07.2023, 12:11

immerhin interessante Aspekte, zumal der Bezug zur "Rente" für den Säugling . also im wahrsten Sinne des Wortes auch politisch "abgrund" - tief - versemmelt . sagen wir mal so, die Relevanz, ob 50 Jahre oder 50 Millionen Jahre, zeigt ohnehin die Ahnungs- und Hilflosigkeit der derzeitigen Politik, die Gedanken aufkommen läßt, wie "nach uns die Sintflut" im übertragenen Sinne natürlich, weil, es gibt ja Gründe für alles .. die zu benennen aber ein Buch füllen würde

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Aylamanolo  04.07.2023, 12:39
@bachforelle49

zeigt ohnehin die Ahnungs- und Hilflosigkeit der derzeitigen Politik, die Gedanken aufkommen läßt, wie "nach uns die Sintflut

Komisch. Nach uns die Sintflut ist doch eher der Wahlspruch von deinesgleichen. MEINE Leute versuchen, die Sintflut zu verhindern.

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bachforelle49 
Fragesteller
 04.07.2023, 13:00
@Aylamanolo

das erkenne ich nicht, weil die Details fehlen .. die heutigen Politiker haben ja noch nicht einmal eigene Kinder, geschweige kleine .. immerhin verleugne ich nicht die Vernetzbarkeit der heutigen Probleme untereinander - heute wird aber nur "schön" geredet - bißchen "schwarz sehen" sollte ruhig erlaubt sein angesichts der CO2 Thematiken

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Quaeror  27.07.2023, 10:13

Die Renaturierung braucht erheblich länger, nach 50 Jahren sackt das Gebiet vielleicht nicht mehr, von Natur kann in diesen Gruselgegenden keine Rede sein

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Durch Begeradigungen und Kanalisierung praktisch aller Fließgewässer und Trockenlegungen der weit überwiegenden Mehrzahl aller Flussauen und Feuchtgebiete haben wir in ganz Europa erheblich weniger Gewässerfläche als in ungestörter Natur. Wir leiten das Wasser auf schnellstem Weg ins Meer. Das verkürzt die Zeit während der Wasser vor Ort versickern und das Grundwasser auffüllen kann. Und es reduziert die Verdunstung und damit die Wolkenbildung. Mit dieser Landschaftsveränderung graben wir uns systematisch das Wasser ab und gefährden die Nutzbarkeit weiter Teile Europas für zukünftige Generationen. Jede einzelne Wasserfläche ist wertvoll.

Man kann Tagebaulöcher nicht für Land- oder Forstwirtschaft nutzen. Der fruchtbare Boden ist abgebaggert worden, um die Kohle offen zu legen. Da wächst nichts mehr.

Eine wesentliche Zunahme der Bevölkerung ist übrigens nicht zu erwarten. Innerhalb der nächsten Jahrzehnte werden wir wohl die 10 Milliarden knapp überschreiten, danach geht es wegen übermäßig ausgebeuteter Resourcen wieder bergab. Falls mit allen Mitteln Kriege um Wasser und Nahrung geführt werden, kann es sogar sprunghaft um Milliarden bergab gehen.

Der Mensch wird in hunderten Millionen Jahren nicht mehr existieren. Kaum eine Säugetierart lebt bis zum Aussterben mehr als ein paar wenige Millionen Jahre.

Der Mensch ist zwar erfinderisch, wenn es ums Überleben geht, aber noch deutlicher erfinderischer wenn es ums Töten und Zerstören geht. Der Mensch wird aussterben, das ist absolut sicher.

Landschaftseingriffe muss man nicht in Zeitspannen von mehr als höchstens 10 Millionen Jahren denken. Spätestens dann ist das alles durch natürliche Prozesse wieder völlig umgebaut und nicht wiederzuerkennen. Die Erde war immer dynamisch und wird es immer bleiben. Falls sich die Oberfläche der Erde in den nächsten 20000 Jahren genauso stark verändert wie sie es in den letzten 20000 Jahren getan hat, sind dann selbst von unseren größten Baumaßnahmen nur noch kaum erkennbare Reste übrig.

Der Tgb. Hambach hat eine Gesamtfläche, also rekultivierte Fläche plus Wasserfläche, von 85.000 Hektar. Das sind 0,2% der Fläche von NRW. Also wenn das Bundesland diese Fläche unbedingt für die menschliche Nutzung bräuchte hätte es ganz andere Probleme.

Was war dort vorher? Heide und alle Naselang ein Dorf. Ein völlig zersiedeltes Gebiet. Heute gibt es dort wieder zusammenhängende Gebiete mit Natur. Was Besseres kann den Menschen dort doch nicht passieren. Denn ohne Natur kann der Mensch auf Dauer nicht existieren.