Ist es problematisch, dass Teenager von Ruhm und Berühmtheiten besessen sind (Pro und Contra)?

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Pro: Man hat ein Hobby, befasst sich mit Träumen, stellt sich ein schönes Leben vor, hat ein Thema mit Gleichgesinnten, schaut sich vielleicht etwas Positives von den Stars ab (macht das gleiche Sportprogramm, bildet sich fort, nimmt ein bestimmtes Hobby auf). Man könnte Gestik oder Rhetorik vom Star übernehmen (darin sind die meist gut geschult) und damit im RL mehr Aufmerksamkeit oder Erfolg haben (Referate, Bewerbungsgespräche etc.).

Negativ: Man könnte sich eher klein und unbedeutend fühlen, das Gefühl haben, man wäre nichts, wenn man nicht irgendwann reich und berühmt wird, möglicherweise kauft man vom knappen Taschengeld teures Merch, man könnte traurig werden, weil einen der Star nie bemerken oder mit einem interagieren wird, man könnte traurig werden, weil man nicht das gleiche wie der Star auf gleichem Niveau kann, also bspw. so gut Fußball spielen oder so.

Man kann allg. argumentieren, dass Obsession immer zwei Seiten hat: Erstens, man hat etwas zu tun, ein Thema, es ist einem selten langweilig, man weiß immer, was man noch verfolgen könnte und zweitens, man könnte keinen Raum mehr für etwas anderes haben und sein Leben nur aus zweiter Hand leben, seine eigenen Interessen und seine Freunde aus den Augen verlieren, weil man sich nur auf das Leben des Stars konzentriert. Der Star lebt Leben, erlebt Dinge, unternimmt etwas mit Freunden, wird im Beruf erfolgreich, lernt Neues und man selbst verpasst das eigene Leben, weil einen vor allem das Leben des Stars interessiert. Das könnte man später bereuen, im Sinne von "verpasster Jugend".

PS

Es kommt immer auf die Art des Fandoms an.

Bewundere ich nur den Menschen oder animiert mich diese Bewunderung, selbst etwas zu lernen? Schaue ich eine Arztserie und kaufe mir ein Medizinlehrbuch und lerne so immer mehr über Medizin? Bewundere ich einen Fußballspieler und fange selbst an, gezielter zu trainieren? Bewundere ich einen Sänger oder Musiker und fange selbst an, Gesangsstunden zu nehmen oder mein Instrument ernsthafter zu üben? Bewundere ich einen Schriftsteller und recherchiere Hintergründe zu seinen Büchern, baue also mein Allgemeinwissen aus, oder verbessere meine Sprache oder fange selbst an, Kurzgeschichten zu schreiben?

Das wäre dann alles positiv und produktiv!