Ist es normal, dass man nicht existieren will?

Support

Hallo LilyInstaGirl1,

Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.

Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).

Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/

Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was  Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!

An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf! 

Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktionen/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.

Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!



Viele GrüßeJenny, Support31 von gutefrage

27 Antworten

Hallo LilyInstaGirl1,

wenn man wie Du in einer Krise steckt, ist es nicht ganz einfach, wieder Mut zu fassen und nach vorn zu schauen. Doch es ist auch nicht unmöglich, wenn man die richtigen Schritte tut, die einem dabei helfen, sie zu überwinden. Aber wie soll das gehen?

Nun, es gibt manche Ereignisse im Leben, die lassen sich nicht mehr ändern oder rückgängig machen. Es nützt nichts, sich mit aller Kraft dagegen aufzubäumen. Am besten ist es, so schwer es auch fallen mag, sich mit dem, was nicht zu verändern ist, abzufinden und die Sache so gut wie möglich abzuschließen. Es geht also darum, dem Unabänderlichen nicht endlos nachzutrauern, sondern den Fokus auf das zu richten, was man verändern und beeinflussen kann.

Statt also in eine Art Schockstarre zu verfallen, könntest Du Dich fragen, was Dir in Deiner Situation am besten helfen kann. Zum Beispiel wäre es durchaus hilfreich, mit jemandem, dem Du vertraust, offen über Deine Empfindungen zu sprechen. Allein das Reden kann schon eine heilsame Wirkung haben!

Wenn Dein Gesprächspartner Dich versteht und mit Dir mitfühlt, wird es Dir ganz bestimmt leichter ums Herz werden. Auch frage Dich immer, was Du verbessern kannst, selbst wenn es nur relativ kleine Dinge sind. Aktiv zu werden nimmt einem das Gefühl der Hilf- und Machtlosigkeit.

Wichtig ist es gerade jetzt, dass Du nicht immer nur über die Krise und über das, was sie verursacht hat, nachdenkst. Richte Deinen Sinn auf die vielen kleinen schönen Dinge im Leben: das Singen der Vögel, ein prächtiger Sonnenuntergang, ein leckeres Essen, die gemütliche Tasse Kaffee usw. Manchmal verliert man den Blick dafür und nimmt sie als zu selbstverständlich, ohne sich wirklich daran zu erfreuen.

Bedenke, dass das Leben aus mehr als nur aus Sorgen besteht! Die vielen kleinen Freuden im Leben wahrzunehmen hilft einem, manches aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Wenn Du den Eindruck hast, alles wachse Dir über den Kopf, dann gestehe Dir ein, dass Du Hilfe brauchst. Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche, ganz im Gegenteil! Hier ist eine kleine Auswahl von Anlaufstellen, die Dir vielleicht weiterhelfen können:

- Notfall-Seelsorge: Telefon-Hotline (kostenfrei, 24 h), auch Auskunft über lokale Hilfsdienste:

  • 0800 - 111 0 111
  • 0800 - 111 0 222
  • 0800 - 111 0 333 (für Kinder / Jugendliche)
  • Email: unter www.telefonseelsorge.de

Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge hören Dir gut zu, nehmen an Deinen Problemen Anteil und können Dich bei Bedarf auch an entsprechende Einrichtungen verweisen. Du kannst Dich hier zu jeder Tages- und Nachtzeit anonym beraten lassen.

- Sozialpsychiatrischer Dienst: Er bietet Menschen in psychischen Krisen Beratung und auch weitergehende Hilfen an. Oft findest Du diesen Dienst im Gesundheitsamt oder kannst die Adresse und Telefonnummer über das Gemeindeamt erfragen. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

- Beratungsstellen der Jugendämter, Erziehungsberatungsstellen und Ehe-, Familien-, Lebensberatungsstellen: diese sind in jeder Stadt und Gemeinde Ansprechpartner für die unterschiedlichsten Probleme.

Es mag sein, dass Du Dich im Moment ziemlich schwach und mit allem überfordert fühlst. Da kann es Dir helfen, wenn Du Dich an Deine alten Stärken erinnerst. Denke z.B. darüber nach, was Du bisher schon alles bewältigt hast und was Dir in Deinem Leben gut gelungen ist. Das hilft Dir dabei, zu erkennen, dass Du auch jetzt nicht völlig hilflos bist.

In Dir steckt wahrscheinlich mehr, als Du Dir im Moment zutraust. Knüpfe daher an Deine früheren Leistungen und Erfahrungen an und Du wirst erkennen, dass Du in Wirklichkeit gar nicht so schwach bist.

Auch wenn für Dich im Moment alles grau und trübe aussieht, bedenke, dass das nicht für immer so bleiben muss! Dinge verändern sich und es mag sein, dass Du in einigen Monaten das, was Dich gerade so herunterzieht, nicht mehr als ganz so schlimm ansiehst. Oder es mag sein, dass es Dir gelungen ist, das eine oder andere Problem besser zu bewältigen. Es gibt also keinen Grund, in Trübsal und Hoffnungslosigkeit zu versinken!

Wenn Du an Gott glaubst, dann vergiss nicht, dass er von Deinen Problemen weiß und er Dir gern helfen möchte. In der Bibel lässt er den Niedergedrückten sagen: "Ich, der Hohe und Erhabene, der ewige und heilige Gott, wohne in der Höhe, im Heiligtum. Doch ich wohne auch bei denen, die traurig und bedrückt sind. Ich gebe ihnen neuen Mut und erfülle sie wieder mit Hoffnung" (Jesaja 57:15, Hoffnung für alle).

Wie aber kann Gott Dir neuen Mut geben? Wenn Du Dich ihm zuwendest, in seinem Wort liest und darüber nachdenkst! Darin findest Du viele tröstende Gedanken. Ich denke da z.B. an die Psalmen, die größtenteils von Menschen geschrieben wurden, die sich zeitweise in auswegloser Lage befanden, dann aber die Erfahrung machten, dass Gott ihnen oft auf unerwartete Weise geholfen hat.

Ich wünsche Dir, dass es trotz allem, was Du gerade durchmachst, in Deinem Leben bald wieder bergauf geht! Auch wenn es momentan noch sehr schwer ist, denke bitte daran, dass auch die längste Krise irgendwann überwunden ist. Beachte die genannten Tipps und gib nicht auf, und Du wirst sehen, dass irgendwann nicht mehr alles so hoffnungslos aussieht!

LG Philipp

LilyInstaGirl1 
Fragesteller
 30.07.2019, 10:38

Das Problem ist ja, dass diese Sache die ich nicht ändern kann eine Krankheit ist die mich mein Leben lang begleiten wird und ich kann damit nicht abschließen. Und ich glaub es kann sich keiner hier vorstellen wie sehr mich das einschränkt.

reden hat noch nie geholfen.

Kein Gesprächspartner wird mich verstehen weil niemand diese Krankheit versteht. Nichtmal meine Psychologin. Statt versuchen mich zu verstehen macht sie mir lieber ständig Vorwürfe & dass ich nicht erwarten darf dass Menschen meine Krankheit verstehen.

Das ist ja dieses Problem. Ich kann nicht aufhören darüber nachzudenken was die Krise ist. Weil ich mein Leben lang dadrin stecken werde & ich halte es nicht mehr aus.

während ich diese Krankheit habe werden auch kaum meine Depressionen weggehen weil ich mit dieser Krankheit nicht glücklich werden kann.

Das meiste was mein Leben schwer macht kann ich nicht ändern.

Aber was bringen mir denn diese kleinen Freuden? Ich erlebe sie nichtmal jeden Tag dafür leide ich die restliche Zeit. Ich versteh ja was du sagen willst aber niemand wird glücklicher durch solche Kleinigkeiten wenn der Rest seines Lebens schrecklich ist.

in therapie bin ich ja schon aber es bringt nix.

aber wie soll ich bei so einer seelensorge anrufen wenn ich nie allein bin? Meine Eltern dürften das niemals hören & ich lebe in ner Großstadt. Hier ist man nie allein.

und vllt kann ich sogar wegen meiner Krankheit nicht da anrufen...

mir ist noch nie etwas in meinem Leben gelungen was von Bedeutung ist. Ich hab immer schon alle enttäuscht. Es ist gar nichts wie früher seit der Krankheit & ich kann die Dinge von früher nicht mehr machen.

doch ich versinke in Hoffnungslosigkeit weil es wirklich keine Hoffnung gibt...

Fazit: es ist hoffnungslos

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Philipp59  30.07.2019, 18:52
@LilyInstaGirl1

Das tut mir sehr leid! Bekommst du eine spezielle Therapie?

Wichtig ist es, dass du möglichst vieles über deine Krankheit und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten in Erfahrung bringst! Manchmal können auch alternative Behandlungsstrategien sehr hilfreich sein.

Ich kenne mich leider nicht mit dieser Krankheit aus. So kann ich Dir eben nur einen grundsätzlichen Rat geben.

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Ich denke dass auch ständig, aber durch meinen Glauben (persönlicher Glaube, nicht nur anerkannte Vorstellungen wie alles im Christentum oder so) kann ich nur denken, dass der Tod mir auch keine Erlösung bringt. Aber ich glaube dass es normal ist so etwas mal zu denken. Das Leben hat gute und schlechte Zeiten, wenn es um andere Menschen geht (bei mir ist es anders aber egal)

Und nein, ich glaube nicht an die Hölle oder so, dass ist komplizierter und das kann ich nciht in so einer kurzen Antwort beschreiben werden.

LilyInstaGirl1 
Fragesteller
 23.07.2019, 21:03

Das Problem ist dass mein ganzes Leben eine schlechte Zeit ist

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Stelomena2  23.07.2019, 21:51
@LilyInstaGirl1

Liegt das an einer nicht änderbaren Tatsache die zum Leben dazugehört oder an bestimmten Ereignissen und Personen?

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Stelomena2  24.07.2019, 09:08
@LilyInstaGirl1

Dann geht's dir ja vielleicht wie mir...du musst vieles einfach akzeptieren und die schönen Momente genießen

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LilyInstaGirl1 
Fragesteller
 24.07.2019, 17:00
@Stelomena2

Wenn es schöne Momente gäbe... kann mich nicht an einen einzigen erinnern

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Hi,

Ich kann total gut verstehen in was für einer Lage du da grad drinsteckst. Ich hab auch derzeit ständig das Gefühl, dass mein Leben hoffnungslos und einfach nicht mehr lebenswert ist. Und auch ich habe bereits mehr als ein paar Mal mit Selbstmordgedanken gespielt (und sie auch schon mal selbst in Taten umgesetzt) und hab auch oft das Gefühl das mich eigentlich keiner so wirklich versteht. Ich merk ganz genau wie es meine Seele jeden Tag ein bisschen mehr auffrisst und das einfach schrecklich. Ich weiß genau wie du dich jetzt gerade fühlst.

Ich geh zur Psychotherapie und hab auch manchmal das Gefühl dass ich trotzdem auf keinen guten Pfad mehr finden werde weil ich total wertlos bin.

Aber der Punkt ist, dass du dir wie schon oben in einem Kommentar auch steht, dass du dir immer bewusst machen solltest die guten Dinge im Leben zu sehen. Auch wenn es schwer ist. Und wenn es verdammt nochmal wehtut. Aber ich bin sicher, es gibt wirklich viele Menschen auf dieser Welt die dich lieben und schätzen so wie du bist. Denk immer daran wenn du traurig bist und nicht mehr glaubst dass dein Leben noch einen Sinn macht. Übrigens find ich es eine ganz schöne Schande von deinerTherapeutin, dass sie dir Vorwürfe macht, weil du bist ja wohl nochmal die letzte Person die was für ihre Krankheit kann. Wenn sie übrigens meint, dass du nicht erwarten dürftest, dass andere Menschen deine Krankheit nicht verstehen, dann könnte sie vielleicht auch ein bisschen Recht damit haben. Nicht jeder weiß wie absolut beschissen, trostlos und hoffnungslos sich für Menschen mit Suizidgedanken und Depressionen anfühlt und sie dann auch noch abzustempeln (wie es manche von ihnen tun), sie sollten sich nur nicht so anstellen und so schlimm wäre das alles doch gar nicht macht mich ebenfalls immer furchtbar wütend und das ist einfach nur wahnsinnig unfair. Wenn man schon solchen Menschen Tipps geben sollte, dann sollte man sich wenigstens mal darüber informieren wie es ihnen wirklich geht!

Ich kenn dich ja nun nicht so gut, aber ich bin immer bei dir und immer hinter dir, egal was passiert. Das solltest du jetzt einfach mal wissen. Und denk immer dran: du bist nicht allein!

LilyInstaGirl1 
Fragesteller
 07.03.2020, 21:17

Vielen Dank das ist eine schöne Antwort <3

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ArwenPotter  09.03.2020, 18:12

Ich freu mich immer wenn ich Leuten helfen kann

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Nein. Es kommt auf die Bedingungen, die Dein Leben so machen, dass Du es als unerträglich empfindest. Wenn Du diese und auch Deine Einstellungen beibehälst, wird sich nichts ändern.

Hallo. Ich kenne deine Gründe nicht weshalb du so denkst und ich kann auch verstehen, wenn du sagst dass du das hier nicht öffentlich reinschreiben möchtest. Ich glaube, jeder Mensch hat irgendwann in seinem Leben Mal ein Tief, ich glaube dass sogar viele schon einmal an Selbstmord gedacht haben.

Ich lese aus deinen Kommentaren, dass du eine unheilbare Krankheit hast. Das tut mir sehr leid für dich und ich kann dich verstehen dass du so denkst. Ich würde nichteinmal behaupten, dass es nicht normal ist, so zu denken. Wir kennen deine Beweggründe und deine Geschichte nicht. Jedoch hast du bereits selbst gesagt, dass du das deinen Eltern und Freunden nicht antun willst. Als außenstehende Person habe ich leicht reden. Ich würde dir dennoch gerne etwas ans Herz legen: auch wenn alles für dich aussichtslos ist – es gibt auch schöne Dinge im Leben. Versuche etwas für dich zu finden, dass dir einen Sinn zurückgibt. Habe gelesen, dass du in Behandlung bist, das finde ich toll, denn nicht jeder in so einer Situation will sich helfen lassen.

Man muss sich mit Dingen, die man nicht ändern kann abfinden, das ist leider so. Jedoch kann man selbst auch etwas dazu beitragen, dass man vielleicht nicht dauerhaft an diese schlimmen Dinge denkt. Du hast bestimmt (hoffentlich) einige Menschen in deinem Leben, die alles für dich tun würden. Das allein ist es doch schon Wert, jeden Tag aufzuwachen und weiterzumachen. Es fällt ein bisschen schwer, dir Ratschläge oder gut gemeinte Dinge zu sagen, weil ich dich und dein Umfeld nicht kenne, aber ich wünsche dir von Herzen alles Gute und dass du irgendwas findest, dass dir den Willen gibt, nicht aufzugeben.  

LilyInstaGirl1 
Fragesteller
 23.07.2019, 16:28

Danke wirklich für diese nette Antwort

leider hab ich nicht so Menschen um mich rum :(

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