Ist es klug, Hunde aus Tötungsstationen zu retten?

8 Antworten

Es gibt, wie überall, auch im Tierschutz "schwarze Schafe", die sich in erster Linie bereichern wollen. Es gibt aber auch viele Orgas, die wirklich aktiv versuchen etwas vor Ort zu verändern (Kastrationen, Aufklärung der Bevölkerung, etc.) Alle über einen Kamm zu scheren ist unfair. Zumal Rumänien z.B. viel mit Korruption zu kämpfen hat und sich da einige an den Hunden bereichern, wofür die Tierschützer nichts können.

Bei Orgas, die Hunde aus der Tötung vermitteln, würde ich immer welche vorziehen, die mit Pflegestellen arbeiten. Denn in der Tötung selbst lässt sich der Charakter des Hundes gar nicht richtig einschätzen. Seriöse Orgas arbeiten auch transparent und beantworten auch "kritische" Fragen.

Man sollte allerdings NIE einen Hund aus Mitleid kaufen und auch von Orgas Abstand nehmen, die ihre Hunde auf die Tour vermitteln wollen.

Nur die Hunde in ein anderes Land zu karren, wo sie unter Umständen bei unpassenden Haltern landen, bringt vielleicht für ein paar wenige etwas, langfristig bekommt man das Straßenhundeproblem aber nur mit Kastrationsprojekten und Aufklärung in den Griff.

Virgilia  21.05.2020, 15:13

"Meine" Straßenhunde kommen aus einem kleinem, privatem Shelter einer inzwischen guten Freundin aus Rumänien. Da wussten wir in etwa, was für Hunde auf uns zukommen. Außerdem tut sie alles für ihre "Babys" und kümmert sich auch um Hunde, die nicht vermittelbar sind (alt, krank, nicht als Haushund geeignet, ...) und die Hunde dürfen tagsüber in einen der Freiläufe und sitzen nicht nur im Zwinger.

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Von wem hast du das denn gehört? Von einem der keine Ahnung, aber dafür um so mehr Vorurteile hat?

Die seriösen Tierschützer reißen sich ihre Ärsche auf, um Hunde und Katzen aus ihrem Elend zu erlösen. Sie fahren mit ihren Privatautos hunderte von Kilometern, organisieren Spenden für Unterbringung für Tierärzte, die die Tiere kastrieren und ärztlich versorgen.

Das Alles, weil andere Menschen zu dämlich, geizig oder gedankenlos sind ihre Tiere kastrieren zu lassen (oder anders den Nachwuchs zu verhindern)

Dann gibt es da noch Gesetzgeber, die Prämien für eingefangene Tiere bezahlen (teilweise mit EU-Unterstützung). Diese Tiere haben dann eine Frist von wenigen Wochen. Wenn sich jemand oder sogar der Besitzer findet, gut. Wenn nicht-->Tötung.

Die Tierfänger machen also das Geld; vielleicht helfen manche sogar nach indem sie selbst Tiernachwuchs auf die Straße werfen...ich weiß es nicht.

Am Besten wäre es, wenn die eingefangenen Tiere kastriert und wieder freigelassen würden. Aber genau das verbietet der Gesetzgeber. Also nehmen sich deutsche Tierschützer dieses europäischen Problems an und vermitteln Tiere nach Deutschland.

Vielleicht meinst du aber auch die Welpenmafia, die genau so skrupellos Hunde vermehrt wie andere Füchse oder Nerze oder oder...

Die vermehren Hunde der gerade angesagten Rassen ohne Rücksicht auf Tierleid/gesundheit. Die Welpen werden dann entweder aus dem Kofferraum verkauft (hinter der Grenze oder auf einem Wochenmarkt) oder auch ganz scheinheilig bei einem Strohmann in Deutschland oder Grenznähe gelagert. Diese armen Wesen sollte man tatsächlich nicht kaufen um diese mafiösen Strukturen auszutrocknen. Diese Mafia hat aber mit Tierschutz so gar nichts zu tun.

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Dass Tierschutz ein Kampf gegen Windmühlen ist, wissen alle Beteiligten. Aber tausende von Augenpaaren danken es ihren neuen Menschen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hatte in den letzten 15 Jahren 5 Hunde, 1 -3 gleichzeitig.
 - (Tiere, Hund, Haustiere)

Hallo, also ich habe bisher nie Erfahrung mit dem Thema gehabt und bin da einfach reingestolpert 🙈. Ich hatte bis vor 2 Jahren eine wundervollen Hund. Naja nach 2 Jahren wurde es Zeit wieder einen 4 Beiner aufzunehmen. Natürlich aus dem Tierheim. Wie es so ist haben wir einen gefunden und naja er kommt ursprünglich aus Rumänien. Eine Woche habe ich gelesen gelesen und gelesen. Ja wir haben uns dafür entschieden mit all den macken die er eventuell Preis geben wird. Ich bereue nix... Er ist ein sehr lieber und ruhiger Kerl. Ob es klug ist kann man nicht sagen. Es kommt darauf an ob du bereit bist viel Zeit, Geduld, Kraft und Ausdauer zu investieren. Auch die Seite das der Hund immer eventuell Angst haben wird. Sagen wir es so... Diese Hunde sind bereits geformt von negativ Erfahrungen und du kannst ihnen nicht wie bei einem Welpen deinen persönlichen Stempel geben. Hoffe das ist verständlich geschrieben und es hilft dir etwas.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Was heißt "klug"?

Erstmal sollte man sich generell die Frage stellen, ob man für einen Auslandshund überhaupt die notwendigen Voraussetzungen erfüllt, sowohl was Lebensumstände als auch Wissen und Fertigkeiten angeht.

Wenn du einen Hund aus dem Ausland adoptierst, weißt du nie, was du am Ende wirklich bekommst, musst also auf alles vorbereitet sein. Es kann sein, dass der Hund schwerst traumatisiert ist und deshalb vor allem und jedem Angst hat, evtl. beißt, wenn er sich bedroht fühlt, nicht an der Leine gehen kann, jagen und stromern geht, nicht im Auto mitfahren kann, nicht stubenrein ist, seine Ressourcen verteidigt, nicht alleine bleibt ohne die Wohnung auseinanderzunehmen, Besucher oder Artgenossen attackiert und bei jedem Geräusch anschlägt.

Wenn man meint, mit all dem zurechtkommen zu können und notfalls einen guten, gewaltfrei arbeitenden Trainer an seiner Seite hat, muss man sehr genau schauen, von welcher Organisation man den Hund holt.

Es gibt Organisationen, die extra Hunde produzieren, um sie dann teuer nach Deutschland zu vermitteln. Es gibt auch Hunde, die in ihrer Heimat bisher ein schönes Leben geführt haben (ja, auch auf der Straße), die von Touristen gestreichelt und kugelrund gefüttert werden, alle Freiheiten haben und plötzlich in ein Leben gezwängt werden, welches aus Regeln und Verboten und Einschränkungen besteht, einfach aus falsch verstandener Tierliebe irgendwelcher Tierschützer heraus.

Ich persönlich würde mir keinen Hund direkt aus dem Ausland ins Haus holen. Wenn es unbedingt ein Auslandshund sein muss, dann von einer deutschen Pflegestelle oder aus einem deutschen Tierheim, wo ich den Hund vorher genau kennenlernen kann. Alles andere wäre mir viel zu risikobehaftet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Hundebesitzer und ehrenamtlicher Verhaltensberater

Ich würde mir eher einen aus dem Tierheim oder direkt vom Züchter holen, denn die Hunde aus der Tötungsstation, werden meist nicht sonderlich gut behandelt... Dementsprechend verhält sich das Tier auch gegenüber fremden. Habe selbst meinen Hund vor 8 Jahren (damals war er 6 Monate alt!) von so einer Station geholt... Nun ja Erfahrungsgemäß beißt er jeden und alles was fremd ist und er hat auch des öfteren schon meine Oma angefahren, obwohl diese NUR vom Stuhl etc aufgestanden ist. Liegt aber wahrscheinlich eher an meiner mangelnden Erziehungskonsequenz, waren sogar schon in einer Hundeschule, da ist er der netteste und anständigste Hund.😱😅 Ich denke solche Hunde kann man mit Wolfshunden vergleichen -> Überraschungspaket! Können ganz toll und lieb sein oder auch nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung