Ist es angesehener wenn ich einen Abschluss in einer Uni statt einer FH habe?

3 Antworten

Ganz banal: Universitäten sind für eine wissenschaftliche Karriere besser, und tendenziell auch für Bewerbungen im Ausland. Letzteres allein wegen der Bekanntheit und Sichtbarkeit.

FHs haben dafür den Anspruch größerer Praxisnähe. Das kann stimmen, muss es aber nicht immer.

Ansonsten gilt: du bekommst so viel aus einem Studium raus, wie du reinsteckst. Wer immer nur das Minimum absolviert, betrügt sich selbst, egal auf welcher Hochschulform.

GuteFrage770  13.10.2020, 20:55

Aber für das Ausland ist das nur dann der Fall, wenn man an einer der wenigen bekannten Universitäten studiert. Bekannt sind eigentlich in meinem Bereich Informatik nur TUM, RWTH und das KIT. Und außerdem auch nur dann, wenn man wirklich so gut ist, einen Schnitt zwischen 1 und 2 zu haben.

Ich denke, gerade dadurch dass der Ruf im Ausland nicht bekannt ist, funktioniert das nicht, dass man wie hier einen "automatischen" Noten-Vorschuss bekommt, aufgrund der Schwierigkeit. Ich weiß nicht einmal, ob das wirklich so ist, aber es scheint hier an meiner Uni das vorherrschende Mantra zu sein, um eine Begründung für das weitere Durchpushen durch Inhalte, die einem nicht liegen zu haben, anstatt zu erkennen dass man eher praktisch als theoretisch veranlagt ist.

Dann sollte man sich eher auf einen guten Notenschnitt im Pool der "im Ausland unbekannten Unis" fokussieren: Da sehe ich die HAW als eine gute Wahl.

[Nebengedanke: Aber eigentlich auch in DE. Wechsler von der Uni an die HAW schreiben keine besseren Noten, "weil es so viel einfacher ist", wie viele sagen, sondern weil der Fokus der Inhalte ein anderer ist. Es wird etwas sehr abstrakt-theoretische Schwierigkeit weggenommen, und stattdessen etwas im Stärkenbereich der Studenten hinzugefügt: Sehr viel praktische Anwendung, mit allen Facetten und Problemen die die Welt der Praxis mit sich bringt. Wenn man die Stärken in sich anspricht, dann fällt das einem leichter, und man ist - na klar - besser. Ebenso gibt es Menschen, die ihren Stärkenbereich im theoretisch-abstrakten Bereich haben.]

Das ist meine Analyse der Situation, weshalb ich plane im nächsten Semester mein Studium an der HAW neben meiner Uni fortzusetzen. Der Vorteil, man hat weiterhin die Nähe zum Unicampus, viele Unternehmen und Möglichkeiten und ich habe so eine HAW, die ebenfalls einen sehr guten Ruf in DE hat, als Alternativweg oder Plan B.

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Wenn Du nur einen Bachelor erreichst, ist das wohl gleich schlecht angesehen, egal wo Du studiert hast. Das war nun wirklich das Dümmste was die Bürokraten machen konnten. In meinen Augen ist das nur ein erweitertes Grundstudium und kann kaum mit dem alten Diplom verglichen werden. Damit wurden die Hochschulen quasi zu Berufsausbildungsanstalten für die Masse der Studenten degradiert. Damit ist aber auch der wissenschaftliche Anspruch an den Unis für diese Leute weitgehend kaputt.

Für den Master gibt es teilweise erhebliche Notenhürden, so dass viele das gar nicht erst machen können.

An den grossen Unis herrschen gerade im Fach BWL teilweise chaotische Zustände, da völlig überlaufen. Die FHs in den Ballungszentren stehen dem inzwischen kaum nach.

NameNochGesucht 
Fragesteller
 10.02.2020, 14:20

ich möchte nicht BWL studieren, hab das nur als Beispiel genommen. Aber danke für deine Antwort!

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Das kann man so nicht sagen. Formal sind die Abschlüsse mittlerweile gleich. Es gibt natürlich sicherlich den einen oder anderen Arbeitgeber, der Uni-Absolventen bevorzugt bzw. möglicherweise auch umgekehrt. Zumindest hier bei uns in der Gegend kenne ich viele Absolventen, die auch bei Amazon oder Google landen und das von beiden Richtungen aus. Viel wichtiger wo du studierst sollte halt sein, wie du studierst und was du mitnimmst. Die beste Uni nutzt dir nichts, wenn du dann einfach nur so halb durchrutschst.