Ist ein Studium die schönste Zeit im Leben?

13 Antworten

Das unterscheidet sich ziemlich nach Studiengang und je nach dem wie viel Du Dir vornimmst. Außerdem verteilt sich die Arbeit nicht regelmäßig auf das ganze Semester, sondern am Ende ist Klausurphase und da hast Du dann (je nach Fach, Leistungsanspruch, eigener Genialität und vorheriger Vorbereitung) mitunter kein Wochenende mehr frei und arbeitest bis spät abends. Ähnliches kann passieren, wenn man mit Hausarbeiten in Verzug gerät und um 2 Uhr nachts noch versucht Word dazu zu bewegen die Abbildungen zu lassen wo man sie hingetan hat. Vieles ist eine Planungsfrage, aber man kennt sich ja und weiß, ob man zu den Studenten gehört die ein Motivationsproblem haben bis sie ein Zeitproblem bekommen.

Ich hatte durchaus auch Vorlesungen um 8 Uhr morgens und einmal eine um 18:30 Uhr am Abend. Mit dem Besuch der Veranstaltungen ist es halt meistens nicht getan. Die müssen vor- und nachbereitet werden, es werden Referate gehalten und Hausarbeiten geschrieben. Oft kommen Berichte, Gruppenarbeiten, Kleinprojekte und was immer dazu die (je nach Fach) ziemlich viel Zeit in der Bibliothek und/ oder am Schreibtisch erfordern. Dabei ist es meistens viel unklarer als in der Schule was denn nun eigentlich erwartet wird, was genau man braucht und wie viel genug ist. Man hat irgendwie nie das Gefühl wirklich fertig zu sein.

Dazu kommt, dass man sich auch den Rest seines Lebens nun selbst organisieren muss, das Maß an Administration wird von vielen unterschätzt, ebenso wie die Zeit die ggf für Haushalt usw. draufgeht. Oft braucht man einen Job neben dem Studium um das überhaupt finanzieren zu können.

Trotzdem war das für mich schon eine schöne Zeit voller neuer Freiheiten und der Chance mich mit Dingen zu beschäftigen, die mich wirklich interessiert haben. Es steht einem alles mögliche Wissen zur Verfügung, man kann in diverse Vorträge gehen oder mal in die Vorlesungen anderer Fachbereiche mit reinsitzen. Es gibt einen Haufen außeruniversitärer Angebote die man nutzen oder einfach mal ausprobieren kann. Man kann sich sein Leben selber gestalten. Trotzdem ist Studium auch viel Arbeit, wer erwartet nur Spaß zu haben, der wird enttäuscht sein. Mit den Freiheiten kommen manche besser, andere schlechter zurecht.

Schöner Wunschtraum eines ahnungslosen Schülers ;-)
Studieren ist viel schwieriger, anspruchsvoller, arbeitsintensiver und zeitaufwändiger als Schule!

Insbesondere bei den Studienfächern mit den richtig guten Zukunftsaussichten (Informatik, Ingenieur-Studiengänge, Mathe, Jura, Medizin,...) da bleibt nicht viel Freizeit. Auf jeden Fall längst nicht so viel Freizeit wie in der Schule.

Für die meisten Studenten ist im Rückblick die Schule wie Kindergarten ;-)

In Deutschland bricht im Schnitt jeder 3. Student sein Studium ab!
Warum wohl?
Weil man zu viel Freizeit hat?
Oder weil man völlig überfordert ist von den Anforderungen des Studiums und es nicht schafft?

Natürlich gibt's auch einfachere und weniger anspruchsvolle Studienfächer, aber da ist fraglich, wie sinnvoll das Studium dann ist, denn dafür besteht meistens kaum Bedarf am Arbeitsmarkt.

ne ausbildung ist viel einfacher. da haste deine 35/40 h woche. wenn feierabend ist, ist ruhe. die schule ist auch nicht so schwer.

das studium erfordert viel selbstdisziplin und man muss an wochenenden und nach den vorlesungen noch lernen, sich um praktika bemühen etc.

hab beides gemacht und die ausbildung war viel einfacher.

Ich habe mal gelesen, dass Depressionen bei Studenten am ausgeprägtesten sind und konnte mir das gut vorstellen. Mein Vater suggerierte mir stets, dass für ihn das Studium die schönste Zeit war und er es so fantastisch fand. Bei mir war das ganz anders. Ich hatte in dieser Zeit viele Ängste und auch Depressionen.. Versagens- und Prüfungsängste,, Zukunftsängste, Sorgen, ob ich später mal Kinder bekomme usw. Ich war so unzufrieden, dass ich mein Studium abbrach, um es zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Im Nachhinein habe ich in dieser Zeit viel gelernt, aber die schönste Zeit kam danach....jetzt bin ich froh, dass ich im Leben angekommen bin und die Ängste mich nicht mehr so im Würgegriff haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kommt wohl aufs Studium an; bei manchen hast du auch weniger Freizeit als in der Schule, in Naturwissenschaften auf jeden Fall. Lernen muss man im Studium auch, tendenziell mehr als in der Schule, würde ich sagen, Aufgaben oder Hausarbeiten gibt es ebenfalls, wie viel kommt halt auf den Studiengang an. Wenn es das richtige Studienfach ist, kann es aber mehr Spaß machen als Schule, wo man sich die Fächer ja nicht aussuchen kann, mit denen man sich beschäftigen muss.