Ist ein Studium an einer FH kein richtiges Studium?

6 Antworten

Doch aber es wird an einer Fachhochschule studiert.

Der andere Weg wäre über eine Universität.

Danke, daß ich und tausende Kollegen mal wieder als Ingenieure zweiter Klasse betitelt werden. Aber hast du dich eigentlich schon mal darüber informiert, was der Unterschied zwischen einem Studium an der FH und einer Uni ist? Du solltest dir mal darüber Gedanken machen.

Am besten fangen wir mal mit der englischen Übersetzung von FH an: University of Applied Sciences!

Du hast richtig gelesen: Universität für angewandte Wissenschaften. Was heißt das nun? Bis vor einigen Jahren galt, daß Fachhochschulen keine Grundlagenforschung betreiben dürfen. Diese war ausschließlich den Unis vorbehalten. Dies ist aber in dieser Form nicht mehr gültig. Heute wird auch in FHs Forschung betrieben, besonders zusammen mit der Industrie.

Und hier sind wir beim zweiten Aspekt einer FH. Diese sind näher an der Industrie und am Mittelstand und damit näher an der Praxis. Daher ist die Ausbildung und das Studium näher an der Praxis ausgerichtet. Das heißt aber noch lange nicht, daß man hier von Schulunterricht sprechen muss. Jeder Professor hat die freie Wahl (genauso wie an der Uni), wie er seine Vorlesung gestaltet, was er in seiner Vorlesung bringt.

Ich hatte in meinem Studium alle Formen: Eigenstudium, Vorlesung, unterrichtsähnliche Vorlesung. Dies kommt aber in den Ingenieurwissenschaften auch zustande, da viele Vorlesungen mit weniger Studenten besetzt sind als in einer Uni. Manche Professoren provozieren daher auch Fragen der Studenten oder Diskussionen.

Am besten du überlegst du auch einmal wieviele Dipl.-Ingenieure (FH) an den Dingen entwickelt haben, die du täglich benutzt. Wenn du das alles aus deinem Leben entfernst, wirst du ohne Telefon, Computer, Handy, Kühlschrank und vielleicht auch ohne Dach über dem Kopf dastehen. Letzteres wurde vielleicht von einem Bauingenieur oder Architekten mit FH-Diplom geplant.

MrKnife 
Fragesteller
 29.08.2017, 23:49

Ich bin doch selber Student an einer FH

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Chauze  30.08.2017, 00:31
@MrKnife

Dann frage ich mich, ob du dir bewusst bist, was du machst.

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"kein richtiges Studium?" - Wer sagt denn was?

Das Studium an der FH ist mehr praxisorientiert - sollte es zumindestens sein. Und es ist vor allem auch für Leute, die keine Hochschulreife haben, mit der sie an einer Universität zugelassen werden.

Man kann übrigens mit einem FH- Abschluss (Prädikatsexamen mindestens 2,4) an einer Universität zur weiteren Ausbildung zugelassen werden.

Noch etwas: das Grundstudium ist auch an der Uni seit der Bologna-Reform stark "verschult" - der Traum vom freien Studentenleben ist schon lange ausgeträumt. Wenn Du Deine Arbeit nicht machst, bekommst Du Deine Scheine nicht und wird auch auf weiteren Stufen des Studium nicht zugelassen, d.h. du bekommst schlicht und einfach keinen Seminarplatz.

An der Uni sind die ersten Semester in den meisten Ingenieurwissenschaftem, z.B. Elektrotechnik, Maschinenbau die Anforderungen in Mathe und Physik deutlich höher als an der FH. Die Zahl der Studienabbrecher nach den ersten zwei Semestern ist hoch.

Vergiss das Gerede und wähle nach objektiven Kriterien, was besser zu deinem Ziel und zu deinen schulischen und beruflichen Voraussetzungen passt.

Das ist für dich ganz verständlich,denn eine Fachhochschule ist für dich keine richtige Herausforderung!