Ist die Rahmenhöhe beim Fahrradkauf wichtig, wenn ich meinen Sattel und das Lenkrad ändern kann?

8 Antworten

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Nö, die Radgröße ist eigentlich das egalste am Fahrradkauf. Solange du kein Mountainbike willst, ist die Radgröße schon durch den Einsatzbereich vorgegeben. Und beim Mountainbike ists schlicht Geschmackssache.

Du kannst eine falsche Rahmengröße eben nicht nach Belieben korrigieren!

Nehmen wir die Sattelstütze: Ja, du kannst sie höher stellen. Aber irgendwann darfst du sie nicht weiter herausziehen, weil ja ein Stück im Rahmen verbleiben muss. Auch eine längere Sattelstütze ist nicht das Gelbe vom Ei, denn eine solche Kombination flext deutlich mehr als wenn du einen höheren Rahmen hättest. Bei einem flachen Winkel des Sitzrohres wird dein Gewicht auch zu weit nach hinten verlagert, sodass an Steilstücken eher das Vorderrad vom Boden abhebt.

Unbegrenzt tief kannst du den Sattel auch nicht stellen. Ist der Rahmen zu hoch, sitzt du irgendwann mit den Genitalien auf dem Oberrohr auf, was spätestens beim "flotten Anhalten" sehr schmerzhaft werden kann. Je nach Konstruktion des Rahmens kannst du die Sattelstütze auch nur begrenzt tief einschieben.

Außerdem unterscheiden sich die Rahmengrößen nicht nur in der Höhe, sondern auch in der Länge.

Ein Rahmen der falschen Länge ist auch nur vermeintlich einfach zu korrigieren. Man könnte daran denken, einen längeren oder kürzeren Vorbau zu wählen - das hat aber direkten Einfluss auf das Fahrverhalten. Ein Fahrrad, das mit 100 mm Vorbaulänge ausgeliefert wird, ist mit einem 45 mm Vorbau so wendig, dass es kaum noch geradeaus fahren will - und mit 130 mm Vorbau fühlt es sich an, als könnte es kaum noch in die Kurve gehen.

Man könnte auch auf die Idee kommen, den Sattel weiter vor und zurück zu schieben oder gar eine Sattelstütze mit Versatz zu wählen. Doch eigentlich sollte der Sattel in Relation zu den Pedalen eine ganz bestimmte Position haben. Trittst du von zu weit vorne, leiden die Knie; trittst du von zu weit hinten, leiden die Knie und du kannst deine Kraft nicht richtig umsetzen.

Das heißt:

  • Die Radgröße ist irrelevant - entweder schon durch die Art des Fahrrades vorgegeben oder Geschmackssache.
  • Die Rahmenhöhe kann in einem gewissen Bereich durch die Sattelstütze ausgeglichen werden; die nächst kleinere Größe zu wählen, ist in der Regel noch möglich, wenn auch nicht empfehlenswert.
  • Bei der Länge des Rahmens besteht am wenigsten Spielraum. Das sollte passen. Passt es nicht, ist es sinnvoller, sich ein anderes Fahrrad zu suchen, als Experimente anzustellen.

Aber:

Man muss natürlich auch immer beachten, was für Ansprüche der Radfahrer hat. Ich beziehe mich allgemein auf den sportlichen Einsatz mit der Ambition, sich zu verbessern.

Wenn's jemand ist, der 2x pro Woche irgendwie 3 km zurücklegen möchte, werden die Ansprüche deutlich geringer sein. Diesem Menschen ist egal, wie sehr die Karre flext, wie ineffizient er tritt, ob seine Knie in dieser kurzen Zeit ein wenig leiden und wie sich die Lenkung anfühlt.

Moin,

Naja, egal ist die Rahmenhöhe nicht, sonst kann es ja sein, dass du beim Absteigen quasi auf dem Rahmen sitzen bleibst. ;-)

Man sollte sich also auf jeden Fall an einer richtigen Rahmenhöhe orientieren und gerade wenn man noch wächst, eine größere Rahmengröße wählen, sofern es vom Aufsteigen und Absteigen her noch funktioniert.

Eine Probefahrt ist also entscheidend. So wie du es aber beschreibst, sollte es passen.

Klar beeinflusst die Rahmengröße auch die Geometrie, diese kann man aber im Sonderfall vorrübergehend mit einem geänderten Vorbau beeinflussen.

Viele Grüße :)

MrDog

Woher ich das weiß:Hobby

Ein höheres Rad ist auch länger, es ist insgesamt größer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung mit Fahrrädern.

Genau das was @MrDog gesagt hat. Aber bei der Laufradgröße ist die Körpergröße egal. Ab 26 zoll kann ein erwachsener jede radgröße fahren, so hatte ich mit 13 jahren (ca 1.70m groß) schon ein 29 zoll rad. Bei der Rahmengröße kommt es auf die schritthöhe an. Bei einem zu kleinen rahmen sieht eine riesige Sattelstütze und ein massiver vorbau etwas blöd aus, bei einem Zum großen rahmen sitzt man wie gestreckt auf dem Rad. Also: Radgröße größtenteils egal, Rahmebgröße schon wichtig.

Woher ich das weiß:Hobby

Nein, ist sie nicht.

Denn die Geometrie des Rades fällt dadurch anders aus als beabsichtigt.

Stell dir vor, du säßest auf einem Kinderrad mit meterlanger Sattelstütze und entsprechend langem Vorbau. Das fährt sich trotzdem völlig anders als ein passendes Fahrrad.