Ist die Hölle eine Metapher?
Hey, also ich kannte einen etwas älteren Hoca, mit dem ich viele Gespräche und Diskussionen hatte. Er hat mir damals vieles beigebracht (das beten, das arabische Alphabet, etc) und er ist letztes Jahr leider gestorben. Eins blieb mir aber im Sinn: er sagte mir einmal, dass die Hölle eine Metapher von Gott ist, um Menschen am Sündigen zu hindern, deshalb wird die Hölle auch so oft erwähnt in den Schriften. Er sagte mir Allah wird die lieben, die gute Menschen sind aber in die Hölle wird nach dem Tod niemand kommen, nichtmal die, die viele Sünden haben. Was haltet ihr von dieser Theorie? Klingt sie logisch oder doch eher unwahrscheinlich?
9 Antworten
Hölle und Himmel sind die Regionen, in denen die vom Körper getrennten Geister relativ lange Zeit, entsprechend ihrer guten oder schlechten Taten, wie der Fall gerade liegt, zu bleiben haben. Wie lange sie sich dort auch aufhalten müssen, es ist nicht für immer und löst sie auch nicht aus dem unerbittlichen Kreislauf der Geburten und Tode heraus. Das Paradies (Himmel oder Garten Eden) ist das El Dorado gewisser Glaubensgemeinschaften. Von vielen wird es auch als Erlösung bezeichnet.
Das ändert nichts an der Tatsache, daß man, nachdem man sich der Wohltaten des Paradieses für die Zeit erfreut hat, die durch die guten Taten bestimmt wurde, wieder einen menschlichen Körper erhält, denn er allein bietet einem die Gelegenheit, jene Verdienste zu erwerben, die schließlich zu Befreiung führen.
Interessanter Glaube. Ein bisschen Christentum, ein bisschen Hinduismus. Selbst gebastelt?
Nein, sie ist keine Metapher, sondern ganz real. In vielen Ländern der Erde wird sie immer weiter ausgebaut, und Heerscharen Extremgläubiger helfen dabei fleißig mit.
Sündigen bedeutet Fehler machen, und die schlimmsten menschengemachten Höllen sind vor allem die, wo auch der Fehler gemacht wird, den Glauben daran immer mehr zu festigen, daß alles das, mit dem solche Höllen erzeugt werden, der Wille des Gottes sei, an den da geglaubt wird, was aber nur dann kein Trugschluß ist, wenn irgendwo ein abartiger Diktator zum Gott erhoben wird.
Es nicht korrekt, wir kommen zurück auf die Erde für eine neue Erfahrung. Alles gehört zur Erfahrung, egal ob wir Fehler machen und darunter leiden oder nicht.
Natürlich dient die "Hölle" zur Abschreckung. Das hat der klar erkannt. Nirgendwo ist das Höllenkonstrukt so schlimm wie im Islam. Da hat man sich allerhand einfallen lassen um naive Gemüter gefügig zu machen. Übrigens. Es ist noch keiner zurück gekommen und hat bestätigt, dass es eine Hölle gibt und auch kein Paradies. Das ist reine Glaubenssache.
Wenn er das wirklich gesagt hat, dann hat er Allah offensichtlich als ein Lügner dargestellt, die etlichen Verse aus dem Koran geleugnet, und ist somit aus dem Islam ausgetreten.
Dem Propheten wurde die Hölle sogar während seiner Himmelsreise gezeigt und er hat davon berichtet und im Koran wird es auch eindeutig und unverfehlbar offenbart.
Was sah er als Beweis an? Es gibt nur Beweise für die Existenz der Hölle.
Das ist so, als würdest du sagen: "Ich sehe ein Auto, also kann das Auto gar nicht existieren"
Für mich hört sich das auch unlogisch an, deswegen frage ich ja. Er sah die Hölle mehr als zustand eines Menschen und nicht als wirklichen Ort. Aber dankeschön für deine Antwort
"Es gibt nur Beweise für die Existenz der Hölle"
Welche Beweise? Dass Mohammed davon geträumt hat?
Nein, es war kein Traum, sondern er ist real mit Geist und Körper nach Jerusalem und anschließend in den Himmel aufgeflogen.
Das Zeugnis des Propheten (saw) ist mehr als ausreichend.
Darüber hinaus berichtet seine Frau davon, wie er das Bett verlassen hat.
Ach ja, das Zeugnis des Propheten. Was der im Traum erlebt, ist also automatisch Wirklichkeit. Woher wusste er denn selbst, dass er nicht nur geträumt hat?
Es ist mit der Religiösität so, dass eine Entscheidung zur Suche nach "Sinn, Halt und Orientierung in meinem Leben" dahintersteht. "Dies gibt mir meine Religion!" Da die Religionen - genau in diesem Bedürfnis nach Verabschiedung vom eigenständigen Denken - prompt einen Allmächtigen Gott bereithalten, darf man dessen Authorität durch keinerlei Frage und Zweifel ankratzen. So muss der religiöse Mensch dann alles fressen, auch Geschichten, von denen er selbst weiß, wie lächerlich sie sind. Denn er ist ja andererseits zur Schule gegangen und hat rationales Denken gelernt - das er in seinem Alltag auch immer anwendet, denn auch der religiöse Mensch muss ganz profan seine Brötchen verdienen. So ergeben sich immer schöne Absurditäten.
Ja das stimmt. Aber genau dies sah er als Beweis dafür, dass die Hölle nur der abschreckung dient