Die Strafe für Sünde ist der Tod oder die Hölle...?

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Hallo Richard,

die Bibel gibt eine direkte Antwort auf Deine Hauptfrage:

"Denn der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod..." (Römer 6:23).

Die Strafe für die Sünde ist also eindeutig der Tod, nicnt eine Hölle! Die Höllenlehre stammt nämlich nicht, wie viele meinen, aus der Bibel. Es stimmt zwar, dass in vielen Bibelübersetzungen das Wort "Hölle" erscheint, doch gibt dieser Begriff nicht richtig die Bedeutung der zugrundeliegenden Wörter aus den Ursprachen der Bibel wieder.

An vielen Stellen, wo in manchen Bibeln das Wort "Hölle" gebraucht wird, ist nichts weiter als das Grab gemeint. Wenn in Zusammenhang mit der Bestrafung von bösen Menschen von einem Feuer gesprochen wird, ist damit kein buchstäbliches Feuer gemeint, sondern dort steht Feuer als ein Symbol ewiger Vernichtung (nicht ewiger Qual)!

Das ist auch in Übereinstimmung mit dem, was die Bibel über den Zustand der Toten sagt. Dort steht z.B.:"Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts, auch bekommen sie keine Belohnung mehr, weil jede Erinnerung an sie in Vergessenheit geraten ist. Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst" (Prediger 9:5,10).

Was bedeutet das? Nun, wenn es nach dem Tod kein Bewusstsein gibt, dann kann es auch keine Qual durch ein Feuer geben! Die Höllenlehre ist zwar weit verbreitet, doch ist sie zum einen unbiblisch und zum anderen stellt sie Gott in ein sehr schlechtes Licht.

Auch könnte man folgende Überlegungen anstellen: Wie könnte ein Gott, von dem gesagt wird, dass er "Liebe ist" , Menschen für ein relativ kurzes sündiges Leben von 70 oder 80 Jahren dann für immer bestrafen (1. Johannes 4:8)? In welcher Relation steht eine ewige Bestrafung zu einem zeitlich begrenzten Leben in Sünde? Und würde Gott wohl seinen Hauptgegner, Satan den Teufel, dazu gebrauchen, seinen Willen ausführen zu lassen und auf diese Weise eng mit ihm zusammenarbeiten?

Außerdem: Kein normal denkender und normal fühlender Mensch käme je auf die Idee, jemandem auch nur für kurze Zeit Qualen durch ein Feuer zuzufügen! Das Rechtssystem einiger Länder sieht für die schlimmsten Verbrecher "lediglich" die Bestrafung durch den Tod vor, niemals jedoch eine Bestrafung durch Qualen irgendeiner Art.

Gott solch ein Handeln zu unterstellen, gehört mit zu den schlimmsten Gotteslästerungen, die je begangen wurden. Das macht aus ihm einen rachsüchtigen und äußerst grausamen Gott, mit dem man am liebsten nichts zu tun haben möchte. Wie gegensätzlich ist doch das Bild, das die Bibel in Wirklichkeit von Gott zeichnet!

Sie beschreibt ihn beispielsweise als einen Gott "barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit" (2. Mose 34:6). Oder wie es in einem anderen Bibeltext heißt: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4).

Es gibt somit keinen Grund, irgendwie beunruhigt zu sein. Die Bibel zeigt außerdem, dass durch den Tod sämtliche Sünden abgegolten sind. Sie sagt: "Denn wer gestorben ist, ist von [seiner] Sünde freigesprochen" (Römer 6:7).

Egal, welche Sünden jemand im Laufe seines Lebens begangen hat, sie sind mit dem Tod bezahlt. Eine Bestrafung über den Tod hinaus gibt daher keinen Sinn und steht, wie gerade gezeigt, der Persönlichkeit Gottes völlig entgegen.

LG Philipp

Philipp59  21.04.2023, 06:38

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

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Husteplume  08.12.2023, 21:01

Mit den Qualen im Feuer in der Hölle ist etwas anderes gemeint: Es sind die Seelen der Menschen, die wegen ihrer Verfehlungen bestraft werden, indem sie durchs Fegefeuer gehen müssen. Also, die Seelen erfühlen die Schmerzen, weil sie fehlgehandelt hatten und dafür bestraft werden.

Christen sehen das anders. Sie sind davon überzeugt, dass ein Mensch, der aufrichtig bereut und die Verantwortung für seine Tat übernimmt, von der christlichen Gemeinschaft aufgefangen und gestützt wird - denn ein jeder trage des anderen Last und Jesus bot den Sündern an, ihnen ihre Sünden zu nehmen, wenn sie Reue empfanden.

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Philipp59  09.12.2023, 06:19
@Husteplume

Hallo Husteplume,

meines Wissens unterscheidet die katholische Kirche die Hölle von dem Fegefeuer. Der Unterschied besteht jedoch nur darin, dass die Qualen im Fegefeuer von begrenzter Dauer sind, während sie in der Hölle ewig dauern sollen. Aber auch ein Fegefeuer widerspricht der Bibel!

Und was sind die "Seelen" von denen Du sprichst, in Wirklichkeit? In der Bibel ist das Wort "Seele"eine Übersetzung des hebräischen Wortes "néphesch" bzw. des griechischen Wortes "psyché". Wörtlich stehen diese Begriffe für "atmendes Geschöpf" bzw. "Lebewesen". Mit Seele ist somit das gesamte lebende Geschöpf gemeint und nicht ein ( unsterblicher) Teil von ihm.

Durch folgenden Bibeltext wird dies bestätigt: "Da bildete Gott, der HERR, den Menschen, aus Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele" (1. Mose 2:7 Elberfelder Bibel). Beachte bitte, dass es hier heißt, dass der Mensch eine Seele wurde und nicht, dass er eine Seele bekam.

Oder denke z. B. auch an folgende Aussage: "Was irgendeine Seele betrifft, die an ebendiesem Tag Arbeit von irgendwelcher Art tun wird, diese Seele muss ich aus den Reihen ihres Volkes vernichten" (3. Mose 23:30). Aus diesem Text geht klar hervor, dass mit Seele die ganze Person gemeint ist. Die Bibel lehrt also keine Zweiteilung von Körper und Seele.

Die Seele ist auch nicht unsterblich, wie viele denken. Deswegen steht in Hesekiel 18:4: "Siehe! Alle Seelen — mir gehören sie. Wie die Seele des Vaters, ebenso die Seele des Sohnes — mir gehören sie. Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben."

Mehrmals ist in der Bibel auch zu lesen, dass eine Seele unter bestimmten Umständen "vom Volk [Israel] abgeschnitten" werden soll (siehe 3. Mose 7:20, 21; 3. Mose 19:8). Hiermit ist gemeint, dass eine schwere Sünde mit dem Tod bestraft werden sollte.

Das Wort "Seele" wird in der Bibel nicht immer nur auf die Person als Ganzes angewandt, sondern steht manchmal als Synonym für das Leben. So heißt es beispielsweise im Buch Hiob, Kapitel 33, Vers 22: "Und seine Seele nähert sich der Grube Und sein Leben denen, die den Tod zufügen." (andere Beispiele sind in 2. Mose 4:19 und Richter 9:17 zu finden).

Warum aber wird in so vielen Glaubensgemeinschaften gelehrt, die Seele sei unsterblich? Wenn diese Lehre nicht aus der Bibel stammt, woher kommt sie dann? In einem Bibellexikon steht unter dem Stichwort "Seele" folgendes:

"Als S[eele] ist der Mensch sterblich ... Das hängt mit der ganzheitlichen Sicht der Bibel vom Menschen zusammen. Die griech. von Plato bestimmte Trennung von unvergänglichem Leib und unsterblicher S[eele] ... ist dem bibl. Denken fremd." (Calwer Bibellexikon). Die Vorstellung einer unsterblichen Seele entstammt demnach der griechischen Philosophie und nicht der Bibel. Jeder kann für sich selbst entscheiden, was er für glaubwürdiger hält.

LG Philipp

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Hm...

Der "Tod" auf alle Fälle (Hes.18,4; Röm.3,23).

Die "Hölle" (Mk.9,43) nur "im Notfall" (Offb.20,15).

Woher ich das weiß:Recherche

Die Strafe für die Sünde Adams ist der Tod, und die Strafe für schwere Sünden des Menschen ist die Hölle.

Richard30 
Fragesteller
 12.01.2023, 18:19

Aber Adam, was denkst du ist derzeit mit ihm, in welchem Zustand ist er?

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Rosenkranzbeter  12.01.2023, 18:27
@Richard30

Jeder kann sich von seinen schweren Sünden bekehren, um fortan in Heiligkeit zu wandeln.

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Der Tod ist es. Aus dem Grab kann es eine Auferstehung geben. Aus der Vernichtung (mit Hölle übersetzt) nicht. - Apostelgeschichte 24:15

Das ist recht komplex, aber ich versuche mal meine Ansicht diesbezüglich anzureißen:

Der erste wichtig Punkt ist, was denn eigentlich der "Tod" ist. Laut erstem Buch Mose sagte Gott, dass Adam und Eva sterben müssten, wenn sie von dem einen Baum essen würden. Die Bibel erzählt danach aber munter weiter von dem Leben Adam und Evas. Widerspricht sich die Bibel daher?

1Mo 2,17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben!

Das sprachliche Konstrukt bzgl "gewisslich sterben" ist da im hebräischen Text interessant. Man könnte es übersetzen mit: "...sterbend sterben...", was auf einen längeren Prozess hindeuten kann. Das würde zu dem Alterungs- und Verfallsprozess passen, den man erlebt.

Zudem ist mit dem Tod nicht das absolute Nichts oder eine Nicht-Existenz gemeint. Im AT findet man immer wieder die Vorstellung, dass man, wenn man tot ist, in das Totenreich kommt, wo man durchaus Dinge bewusst wahrnimmt, wo man sogar kommunizieren kann. Beispielsweise gibt es im AT die Erzählung davon, dass Samuel (ein Prophet) nach seinem Tod befragt wurde und er Antworten gab.

Auch im NT findet sich im Lukasevangelium eine Geschichte, in der Verstorbene kommunizieren und Schmerzen und Sorgen haben. (Lk 16,19-31)

Also: Laut Bibel ist der Tod nicht ein Zustand der Nicht-Existenz. Es ist lediglich der Leib tot.

Daneben gibt es auch den Fall, dass der Geist (eines Menschen) tot ist, der Leib jedoch lebt. Dies zeigt sich beispielsweise in dem Vers Lukas 9,60:

Lk 9,60 Jesus aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!

Natürlich kann kein leiblich Toter einen Toten begraben. Hier ist gemeint, dass die geistlich Toten (die jedoch leiblich leben) die leiblich Verstorbenen begraben sollen, da es für die geistlich Lebenden wichtigeres zu tun gibt!

Was bedeutet nun "geistlich tot"? Das bedeutet, dass die Verbindung zu Gott fehlt. Da ist eine Trennung zwischen Gott und Mensch. Das ist auch genau der Kernpunkt der Sünde: Alles, was einen Menschen von Gott trennt, ist Sünde! Der Mensch, der in der Trennung von Gott lebt, lebt in Sünde.

In Römer 6,23 steht:

Röm 6,23 Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.

Hier ist der geistliche Tod gemeint. Wer in der Sünde (Trennung von Gott) lebt, ist geistlich tot - aber durchaus (noch) leiblich am Leben.

Um nun Deine Frage zu beantworten:

...sind sie Tod, wenn sie in der Hölle sind, oder wie würdet IHR das verstehen?

Sie sind dann leiblich tot, weil sie aus dem irdischen Leben verstorben sind. Zu dem sind sie geistlich tot, weil sie in der Trennung von Gott sind. Allerdings existieren sie trotzdem und haben auch ein Bewusstsein. Ihnen ist dann auch klar, was dazu führte, dass sie dort gelandet sind.

Zu dem nächsten Punkt:

aber wenn diese Strafe die Hölle ist, dann müsste Jesus doch in der Hölle sein, oder was sagt ihr dazu?

Hier möchte ich ganz kurz erklären, was zum Thema "Hölle" zu sagen ist: Der Begriff "Hölle" gibt eigentlich nicht so klar wieder, was im hebräischen oder griechischen Text gemeint ist, denn verschiedene Begriffe werden mit "Hölle" übersetzt.

Es gibt gemäß Bibel ein Totenreich. Dies ist ein Bereich, in dem die bisher verstorbenen Menschen auf ihr Gericht warten. Grob ist es in zwei Unterbereiche unterteilt: ein Bereich für die Gottlosen und ein Bereich für die Gottesfürchtigen.
Also gewissermaßen ein negativer und ein positiver Bereich. Der negative Bereich ist noch weiter untergliedert, aber das mag hier zunächst nicht interessieren.

Nun zu Jesus: Ja, er starb am Kreuz und hat damit "bezahlt", was wir Menschen hätten bezahlen müssen. Gemäß Röm 6,23 (s.o.) ist der Lohn der Sünde eben der Tod. Jesus kam also ins Totenreich, aber kam er in den positiven oder negativen Bereich? Er kam in den positiven Bereich, weil er ein gottesfürchtiges Leben geführt hat.

Jesus hat damit mehr "bezahlt", als für die Sünden aller Menschen nötig wäre.

Als Jesus am Kreuz sagte, "es ist vollbracht", benutzte er ein Wort, das auch für das vollständige Tilgen von Schulden genutzt wurde.

Joh 19,30 Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.

Interessant an dem Vers ist auch, dass er (freiwillig) seinen Geist übergab. Das bedeutet, ihm wurde nicht das Leben genommen, sondern er hat es freiwillig gegeben!

Aber Jesus musste nun nicht ewig im Totenreich bleiben. Sein Tod reichte, um alle Schuld zu bezahlen.
Auch in unserem Rechtssystem ist so, dass wenn jemand seine (finanzielle) Schuld nicht bezahlt bzw. nicht bezahlen kann, ihm ggf. eine Gefängnisstrafe droht. Kommt nun ein Freund und bezahlt die Schulden für ihn, muss keiner der beiden ins Gefängnis.

...die Menschen Damals dachten ja, es gibt eine Annihilation

Nein, die Menschen damals glaubten nicht an eine völlige Auslöschung.

dann wäre es doch nicht wirklich fair, wenn sie nicht die genauen Umstände gekannt hätten.

Ich bin der Meinung, dass die Menschen alles nötige wussten und dass sie nicht bis ins letzte Detail alle Einzelheiten wissen mussten.

Richard30 
Fragesteller
 13.01.2023, 13:42

Okay ja verstehe. Es ist immer gut verschiedene Ansichten zu hören.

Aber mit dem Tod sind die Sünden ja bezahlt, so wäre es doch dann auch bei Leuten, die das Opfer von Jesus nicht annehmen, also sie wären dann mit dem Tod quasi wieder auf 0, oder? Also dann müssten sie doch garnicht mehr in die Hölle?

Ja es hies "An dem Tag an dem ihr davon esst" aber da sieht man auch wieder, wie man den Begriff "Tag" verstehen kann, auch interessant wenn man sich das mit den Schöpfungstagen anschaut. Da muss dann kein bustäblicher 24 Stunden Tag gemeint sein und dann passt es ja wieder.

Nein, die Menschen damals glaubten nicht an eine völlige Auslöschung.

Sicher?

Also ich meine nicht die Menschen allgemein, sondern die Israeliten damals.

Das mit dem Totenreich war ja etwas, das gab es in sehr vielen Religionen und Kulturen, aber bei den Israeliten auch?

Und bei Adam und Eva, warum ich das auch schwierig finde: Ich meine sie mussten durch die Sünde sterben, aber wenn sie nicht gesündigt hätten, hätten sie nicht sterben müssen, dann würden sie aber auch heute noch leben. Da finde ich, passt irgendwie etwas nicht.

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wiele  13.01.2023, 13:57
@Richard30
Aber mit dem Tod sind die Sünden ja bezahlt, so wäre es doch dann auch bei Leuten, die das Opfer von Jesus nicht annehmen, also sie wären dann mit dem Tod quasi wieder auf 0, oder?

Nein, nur Menschen, die Jesu "Geschenk" annehmen, sind tatsächlich gerettet. Wenn es einfach alle retten würde, käme das einem Zwang gleich. Gott zwingt uns aber nicht!

Ja es hies "An dem Tag an dem ihr davon esst" aber da sieht man auch wieder, wie man den Begriff "Tag" verstehen kann

Ich verstehe diesen "Tag" absolut wörtlich. Sie sind in dem Moment geistlich gestorben, als sie sich gegen Gott versündigten. Der Körper war ab dem Moment der Vergänglichkeit unterworfen, so dass sie körperlich alterten und abbauten - bis zum körperlichen Tod.

 interessant wenn man sich das mit den Schöpfungstagen anschaut. Da muss dann kein bustäblicher 24 Stunden Tag gemeint sein und dann passt es ja wieder.

Auch in Bezug auf die Schöpfung verstehe ich die Tage als buchstäbliche Tage. Wenn es sich um große Zeitspannen - womöglich mit Evolution etc. - handeln würde, gäbe es den Tod schon vor dem Sündenfall!

Sicher
Also ich meine nicht die Menschen allgemein, sondern die Israeliten damals.

Ja, ich bin mir da sicher - und ich meine auch die Israeliten.

Das mit dem Totenreich war ja etwas, das gab es in sehr vielen Religionen und Kulturen, aber bei den Israeliten auch?

Ja, auch bei den Israeliten. Für den positiven Bereich gab es (mindestens) zwei Bezeichnungen: "Abrahams Schoß" und "Paradies".

Als Jesus am Kreuz hing, sagte er einem der beiden Verbrecher, die gleichzeitig gekreuzigt wurden:

Lk 23,43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein!

Jesus war drei Tage tot bis er auferstanden ist. Das bedeutet, dass er am selben Tag später im Totenreich und zwar im positiven Bereich, nämlich dem Paradies, war - und der Verbrecher auch!

wenn sie nicht gesündigt hätten, hätten sie nicht sterben müssen, dann würden sie aber auch heute noch leben.

Richtig. Wir wissen aber auch nicht, wie lange sie schon vor dem Sündenfall gelebt hatten.

Da finde ich, passt irgendwie etwas nicht.

Was meinst Du denn?

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Richard30 
Fragesteller
 13.01.2023, 17:25
@wiele

Okay also siehst du es dann so, dass die Schöpfung quasi 6 x 24 Stunden Tagen waren? Da muss man aber auch sagen, dass es von den Funden und Datierungsmethoden eher anders aussieht, aber wie würdest du das beantworten?

Es gibt auch so etwas wie die Dendochronologie oder die Warvenchronologie. Ein Gedanke von mir war erst noch, dass die Altersdatierung auch durch die Sintflut beeinflusst werden könnte, da es eben hies, dass es eine art Wasserschicht über der Erde gab und diese hätte dann die kosmische Strahlung abgehalten. Es wäre also alles an Daten davor auf mehrere millionen Jahre, oder sogar noch länger datiert, aber diese beiden oben genannten Methoden sprechen dann wiederum eher dagegen.

Was ich meine mit Adam und Eva: Dass sie gestorben sind, war ja eine Strafe, aber wenn sie jetzt dann halt ohne die Sünde noch leben würden, dann würde das ja auch für uns gelten, also ohne Sünde würden wir auch leben, also garnicht sterben aus menschlicher Sicht und wenn wir dann irgendwann wieder vollkommen werden, würde es ja eher dafür sprechen, garnicht mehr zu sterben.

Ja das mit dem Judentum: Da gibt es den Begriff "Sheol, Hades oder Gehenna" aber soweit ich das weiss, kam das mit dieser Qual erst später. Es gitb auch dann noch die Kabbala, aber die ist eh so eine Sache für sich. Also es gab wohl auch die Vorstellung von Hölle als Ort der Reinigung aber laut dem was ich weiss, kam diese Vorstellung auch erst später auf.

Also wenn des eine Hölle in Form eine Reinigung gebe und einer Chance da heraus zu kommen, dass wäre dann schon eher vereinbar mit einem liebenden Gott, aber eine Hölle komplett ohne Chance da heraus zu kommen, wäre ja auch unnötig grausam. Auch wenn es durch den freihen Willen auch Leute gibt, die nicht wollen, dann ja, zum schutz vor den anderen müssen die entfernt werden, aber ewige Qualen?

Hm ja und auch wenn dann jemand dennoch sich ändern kann, wenn die Person nur aus Angst macht, weil sie nicht gequält werden will? Das ist eigenartig und dann auch keine wirklich freie entscheidung, also so empfinde ich das.

Ein anderer Aspelt ist das mit Lazarus: Dieser wurde nach 4 Tagen auferweckt und soweit ich dass weiss, hatte er nicht berichtet von einem Ort wie Himmel oder Hölle, aber das würde er dann ja machen. Wenn er im Himmel war, naja... dann wieder als einfacher Mensch auf die Erde zu kommen, wäre ja eher ne Strafe, das finde ich da halt auch eher, dass es nicht passt.

Es gibt aber auch die Aussage, dass Jesus sagt. "Die Menschen werden weder Heiraten noch verheiratet werden, sie werden sein wie Engel" was dann wieder gegen ein irdisches Leben spricht. Aber! Es ging damals um Leute, die nicht an eine Auferstehung geglaubt haben, also zumindest scheint dieser Glaube ein Aspekt gewesen zu sein, es gibt ja auch die Auferstehung der Toten.

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wiele  14.01.2023, 23:38
@Richard30
Okay also siehst du es dann so, dass die Schöpfung quasi 6 x 24 Stunden Tagen waren?

So ungefähr, ja.

Da muss man aber auch sagen, dass es von den Funden und Datierungsmethoden eher anders aussieht, aber wie würdest du das beantworten?

Da würde ich fragen, welche Datierungsmethode denn gemeint ist, denn die verschiedenen Datierungsmethoden kommen zu drastisch unterschiedlichen Ergebnissen.

Dies führt dazu, dass ich den Datierungsmethoden nicht vertraue.

Du glaubst der einen oder anderen Datierungsmethode, ich vertraue Gott :)

Es gibt auch so etwas wie die Dendochronologie oder die Warvenchronologie.

Richtig, die gibt es. Bei den Holzringen hängt die Datierungsmethode von den Bäumen ab und den Gegebenheiten in denen sie leben oder lebten. Die Bedingungen können sich aber geändert haben. Waren die Abfolgen der Jahreszeiten immer gleich? Wie sieht dies beim Superkontinent aus? Waren da die klimatischen Bedingungen nicht ganz anders?

Bezüglich der abgelagerten Schichten vermute ich, dass sie falsch interpretiert werden. Ablagerungen können sich viel schneller abspielen als weithin angenommen. Wie kommt es, dass Baumstämme viele Schichten durchdringen? Das ist nur gut möglich, wenn die Ablagerungen schnell geschehen.

aber diese beiden oben genannten Methoden sprechen dann wiederum eher dagegen

Wieso?

wenn sie jetzt dann halt ohne die Sünde noch leben würden, dann würde das ja auch für uns gelten, also ohne Sünde würden wir auch leben

Richtig, wenn sie und auch ihre Nachkommen nicht gesündigt hätten, würden sie noch leben - und die Nachkommen auch.

wenn wir dann irgendwann wieder vollkommen werden, würde es ja eher dafür sprechen, garnicht mehr zu sterben.

Ganz genau! Das ist es auch, was die Bibel lehrt. Wir haben gesündigt, also sterben wir. Wenn wir Jesus unsere Sünden bekennen und ihn um Vergebung bitten, vergibt er uns und macht uns rein von Sünde. Dann werden wir ewig mit Gott leben - wir sind dann geistlich lebendig und bekommen auch einen Auferstehungsleib und müssen nicht mehr sterben, weil Jesus uns vollkommen gemacht hat.

Also wenn des eine Hölle in Form eine Reinigung gebe und einer Chance da heraus zu kommen, dass wäre dann schon eher vereinbar mit einem liebenden Gott, aber eine Hölle komplett ohne Chance da heraus zu kommen, wäre ja auch unnötig grausam.

Menschlich gesehen ist das naheliegend. Aber wir neigen dazu, unsere Gerechtigkeit über die Gerechtigkeit Gottes zu stellen, weil wir einfach eine endlose Qual nicht akzeptieren wollen. Allerdings muss ich sagen, wenn es Gott tatsächlich gibt, dann habe ich zu akzeptieren (ob ich will oder nicht), dass es gemäß seiner Gerechtigkeit bzw. nach seinen Maßstäben zu laufen hat. Klar kann ich sagen, das sei ungerecht, aber nach Gottes Maßstäben ist es eben nicht ungerecht.
Ich bin nicht befugt und bin auch nicht in der Lage, Gott zu richten!
Tatsächlich vertraue ich auch an dieser Stelle, dass er es richtig macht!

Gott stellt es den Menschen frei, mit oder ohne ihn zu leben - je nach dem handelt es sich dann um eine Existenz geistlichen Lebens oder geistlichen Todes. Im letzteren Fall werden die Menschen weniger von Gott gequält als viel mehr von den anderen, die auch Gott abgelehnt hatten oder gar von sich selbst, da sie sich ggf. selbst Vorwürfe machen.

Hm ja und auch wenn dann jemand dennoch sich ändern kann, wenn die Person nur aus Angst macht, weil sie nicht gequält werden will?

Das funktioniert nicht. Entweder vertraust Du Gott, kehrst zu ihm um, bekennst Deine Sünden und bittest um Vergebung. Dann vergibt Gott Dir und Du hast keine Angst mehr und brauchst auch keine Angst zu haben.
Oder Du vertraust ihm nicht, kehrst nicht um etc. - dann ist die Angst berechtigt.

Das ist eigenartig und dann auch keine wirklich freie entscheidung, also so empfinde ich das.

Was ist denn für eine freie Entscheidung nötig? Aus meiner Sich bedarf es zweier oder mehr Optionen. Die Bibel lehrt zwei Optionen: Umkehr zu Gott, was in ewigem Leben resultiert, oder die Ablehnung Gottes, was zu ewiger Trennung von Gott führt.

Ein anderer Aspelt ist das mit Lazarus...

Lazarus war nicht im Himmel (und auch nicht in der Hölle). Er war körperlich tot und wohl im Paradies (positiver Teil des Totenreiches) und kam von dort zurück ins irdische Leben. Er musste nochmal sterben. Ob er von dort berichtete, steht nicht in der Bibel.

"Die Menschen werden weder Heiraten noch verheiratet werden, sie werden sein wie Engel" was dann wieder gegen ein irdisches Leben spricht.

Jein... zunächst besagt es, dass dann nicht geheiratet wird.

Es wird laut Bibel ein 1000-jähriges Reich auf der Erde geben. Die Auferstandenen Christen werden auch dabei sein.

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