Ist die anzahl der Sexualpartner von Frauen/Männer für die zukünftigen Beziehungen gefährdet?

SchakKlusoh  31.12.2020, 20:53

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WahrheitX 
Fragesteller
 01.01.2021, 15:57

Beides

15 Antworten

Von Experte OlliBjoern bestätigt

Ist doch aber auch die Frage von der Henne und dem Ei. Vielleicht ist eine Vielzahl von Sexualpartnern in manchen Fällen nicht der Grund für "Beziehungsunfähigkeit", sondern die Folge.

Umgekehrt kenne ich persönlich zwei Fälle, in denen beide Partner bis zur Hochzeitsnacht gewartet haben - und die war dann die Katastrophe, was der Beziehung nicht gerade gut getan hat. Vielleicht ist es auch ganz gut, wenn zumindest einer von beiden weiß, was er tut.

"Nun habe ich bei einer Studie herausgefunden, dass je höher die Anzahl der Partner desto höher ist die Wahrscheinlichkeit zur Trennung."

Zum einen glaube ich das, und zum anderen wundert mich das auch nicht.
So "counterintuitive" finde ich das also nicht. Ich zitiere hier mal eine andere Antwort,

"Vielleicht ist eine Vielzahl von Sexualpartnern in manchen Fällen nicht der Grund für "Beziehungsunfähigkeit", sondern die Folge."

Manche Menschen müssen das erst mal lernen, sich über eine längere Zeit an einen Menschen zu binden. Menschen, denen dies früher gelingt, haben dann oft auch stabilere Beziehungen. Manchen Menschen gelingt das aber nicht so gut, sie weichen dann Problemen dadurch aus, dass sie einen anderen Menschen suchen, der gerade im Moment besser zu passen scheint.

Dann ergeben sich aber auch wieder (neue) Probleme, und man weicht wieder aus. Dabei gehören Probleme auch zu einer stabilen Beziehung dazu. Man kann entweder gemeinsam an Problemen arbeiten oder vor Problemen davonlaufen.

Eine stabile Beziehung bedeutet nicht "Problemfreiheit" oder "Friede, Freude, Eierkuchen", sondern die beidseitige Bereitschaft, gemeinsam und nicht gegeneinander durch schwierige Zeiten zu gehen.

Nein. Liebe ist unendlich.

Jede Beziehung, jede Liebe (auch wenn keine Beziehung besteht/ daraus wird) ist einzigartig. Denn jeder Mensch ist individuell.

Die Empfindungen in einem, die nutzen sich nicht ab - denn mit jeder neuen Beziehung, ja sogar indem man beispielsweise Vater/ Mutter wird, entstehen neue starke Gefühle.

Mancher Mensch wird durch irgendwas negatives in seinem Leben so stark beeinflusst/ beansprucht das er/sie vermeintlich abstumpft. Das liegt dann an einer inneren Schutzmauer die die Person aufbaut um nicht noch weiter verletzt zu werden.

Doch im Normalfall regeneriert man mit der Zeit, nach dem Verlust einer Liebe beispielsweise. Die Hormone im Körper normalisieren sich wieder, pendeln sich auf einen normalen Level ein.

So wie bei einem Raucher der den Entwöhnprozess durchläuft nachdem er das Rauchen aufgab. (Danke für dein Beispiel dazu).

Und dann irgendwann lernt man vielleicht wieder jemanden Neues kennen, kann vielelicht wieder Gefühle zulassen, entwickelt Gefühle für diese "neue" Person.... und diese Liebe kann mit der Zeit stärker und stärker werden (egal ob sich daraus eine Beziehung entwickelt.... aber im Idealfall natürlich im beiderseitigen Empfinden von Liebe zueinander).

Manchmal merkt man hinterher... wenn man gedanklich frühere Beziehungen vergleicht... Person X habe ich weniger geliebt als Person Y... aber für Person A habe ich am tiefsten empfunden...

Liebe nutzt sihc nicht ab. Das Empfinden und das Zeigen von Gefühlen nutzt sich nicht ab. Beides kann regenerieren

GutenTag2003  21.01.2021, 21:24
Nein. Liebe ist unendlich.

Aber nicht zwangsläufig von Dauer.

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Rockige  21.01.2021, 21:38
@GutenTag2003

eine Woche, ein Jahr, bis zum Lebensende.... das sieht man dann. Dabei sind so viele verschiedenen Faktoren entscheidend

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Also zum einen ist einfach das Risiko auch höher, Geschlechtskrankheiten zu übertragen bei ständigem Partnerwechsel. Und ja also ich bin jetzt auch nicht so ein Fan davon zu wissen, dass mein Partner bei gefühlt jeder zweiten Person im Bett lag, das würde mir schon zu denken geben, ob die Person treu ist, weil mir sowas einfach wichtig ist, in einer Beziehung.

When “evolutionary” und “intimacy” gleichzeitig im Titel vorkommen, kann ich mich nicht dazu bringen, es zu lesen. Da bekommt man bestimmt die Keule der Urmenschen über den Kopf gezogen.

Aber der Artikel vom IFS ist gewohnt gut. Diese Leute sind extrem konservativ und verteidigen die christliche Familie. Aber ich finde es beeidruckend, dass sie wirklich erklären wollen, warum Scheidungsraten bei zwei Partnern am höchsten sind, aber dann zum Beispiel bei vier Partnern wieder niedriger. Manche „Redpillers“ lassen diese Ergebnisse einfach weg und fokussieren sie zu stark auf die Frauen, die vor der Ehe gar keinen Sex hatten, sowie auf die Frauen mit sehr vielen Partnern, wo es offenbar zuletzt jetzt auch mehr Scheidungen gibt.

Der größte Fehler bei der ganzen Sache ist aber, Scheidung so schlimm zu finden. Die durchschnittliche Ehe dauert 15 Jahre, und das ist etwas zu kurz, um mit der Kindererziehung fertig zu werden, aber genug, damit die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind. Aber wenn sie 20 Jahre dauert und zwei erwachsene Kinder hervorbringt, warum zählt das IFS das noch als Versagen? Was habe sie davon, wenn Menschen bis zum Tod zusammenbleiben?

Da zeigt sich, dass sie ihre religiöse Agenda nicht verleugnen können.

WahrheitX 
Fragesteller
 31.12.2020, 19:27

Da zeigt sich, dass sie ihre religiöse Agenda nicht verleugnen können.

religiös nicht, nur Fakten orientiert und das trifft nicht auf Frauen zu sondern auch auf Männern. Niemand soll bis zum Tod mit jemanden zusammen bleiben, das habe ich nicht behauptet.

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verreisterNutzer  31.12.2020, 20:20
@WahrheitX

Die Leute vom IFS haben schon aufschlussreiche Daten. Sie benutzen aber ein Wertesystem, das mir fremdartig vorkommt. Was sind „jungfräuliche Bräute“? Da hätten sie von Frauen schreiben sollen, die vor der Ehe keinen Sex hatten. Und warum ist das direkt schon in sich gut, unabhängig von den Folgen?

Sie schreiben zu Recht, dass die Religion einen wichtigen Einfluss hat. Die Männer haben auch einen wichtigen Einfluss. Eine religiöse Frau sucht sich oft einen religiösen Mann. Die haben dann wenig Sex vor der Ehe und lassen sich selten scheiden. Beides ist durch die Religion hinreichend erklärt.

Wenn aber ein Mann, der schon viele Partnerinnen hatte und der nicht besonders religiös ist, eine von denen heiratet, die erst in der Ehe Sex haben, dann ist für diese seltene Kombination die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung wahrscheinlich sogar hoch, weil die beiden so verschiedene Einstellungen haben. Die Statistik kann es so nicht abbilden, weil es selten vorkommt.

Wie so oft ist Korrelation nicht Kausalität. An der einen Stelle hatten sie es ja geschrieben. Der wahrscheinliche Grund für viele Sexpartner sind Probleme in der Kindheit wie zum Beispiel Missbrauch. Das kommt wohl aus einer anderen Studie, ist aber typisch für einen konservativen Think Tank. Da sind aber die vielen Sexpartner Symptom, nicht Ursache des Problems.

Aber alles fällt auseinander, falls Scheidung nicht schlimm ist. Das ist doch die einzige Gefahr, die da vorkommt...

Immerhin ist es alles aus einem Guss. Wenn dann Redpillers diese Argumente nutzen wollen, wird es oft noch verzerrt. Christlich-konservative Haltung und Redpill mischt sich nicht gut.

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