Ist das Universum ein sich selbst erfüllendes geistiges Prinzip?

11 Antworten

Ach, das ist eine Aussage, die seine Gedanken über Physik und Mystik ausdrückt. Mit Augenmerk speziell auch auf Mystik. Sowas gibt natürlich Vorschub für die String-Theorien, die vermeintlich alles besser zu erklären scheinen als andere Theorien. Doch das liegt wohl eher daran, dass mit Freude und Energie an den String-Theorien rumgebastelt wird, sobald sich ein Widerspruch durch sie ergibt. Daran krankt auch unser Standardmodell. Vor allem an den vielen Singularitäten, die sich daraus ergeben. Statt zu verstehen, dass Schwarze Löcher eine ziemlich normale Erscheinung in der Natur sind und gar nix exotisches, sondern dass sie milliardenfach (völlig natürlich) vorkommen, erhebt man sie als exotische Gebilde, in denen die Physik nicht mehr gilt, statt zuzugeben, dass die Physik so schlecht ist, dass sie einen Großteil der Natur, die sie beschreiben soll, einfach nicht erklären kann. Das ist exotisch. Und zwar exotisch dumm. Natürlich braucht man völlig neue Ansätze. Doch die werden durch die Anhänger des Standardmodells niedergebügelt. Leider sind Genies wie Einstein, Newton & Co. nur selten. Und somit sitzen wir mit der "Balkonisierung" (ständige Ergänzungen der Modelle und Theorien und damit Anpassungen, die zu völlig unübersichtlichen und chaotischen, sich teilweise widersprechenden Behauptungen führen und in sich selbst verwobene Aussagen ergeben) in einem unlösbaren Knoten, bis ihn jemand durchschneidet und – wie Einstein – ein völlig neues Weltbild erschafft, das in der Lage ist, auch die "Singularitäten" mit in eine homogene, völlig normale und konsistente Theorie zu überführen, denn die Natur zeigt all diese Erscheinungen, die von der heutigen Wissenschaft als exotisch dargestellt werden. Exotisch ist aber nicht die Wahrheit, sondern die Physik, die damit nicht klar kommt.
Dieses ganze Rumgefummle und künstliche HInzufügen von Ansätzen, die etwas erklären sollen, erinnert mich stark an die Zeit, in der versucht wurde, die scheinbaren Hin- und Her-Bewegungen von Planeten nach dem Weltbild von Tycho Brahe zu erklären, der versuchte, die Bahnabweichungen durch komplexe Scheinbewegungen (entspricht der "Balkonisierung") zu erklären, bis Johannes Kepler dann endlich die Positionen der Himmelskörper in die richtige Ordnung brachte.
Unser derzeitiges Weltbild weist so viele Lücken (Singularitäten) auf und wir sind nicht in der Lage, die fehlenden Erklärungen für dunkle Energie, das Wesen der Schwerkraft (über Masse und das Higgs-Boson und die entsprechenden Felder brauchen wir hier nicht zu diskutieren, denn das was als Beweis für das Higgs-Feld angesehen wird, gründet sich auf die eigens dafür entstandene Theorie (selbsterfüllende Prophezeiung – welch ein billiger Trick), wobei im Higgs-Mechanismus die Masse der Elementarteilchen als Folge einer neuen Art Wechselwirkung gedeutet wird. Nur der Ursprung der Higgs-Masse selbst entzieht sich dieser Deutung, er bleibt weiter ungeklärt. Was ein Chaos!
Dass man in solchen Zeiten, in denen konkurrierende Theorien, die allesamt nicht den Kern der Natur (nämlich die Einbeziehung der Singulatitäten, etc) behandeln,
Nicht die Natur verhält sich exotisch, sondern der Theoretiker, der dies als exotisch bezeichnet weil er nicht in der Lage ist, völlig normale Vorgänge und Tatsachen (zum Beispiel den Hauptteil der im Universum vorhandenen Masse) erschöpfend zu erklären.
Solange niemand mal in diesem Chaos gründlich aufräumt und eine wirklich gute Idee hat, wie man völlig normale, da milliardenfach in der Natur auftretende Erscheinungen, ordentlich in den Griff bekommt, werden wir kein neues Weltbild erhalten. Wenn es denn aber einst passieren sollte und es wirklich in sich schlüssig und einfach (wie die Natur selbst) ist, dann findet es auch rasch Eingang in die Lehre an Schulen und Universitäten.
Die Leistung von Hans-Peter Dürr will ich dabei überhaupt nicht schmälern. Im Gegenteil. Er hat schon als Mitarbeiter von Werner Heisenberg und nicht zuletzt als geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik und Astrophysik hervorragende Leistungen vollbracht, doch auch er musste aus Mangel an anderen Theorien als Basis für seine Arbeit das Standardmodell und die String-Theorien nutzen, was seinen Erfolg naturgemäß auf die damit verbundene Erkenntnis begrenzt hat. Damit lösen wir den Knoten nicht und müssen weiter auf ein neues Genie hoffen. Wann das soweit sein wird, können wir naturgemäß nicht vorhersagen, denn außer vagen Ansätzen in der Quantengravitation, die in Richtung Weltformel/Theorie von allem (ToE) zielt, kristallisiert sich derzeit keine Lösung in Richtung aus dem herrschenden Teufelskreis heraus. Doch auch hier ist das Problem, dass sich Quantenfeldtheorien nicht unmittelbar auf die allgemeine Relativitätstheorie übertragen lassen, was natürlich auch daran liegen könnte, dass die Quantenfeldtheorien selbst (noch?) nicht völlig konsistent sind. Wir müssen auf die Antworten auf solche Fragen bis zum nächsten Genie warten.

Kanimose 
Fragesteller
 25.04.2020, 09:09

Danke. Das erklärt mir wunderbar meine Vermutungen. Vielen Dank!!! ⭐⭐⭐⭐⭐

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Die Frage ist nicht, wann, sondern ob. Und ja, es wird irgendwann soweit sein, denn das gehört zum ganzen Prozess.

Ich glaube aber da steckt noch viel mehr dahinter. Zum einen das Kollektivbewusstsein, dass eine große rolle spielt, zum anderen aber evtl. auch das Einzele Bewusstsein, welches eine eigene Realität schafft. Eine Realität von sehr sehr vielen. Und all diese Realitäten finden gleichzeitig statt.

D.h. es wird in 50, in 100 und auch erst in 1000 jahren soweit sein.

Alles ist bereits so eingetroffen. Was davon wir erleben werden, oder was davon Du erlebst, hängt von dir selbst ab.

Eins muss ich aber zugeben: Ich bin nicht ganz sicher, aber ich befürchte, dass das kollektivbewusstsein den weiteren Prozess zu 90% beeinflussen wird.

Bis keine harmonie in unserer Welt stattfindet, wird sich das wohl noch bisschen hinauszögern.

Rumpeell  01.09.2020, 01:14

Was ich damit sagen will ist, dass es schon stattgefunden hat. Es wird bereits in den Schulen gelernt, aber nicht in dieser Realtiät, sondern in einer fortgeschritteneren Realität. Die Zeit gibt es nicht, aber es gibt nichts was es nicht gibt. Wir können und sollen nicht alles auf einmal erleben, aber wir haben den freien Willen, alles was es gibt können wir beliebig erleben. Es gibt nichts was wir nicht tun können. Es liegt alles in unsweren Händen. Und es lag alles schon in unseren Händen. Wichtig ist nur das daein zu geniessen und den Freien Willen zu geniessen. Das was wir tun zu geniessen.

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Man sollte es so sagen:

  • Da unsere Sinne die Wirklichkeit nicht so wahrnehmen können, wie sie wirklich ist, ersetzt unser Denken sie durch ein geeignetes "Bild" (= unsere Auffassung der Wirklichkeit, die wir dann Realität nennen).
  • Materie ist Teil dieser Realität.

So wie unterschiedliche Farben letztlich nur unterschiedliche Wellenlängen elektromagnetischer Strahlung sind, ist Materie nur eine bestimmte Verteilung von Kräften, die uns makroskopisch als etwas Anfassbares erscheint.

Was Dürr mit seiner Aussage gemeint hat, war schlicht und einfach die Warnung: Passt auf, Materie ist nicht das, was sie zu sein scheint.

Und natürlich weiß wirklich jeder Quantenphysiker dass z.B. jedes Atom oder Molekül letztlich nur Kraftfeld ist.

Mit Esoterik (die so mancher Dürr unterstellt), hat all das rein gar nichts zu tun.

Kanimose 
Fragesteller
 25.04.2020, 13:40

Super. Danke. Esoterik ist für mich auch nur ein Wort, genauso wie Religionen mit Geschichten Geist erklären wie das alte Indische Wissen von Tao, Urgrund und Nirvana. Es geht doch eigentlich überall um ein und dasselbe, dass Geist über Materie steht, alles Energie ist und alle Gedanken gespeichert sind. Und das Tao Universum uns so gibt wie wir selber geben. Dass wir das Universum sind.????? Ich wurde all eins und musste 120 Bücher lesen über Wissenschaft, Anatomie und Religionen, um die wieWunder zu verstehen. __ Nochmals danke für deine Bestätigung.

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Ja. Sehe ich so.

Gott ist das bewusstsein.

Da wir auch Bewusstsein sind erschaffen wir mit gott gemeinsam die welt.

Da die Menschen logisch denken ist die welt auch logisch.

Gott aber ist logisch und gleichzeitig unlogisch.

Daher ist er unser Unterbewusstsein.

Erst wenn wir weise sind dürfen wir auch unlogisch denken.

Zuerst müssen wir erwachen.

Wir erschaffen die welt und gott macht die Feinheiten.

Unser bewusstsein ist noch grob.

Klingt sehr philosophisch. Philosophie ist ja gut darin, mit vielen undefinierten Begriffen zu hantieren, die aus ungenannten Quellen importiert werden.

Es gibt es Energie und Masse als äquivalente und ineinander umrechenbare Größen, aber Materie ist nirgends definiert. Da jeder also eine eigene Vorstellung von Materie hat, gibt es sie durchaus - die meisten würden sagen "Materie ist was ich anfassen kann", und das gibt es ja. Dass man dieser Vorstellung von "harten Stückchen Zeugs" nicht bis in mikroskopische Größenordnungen folgen kann, devalidiert den ursprünglichen Begriff nicht, sonder zeigt nur seine Grenzen auf. Alle Begriffe sind begrenzt, darum werfen wir sie aber nicht gleich weg.