Ist das sein Recht?

3 Antworten

Diese Kette ist eindeutig nicht richtig eingebaut. Vielleicht fehlte das Gegenstück zum Kettenschloss.

Wenn eine Kette locker ist, bedeutet das fast immer, dass sie ausgetauscht werden muss, weil sie sich ausgedehnt hat und nicht mehr zu den Ritzeln passt (bzw. dann auch noch die Ritzel kaputt machen würde).

Auf jeden Fall solltet ihr zu der Firma gehen und es dort klären.

So wie ich das sehe ist der Schaden im Bild tatsächlich durch unsachgemäße Montage entstanden. Die Frage ist nur ob das ab Werk schon so war oder ob es tatsächlich der Mechaniker war der andieser Stelle die Kette verschlossen hat.

Ich bin ziemlich sicher aber dass es der Mechaniker war der hier gepfuscht hat, denn:

  • das ist mit Sicherheit keine Kette des Herstellers Shimano
  • der Stift mit dem die Kette verschlossen wurde ist aber der, der für Shimano absolut typisch ist (Farbe, Kopfform)
  • nur Shimano Keten dürfen mit Shimano Stiften verschlossen werden, sonst passiert genau das was man im Foto sieht
  • das Vogehen des Mechanikers ist umso unverständlicher, weil es Kettenschlösser gibt mit denen Ketten verschiedener Hersteller sicher verschossen werden können, siehe Beispiel:
  • https://www.rosebikes.de/kmc-missinglink-78r-ept-kmcshimano-7-8-fach-kettenverschluss-2686522
  • Die fehlerhafte Reparatur seinerseits hätte zu schweren Verletzungen Deines Mannes führen können.
  • Der Mechaniker hat seine Sorgfaltspflicht gegenüber Deinem Mann als Kunden verletzt
  • Im Sinne der Produkthaftung ist der Mechaniker bzw. sein Arbeitgeber daher voll haftbar für einen solchen einfach vermeidbaren Montagefehler. Dass die Kette bereits gebraucht war spielt dabei keine Rolle.
  • Die neue Kette würde ich daher selbstverständlich NICHT bezahlen. Verlangt nach seinem Chef und wenn auch dieser darauf beharrt, droht mit einem Anwalt. Das wirkt.

Was ich auf dem Bild sehe ist übrigens keineswegs eine 40 Euro-Kette, sondern eine eher Einfache für maximal 19 Euro. Wie kommst Du darauf dass die 40 Euro kostet?


Soprecco  08.08.2022, 08:14

kam in das andere Profil nicht mehr rein.. danke für die Antwort. Und die Kette auf dem Foto ist die Kette, die ihm dann eingebaut wurde für 26€

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MaxGriebel  09.08.2022, 20:41
@Soprecco

Es ist so:

Es gibt heutzutage 2 marktübliche Methoden eine Fahradkette zu verschließen.

Größere Fahrradläden verwenden aber auch Ketten von der Rolle, wobei u.a. aufgrund von Lieferproblemen die Gefahr besteht dass der Werkstattmitarbeiter das passende Einzelteil zum Verschließen der Kette NICHT PARAT HAT und versucht etwas Anderes zu benutzen.

Genau das ist meiner Ansicht nach höchstwahrscheinlich hier geschehen:

  • Die Kette ist vermutlich KEINE SHIMANO KETTE, die mit Stift verschlossen werden darf
  • Der Verschlußstift sieht jedoch aus wie einer von Shimano und hätte daher bei dieser Kette NICHT VERWENDET WERDEN DÜRFEN
  • Selbst wenn diese Kette mit Nietstift verschlossen werden darf, ist die richtige Wahl des richtigen Nietstifts entscheidend. Mindestens das ist hier komplett schief gelaufen
  • Die richtigen Verschlußstifte FÜR WERKSTATTGEBRAUCH besitzen eine Führungs-Spitze, damit sie beim Verschließen richtig zentrisch sitzen. https://www.bike-components.de/de/Shimano/Kettennietstifte-8-fach-p50357/
  • Diese Führungsspitze wird nach dem Verschließen an der mittigen Kerbe abgebrochen. Findet sich an keiner der Seiten des Verschlußstifts eine Bruchstelle, wurde der FALSCHE NIETSTIFT verwendet

Wichtig:

Verschlußstifte OHNE ABBRECHBARE FÜHRUNGSSPITZE, wie sie Ketten beiliegen die für die Erstmontage beim Fahrradhersteller vorgesehen sind, sind lt. Shimano FÜR DEN WERKSTATTGEBRAUCH UNZULÄSSIG, weil dort kein geeignetes Werkzeug für das Verschließen vorhanden ist.

Mein Eindruck aus der Distanz ist, dass der Mechaniker gleich mehrere Fehler gemacht hat:

  • Gebrauch eines Shimano Verschlußstifts bei einer Kette die nicht von Shimano ist (absolut unzulässig!)
  • Gebrauch des Shimano Nietstifts in der falschen Länge (sonst hätte die Kette zumindest eine ganze Weile gehalten)
  • Gebrauch (möglicherweise) eines KURZEN, für Werkstattgebrauch UNZULÄSSIGEN STIFTS OHNE FÜHRUNGSSPITZE

Anders kann ich mir gar nicht erlären wie das passiert ist. Der Mechaniker ist auf jeden Fall haftbar für seinen Fehler, der schwere Verletzungen zur Folge hätte haben können.

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warumwiederg  10.08.2022, 20:47
@Soprecco

Sehr gerne :)

Werft bitte die defekten Ketten nicht weg wenn sich die Sache gklärt hat. Wenn Ihr sie nicht mehr benötigt würde ich sie gegen Kostenerstattung gerne haben, um sie für Ausbildungszwecke ein zu setzen, d.h. um den Auszubildenden zu zeigen welche Folgen ein Fehler im Bereich des Kette Verschließen haben kann.

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Der Fall ist ein bisschen unklar. Was heißt hier locker? Die Kette einer Kettenschaltung hat immer die gleiche Spannung, auch wenn sie sich längt. Dafür sorgt eine Spannfeder im Schaltwerk. Die Kette wird nicht locker, nur die Schaltung funktioniert nicht mehr einwandfrei. Die Kette einer Nabenschaltung wieder lockert sich tatsächlich, wenn sie sich längt. Üblicherweise tauscht man sie aber deswegen nicht gleich aus sondern setzt das Hinterrad etwas nach hinten um sie wieder zu spannen.

Da ich das nicht ganz verstehe, gehe ich davon aus, dass der Austausch der Kette berechtigt war, warum auch immer. Ich gehe auch davon aus, dass die alte Kette verschrottet und nicht geschrottet wurde. 26 Euro für den Austausch einer Kette ist ok.

Dass die neue Kette gleich wieder aufgeht, ist aber schuld des Radladens. Kann passieren mit diesen Nietstiften, mit denen die Ketten oft verschlossen werden, aber selbstverständlich ist der Radladen dafür verantwortlich. Der muss die Kette reparieren (und sich entschuldigen). Die Reparatur ist schnell erledigt. Es wird ein neuer Nietstift eingesetzt, bzw. der alte wird neu und korrekt vernietet. (Es gibt mehrere Möglichkeiten für diese Reparatur.)