Ist das Heidentum eine tolerante Religion?

11 Antworten

Deine Frager ergibt so keinen Sinn, da es keine Religion gibt, die "Heidentum" heißt. Das Heidentum umfasst alle nicht-christlichen Religionen (also Islam, Judentum, Hinduismus, aber natürlich auch die alten nordische, ägyptische oder griechische Religion) sowie alle Atheisten. Eine Heide ist jemand, der nicht an den christlichen Gott glaubt, egal ob er dafür an einen anderen Gott anbetet.

Die einzige Religion, die Homo- oder Transsexualität offen akzeptiert, ist meines Wissen nach Voodoo. (Ja das ist eine Religion. "Magie" ist nur ein Bestandteil der Religion). Des Weiteren gab und gibt es einige indigene und indianische Religionen bei denen homosexuelle Handlungen zum Alltag gehören. Allerdings variiert das auch stark von Stamm zu Stamm.

Der Buddhismus hat auch eine recht interessante, wenn auch sehr komplexe, Einstellung zur Homo- und Transsexualität.

Buddhismus  25.09.2018, 11:36

Es würde mich interessieren, welche ( oder wessen ) Einstellung zu Homo- und Transsexualität ( im Buddhismus ) du meinst, bzw. "komplex" findest (?)

1
Sheireen1990  25.09.2018, 12:03
@Buddhismus

Ich bin kein Experte auf diesem Gebiet. Wenn ich also falsch liege, korrigier mich bitte, denn deinem Namen nach zu urteilen, weißt du darüber mehr als ich.

So weit ich weiß, schreibt der Buddhismus kein spezielles Verhalten vor, da Buddhisten sich nicht mit der Frage nach gut und böse auseinandersetzen. Insofern gibt es kein "Verbot" von Homo/Transsexualität.

Die Lehren Buddhas besagen viel mehr, dass die Menschen in sich gehen und ihre eigene Wahrheit finden sollen und nach dieser Wahrheit ihr Leben ausrichten sollen. Wenn diese selbst gefundene Wahrheit nun nicht mit Homo- und/oder Transsexualität ein Einklang geht, kann ein Buddhist beidem ablehnend gegenüber stehen. Das steht natürlich in einem gewissen Gegensatz zur Grundlehre Buddhas für jedes Lebewesen Mitgefühl zu empfinden.

Auf der anderen Seite wird im Buddhismus einzelnen Handlungen wenig Bedeutung zugemessen. Das was wirklich zählt sind die dahinterstehenden Beweggründe und Auswirkungen einer Handlung.

Wenn meine Informationen bis hierher stimmen, finde ich das Ganze komplex, weil jeder Buddhist eine andere Einstellung dazu haben und diese Einstellung augenscheinlich auch gegen Buddhas Grundlehren verstoßen kann.

Wie gesagt, ich bin kein Experte und beziehe mich hier eher auf Schulwissen und was ich über die Jahre durch verschiedene Dokumentationen aufgeschnappt habe. Insofern kann ich natürlich falsch liegen.

2
Buddhismus  25.09.2018, 19:32
@Sheireen1990

Das ist schon mal eine richtig gute Darstellung, alle Achtung ! Nur ein ganz wichtiger Punkt ist die "Kalama-Sutta", die fast immer und überall falsch zitiert oder verstanden wird. Es geht nicht darum, dass "jeder seine eigene Wahrheit finden soll", sondern darum, dass jede Lehre gründlich darauf geprüft werden soll, ob sie heilsam oder unheilsam ist ! Und, wenn nun jemand ( aus welchen Gründen auch immer ) z.B. Homo- oder Trans-sexualität "ablehnt", bedeutet das - wie du richtig gefolgert hast - dass dieser Mensch etwas oder jemanden gegenüber ablehnend gegenübersteht. Und das fällt definitiv unter eine der drei "Leidens-Ursachen": Verblenbung ( oder Ignoranz ), Gier ( oder Anklammern ) und Hass ( oder eben Ablehnung/Widerwille ) ! Es kann also gar nicht nicht heilsam sein - und muss daher verworfen werden ;-)

Eine "andere Meinung" kann und darf natürlich jeder haben. Aber, spätestens dann, wenn man in der Praxis ein wenig fortgeschrittener ist, versteht man, dass die "eigene Meinung" meist nichts anderes ist, als das, was ich oben unter den drei Leidensursachen beschrieben habe. Jedes "Mag ich/will ich", oder "Mag ich nicht/will ich nicht" ist vom eigenen Ego bestimmt, und noch sehr weit weg von "Erleuchtung" oder "Nirvana"...

Na ja, das wollte ich nur kurz "korrigieren". Ich dachte erst, du würdest dich auf verschiedene "buddhistische Länder oder Kulturen" beziehen... Aber, wie gesagt: du hast das alles wirklich gut verstanden und zusammen gefasst. Nur, eben das mit der Kalama-Sutta, das ist so ein "Ding", was ständig falsch ausgelegt wird.

Wenn dich das Thema interessiert - hier habe ich einen tollen Text von Ajahn Buddhadasa "Hilf! Kalama-Sutta, Hilf!": https://drive.google.com/open?id=0B6g62r5W12TrWTJmVGlfbjlKRVE

Danke für deine ausführliche Antwort, und liebe Grüße: Manu

1
Sheireen1990  25.09.2018, 19:59
@Buddhismus

Vielen Dank für deine Antwort! Da habe ich wieder was gelernt. Den Link werde ich mir auf jeden Fall mal anschauen. :)

0
Buddhismus  26.09.2018, 10:24
@Sheireen1990

Upps, ich habe dir einen "falschen" Link geschickt. In diesem oben geht es zwar um die Kalama-Sutta. Aber, eigentlich wollte ich dir einen schicken, der die "Verfälschungen" dieser Sutta ( und anderer Zitate ) beschreibt...

Damit du nicht allzu viel lesen musst, kopiere ich dir die erste und wichtigste Passage aus dem Text '"Verloren in Zitaten" ( von Thanissaro Bikkhu ) hier rein:

"Viele Leute, die nicht viel über die alten buddhistischen Texte wissen, kennen meist eine Passage aus dem Pailkanon: dem Teil aus dem Kalama Sutta (AN 3.65), der damit beginnt, dass man alten Texten nicht trauen kann.

Zitate dieser Passage kommen in vielen Formen und Gestalten an. Manche von ihnen sind kurze, nett klingende Hiebe, so wie diese Nachricht, die auf ein Kuvert, dass ich erhielt, gestempelt war:

Folge deinem Gefühl für Richtig und Falsch.

Da gibt es auch dieses Desktop-Wallpaper:

Glaube nichts, ganz gleich wer es sagt, selbst wenn ich es sage, wenn es nicht in dein Verständnis oder den gesunder Menschenverstand passt.

Selbst akademische Zitate dieses Suttas, wiedergeben die selbe Botschaft. Hier das gesamte Zitat aus dem Sutta, in einem aktuellen Buch:

Wenn du für dich selbst weißt, dass diese Dinge heilsam sind... diese Dinge, wenn man ihnen begegnet und sie annimmt, zum Wohl und Glück führen – dann, Kalamas, an diese gekommen, solltest du an sie halten.

Wenn man das zusammenfasst, rechtfertigen diese Zitate die Tendenz, alles was uns lieb ist von den alten Texten herauszunehmen, und den Rest weg zuschmeißen. Da ist keine Notwendigkeit den größeren Kontext, des Dhammas das sie lehren, zu verstehen, scheint Buddha da vermitteln zu wollen. Du bastelst dir besser deinen eigenen zusammen..."

Der ganze Text:

https://drive.google.com/open?id=0B6g62r5W12TrTFU2bGYzVDBBa1k

Sorry für den falschen Link ! Bei den vielen hundert Texten, die ich auf meiner Seite habe, komme ich schon mal durcheinander ( bin auch nicht mehr der Jüngste ).

Liebe Grüße: Manu

1
Jesseone666  10.08.2022, 21:53

Ups. Erstmal aud Danke gekommen. Dabei hat die Antwort viele Fehler.

Heidentum hat nichts mit dem Islam zu tun. Oder umkreist alle anderen Glauben außer Christen. Gib mal Neu Heidentum ein. Oder Paganismus. Wir haben nichts mit Christen, Moslems, oder Asiatische Glauben uu tun. Natürlich glauben nicht alle Heiden an Odin und die alten Götter. Es gibt noch unsere Urmutter Gaia und auch einige Ägypter und Griechen gehörten zu den Heiden, daher sind auch heute noch ihre Götter mit unserem Glauben verwoben. Heidentum ist ein eigenener freier Glaube. Ich bin Paganistin.(Heide) und kenne viele solcher. Deine Antwort würde vielen stark Aufstoßen. 🙈

0

Heidentum ist keine Religion. Der Begriff bezeichnet alle, die nicht an den biblischen Gott glauben, also die meisten Menschen weltweit.

Jesseone666  10.08.2022, 22:02

Stimmt nicht! Ich bin Heide. Paganismus kann man auch sagen. Aber Heide ist auch ein geläufiger Ausdruck für uns.

0

Der Träger meint wohl den Neo-Paganismus, wie Wicca. Hier gibt es verschiedene Richtungen, welche sich eine idealisierte Form aus verschiedenen Elementen der unterschiedlichsten Mythologien verschiedener Völker zusammenfügen. Es ist darin für mich eine Art Beliebigkeit des Handelns. Ich habe mich mit einigen Mitgliedern davon unterhalten. Sie sagen sinngemäß: "Tu was du willst, wenn du nur dem Anderen nicht schadest!" Das scheint Toleranz zu sein. Aber ich lehne das ab.

Ich diene nur dem allmächtigen Gott Jehova und Versuche alles seinen Willen zu tun.

EarthCitizen20  27.09.2018, 12:15

"Tu, was Du willst, wenn Du nur dem Anderen nicht schadest", geht mir schon in eine geistliche Richtung - auch wenn es humanistisch ethisch darstellbar wäre.

Eine Ablehnung dessen und dennoch einen Willen Gottes zu tun, sehe ich im ersten Moment als Widerspruch zum geistlichen Prinzip der Liebe. Wie mag sich dieser Widerspruch auflösen?

1
OdinsKrieger9  09.10.2018, 18:20

du hast hier nichts zu suchen du lügner

0

Da du die Altnordische Religion meinst:

Nein.

Dort wurden Menschenopfer vollzogen. Manche Moorleichen dürften Homosexuelle gewesen sein, die man so aus der Gesellschaft beseitigte.

Es gab - wie in allen Religionen der indogermanischen Religionsfamilie - Kindestötungen. Es gab religiös zementierte Standesunterschiede. Es gab Hexenverbrennungen (vor dem Mittelalter, sie wurden erst duch das Konzil von Paderborn 785 unterbunden).

OdinsKrieger9  09.10.2018, 18:18

sehr sehr uninformiert es gibt quellen die berichten das homosexuelle bei den wikingern oder bzw in asatru akzeptiert waren und toleriert wurden wie gesagt gab es menschenopfer dabei wurde aber selten auf die sexuelle ausrichtung geachtet wärst du informiert genug gewesen das wikinger kinder liebten weil sie später ihren ruhm weiterführen sollten außerdem gab es bei den wikingern sehr viele hexen weshalb ich nicht verstehe warum sie sie verbrennen sollten ach stimmt ja weil das nur die dümmlichen und unwahren monotheistischen religonen tuen haha so mal klartext wikinger hatten nichts gegen homosexuelle töteten nicht ihre kinder vebrannte keine wichtigen völven oder seher außerdem wahren sie auch den römer zumindestr wenn man die germanen betrachtet am anfang auch offen (die germanen hatte die gleiche relgion unterschied waren nur die namen) dadurch das die wikinger damals von christlichen händlern betrogen worden sind gehe ich eher davon aus das hier das christentum die intoleranteste religion ist die es gibt außerdem ist es ja erfunden worden um reiche menschen reicher zu machen und die bürger zu kontrollieren das christentum ist eine seuche so gesehen also halte an Odin fest und du wirst nicht entäuscht asaheill ok vana vid oden til ars fridar

1
Jesseone666  10.08.2022, 22:05
@OdinsKrieger9

Stimmt. Da hat endlich mal jemand aufgepasst. Die Wikinger haben die Hexen, oder auch Heiler sogar gern in ihrer Mitte gesehen. Sie wussten Dinge über Medizin die kaum einer wusste. Und freie Liebe war da nicht untypisch.

0

Jupp. Wir Heiden sind da sehr Tolerant. Akzeptieren eigentlich alles. So lange keine Kinder geschändet werden oder Frauen vergewaltigt. Homosexuelle gab da auch. Vorallem die Kelten fanden gefallen dran.

Im Neuheidentum ist die Toleranz noch genau so groß wie zu den Zeiten der alten Götter. Lebe und Liebe so wie du es für richtig hältst. Nur schade niemanden und tu es mit Ehre. 😊